Monte und die Altstadt von Funchal

Mittwoch, den 10.05.2023

Nachdem ich gestern ein bisschen zu viel gewandert bin, brauchen meine Beine heute etwas Pause 😉 . Und da ich auch von Monte nichts gesehen habe, fahren wir mit dem Leihwagen hoch bis nach Monte und genießen den tollen Ausblick über Funchal. Funchal sieht heute ganz fremd aus – es liegt kein Kreuzfahrer im Hafen an der langen Mole.

Seilbahn von Funchal nach Monte und die leere Mole für Kreuzfahrer

Eigentlich hatten wir gedacht, dass Monte der Nobelvorort von Funchal ist – möglicherweise war er es mal, aber Luxuslandhäuser oder Luxushotels haben wir nicht gesehen. Der große zentrale Platz Largo da Fonte liegt verlassen unterhalb der Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte. Auch das kleine Café ganz in der Ecke des Platzes in einem blau gestrichene Haus ist geschlossen – zu verkaufen.

Leider nicht mehr in Betrieb

Vermutlich ist der Largo da Fonte so leblos, weil kaum noch Besucher hierher kommen – der größte Teil der Besucher kommt mit der Seilbahn rauf nach Monte und die liegt auf der anderen Seite unterhalb der Kirche. Von dort kann man den Monte Palace Tropical Garden und die Kirche besichtigen – und mit den Korbschlitten wieder Richtung Funchal fahren, ohne den Largo da Fonte überhaupt nur gesehen zu haben. Schade, denn der Platz unter den hohen Platanen ist eigentlich sehr schön.

Wir laufen zur Kirche Nossa Senhora do Monte hoch. Ein schöner Weg durch einen kleinen Park am Hang. Die Kirche ist mit den vielen vergoldeten Holzschnitzereien sehr schön. Schön ist auch der Blick auf die Korbschlitten und ihre Fahrer unterhalb der Kirche – viel Betrieb ist noch nicht, aber die Korbschlitten werden schon aufgereiht, um startklar zu sein, wenn der Besucheransturm kommt.

Nossa Senhora do Monte

Wir gehen weiter zum Monte Palace Tropical Garden, eine Parkanlage am Hang mit vielen Treppen und Wegen, die mit ca. 70.000m² doppelt so groß wie der Botanische Garten von Funchal ist. 100.000 Pflanzen sollen hier gepflanz worden sein – es gibt Madeira-typische Pflanzen, zwei orientalische Gärten mit Pagoden, Buddha und Koi-Karpfenteichen. Ein Hotel wurde hier früher auch mal betrieben, jetzt steht es mit geschlossenen Fensterläden am zentralen See des Parks – die tolle Aussicht auf Funchal kann man nur noch von der Hotelterrasse genießen.

Orientalischer Garten

Flamingos …

… und Kois

Zentraler See mit einer eigenwilligen Zusammenstellung der Anlage

Ganz witzig ist an diesem Park, dass er nicht nur die Pflanzen thematisiert, sondern auch der Kunst gewidmet ist. Zwischen den Pflanzen, Blumen und Bäumen stehen Skulpturen, es gibt viele Fliesenbilder, die die Geschichte Portugals beschreiben und einige Tonvasen, u. a. die größte auf einer Drehscheibe angefertigte Vase (ca. 5 Meter hoch). Nicht alles ist schön, was im Park an Kunst gezeigt wird – Kitsch und Kunst stehen hier dicht beieinander. Interessant ist eine Ausstellung im Museum des Parks über Afrikanische Kunst.

Kunst im Park

Das höchste Tongefäß

Afrikanische Kunst im Museum des Monte Palace Tropical Garden

Zurück in Funchal schlendern wir noch ein bisschen durch die Altstadt – in der Rua de Santa Maria unterhalb der Markthalle haben Künstler vor Jahren rund 200 Haustüren und Fabriktore entlang der Straße mit Gemälden verziert. Jetzt kann man nicht nur die Kunstwerke bewundern, sondern in den vielen kleinen Restaurants auch gut essen. Nicht alle Gemälde sind schön, einige Türen der Lokale sind geöffnet, so dass wir nur einen Teil der Kunstwerke sehen können – aber wir können ja schlecht die Türen schließen, um alles anzusehen 😉 .

Praça do Município mit dem typischen Pflaster für Portugal – hier in Wellen mit dreidimensionaler Wirkung

… und bemalten Türen

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