Unterwegs in Madeiras Südosten

Mittwoch, den 03.05.2023

Schon auf unserer Fahrt mit dem Bus nach Funchal sind wir durch einige kleine Dörfer an der Südostküste Madeiras gefahren, heute wollen wir mit dem Leihwagen nicht nur durch die Dörfer fahren, sondern uns dort auch ein wenig umsehen 😉 .

Der Südosten Madeiras ist vom Klima verwöhnt – die Berge halten den kühlen Wind aus dem Norden und die Wolken ab. Das für die Landwirtschaft nötige Wasser bringen die vielen Levadas in die Täler. Sonne haben wir hier genug, seit wir nach Porto Santo gesegelt sind – nicht nur im Süden von Madeira, auch der Norden zeigt sich von seiner sonnigsten Seite 🙂 .

Über den äußersten südöstlichen Zipfel von Madeira, die raue und schroffe Landzunge Ponta de São Lorenço, bin ich ja schon mit Begeisterung gewandert und unterhalb der schroffen Felsen der Landzunge haben wir zwei Tage in der Baía d´Abra sehr schön geankert. Verläßt man die Landzunge und fährt Richtung Funchal, verändert sich die Landschaft. Es wird grüner, die Berge treten in den Hintergrund und weite Täler öffnen sich.

Direkt an der Küste leuchten die roten Dächer von Caniçal. Der Ort zieht sich steil den Hang hoch – wie die meisten Orte auf Madeira 😉 . Bis 1981 war Caniçal Madeiras Walfangstation – jetzt kann man sich in Caniçal im Walmuseum über diese riesigen Meeresbewohner informieren. Caniçal ist touristisch nicht wirklich erschlossen, es ist ein altes Fischerdorf mit eigenem Charme und einigen netten Restaurants.

Kirche von Caniçal

Wir fahren weiter nach Machico, Madeiras ältester Stadt. Madeira ist verkehrstechnisch super aufgestellt – man kann immer zwischen den Schnellstraßen mit Tunneln und den Landstraßen wählen. Fährt man über die Schnellstraßen, sieht man nicht so viel von der schönen Landschaft, denn unglaublich viele Tunnel durchziehen Madeira. Nimmt man die Landstraßen geht es steil und kurvig bergauf und bergab, die Straßen sind meistens eng und die Aussicht ist grandios. Wir nehmen meistens für eine Strecke die Schnellstraßen und für die andere die Landstraßen.

Machico liegt in einem weiten Tal, das bis auf die Höhen terrassiert ist, um überhaupt Häuser bauen und Landwirtschaft betreiben zu können. Wirklich ebene Stellen, auf denen Häuser gebaut werden können, haben wir bisher auf Madeira kaum gesehen. Die Häuser sind an den Steilhang gebaut, vom Zugang von der Straße geht es ein bis mehrere Etagen in die Tiefe. Guckt man aus dem Fenster in´s Tal, ist die Aussicht schon toll. Eine Herausforderung für jeden Architekten, hier zu bauen.

Platanenallee von Machico

Die Häuser von Machico ziehen sich weit die Hänge des Tals hinauf, schön ist die kleine Altstadt direkt hinter der mit Platanen bewachsenen Promenade. Kleine Straßen, ein schöner Platz mit Café vor der Kirche strahlen Gemütlichkeit aus.

Blumendekoration in Machico …

… alles steht im Zeichen des Blumenfestivals

Der Ribeiro do Machico teilt die Stadt in zwei Hälften. Im östlichen Teil liegt der kleine Hafen von Machico, für Segler nicht unbedingt geeignet und der künstlich angeschüttete Sandstrand mit gelbem Sand 🙂 , im westlichen Teil ist der Strand grob steinig und nicht so stark besucht. Ein paar Boote ankern in der Bucht.

Unser nächstes Ziel ist Santa Cruz, ein ruhiges von Neubauten fast ganz verschontes kleines Städtchen, dessen Ortskern unterhalb der Landstraße fast in Strandnähe liegt. Schattige Plätze, herrliche Grünanlagen und enge Gassen durchziehen den Stadtkern, weiß getünchte Häuser säumen die schmalen Straßen. Selbst das recht große Hotel Vila Galé fügt sich in das Ortsbild, ohne aufdringlich zu sein.

Hotel Vila Galé an der Promenade

An einem der schönsten Plätze von Santa Cruz liegt die Kirche São Salvador. Im oberen Bereich des Kirchplatzes liegt ein kleiner Park, im untere Bereich gibt es mehrere Restaurnants, in einem der kleinen Restaurants essen wir sehr gut.

Durch schmale Gassen kommen wir zu weiteren Plätzen, alle mit netten Restaurants, bis zum Strand. Hier erstreckt sich eine weitläufige Grünanlage, die in eine Promenade mit Palmen übergeht. Auch hier sind wieder tolle maritime Mosaiken auf dem Boden zu bewundern. Weniger einladend ist der grobkiesige Strand – um keine blauen Flecken vom Liegen zu bekommen, hat man hier hölzerne Liegeflächen angelgt. Na ja, wirklich bequem ist das auch nicht, aber Madeira ist ja auch „die“ Wanderinsel und nicht „die“ Badeinsel 😉 .

Promenade in Santa Cruz

Strand mit hölzernen Liegeflächen

Flussbett mit Blumendach in Santa Cruz

Sonnenuntergang im Hafen

 

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