Alcoutim – Azinhal

Sonntag, den 18.09.2022
S 4-5 Bft – 13sm – 2h 21min – Ø 5,6kn – gesamt 881sm

Alcoutim – Azinhal

Den Vormittag vertrödeln wir bei schönstem Wetter an Bord, erst gegen 12:00 Uhr geht auch die Strömung wieder flussabwärts Richtung Atlantik. Der Abschied von den beiden schönen Orten Alcoutim und Sanlúca und der besonderen Stimmung am Rio Guadiana fällt nicht leicht – eigentlich könnten wir ja auch noch ein bisschen bleiben. Aber bevor auch uns der Guadiana Glue erwischt und wir hier noch mit einem kleinen Grundstück sesshaft werden, ziehen wir doch lieber weiter. Es gibt noch so viele Stellen auf der Welt – ein paar davon wollen wir doch gerne noch sehen 😉

Also werfen wir unsere Leinen los und motoren gegen den Südwind den Rio Guadiana flussabwärts. Erst jetzt wird uns so richtig bewusst, dass das Flusstal hier schon ziemlich eng ist, die Berge ziemlich hoch und der Rio Guadiana recht schmal ist. Vielleicht macht gerades das diese schöne Stimmung hier aus. Naturgemäß wird das Flussbett breiter, je weiter wir flussabwärts fahren, auch das Wasser ist nicht mehr braun, sondern wird langsam wieder grün, die Berge wieder flacher.

Es ist Wochenende, an den Stegen vor den Orten Laranjeiras und Guerreiros do Rio liegen Segelboote, vor Foz de Odeleite liegt ein Flussausflugsdampfer. Einge Wasserscooter kommen uns entgegen und mehrere kleine Motorboote – ist richtig Berieb hier heute 🙂 .

Knapp vier Seemeilen vor der Brücke Ponte Internacional do Guadiana lassen bei Azinhal bei gut 5 Bft unseren Anker außerhalb des Fahrwassers fallen. Wind und Sonne sorgen dafür, dass unsere Batterien voll bleiben 😉 .

Von dem kleinen Dorf Azinhal im Hinterland sehen wir nichts, nur ein verlassenes Gebäude liegt am Hügel in der Nähe des Ufers. In etwas weiterer Entfernung sehen wir noch zwei Gebäude, eins verlassen, das andere bewohnt und einige Schafe auf der Weide.  Irgendwo am Ufer bellt ein Hund und das Schilf raschelt im Wind. Eine träge Ruhe zieht sich über die Hügel. Und es duftet gut – ländlich, ein bisschen nach Euklyptus, ein bisschen Nach Pinien.

Die Sonne geht hinter den Hügeln unter, die Vögel hören auf zu zwitschern und die Grillen beginnen ihr Konzert. Der Wind ist inzwischen auch eingeschlafen, wir hören nur noch das seichte Plätschern des Rio Guadiana an unserem Rumpf und erfreuen uns an dem tollen Sternenhimmel – kein Licht weit und breit, nur unser Ankerlicht 🙂 .

Wir bleiben bis Mittwoch und versuchen so viel wie möglich von der Ruhe in uns aufzunehmen – bald ist auch das vorbei und wir werden unsere Ruby Tuesday auf die Wintersaison vorbereiten.

Dieser Beitrag wurde unter 2022 - Portugal veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.