Ayamonte – Cádiz

Donnerstag, den 01.09.2022
N-NW 3-5 Bft – 74sm – 13h 31min – Ø 5,5kn – gesamt 749sm

Ayamonte – Cádiz

Ankern in Flüssen oder in strömungsreichen Gewässern, wie in der Lagune von Culatra oder vor der Halbinsel von Tróia ist ja doch spannend. Überall dort, wo man die Gezeiten mit auf- und ablaufendem Wasser spürt, ändert sich alle 6 Stunden die Strömungsrichtung. Gefällt uns die Aussicht in die eine Richtung nicht, müssen wir nur 6 Stunden warten und das Bild verändert sich 😉 . Es sei denn, der Wind ist stärker als die Strömung. Dann wartet man vergeblich auf die schönere Aussicht 😉  und es wird auch schon mal etwas unruhig – Wind gegen Strom ist meistens nicht so toll.

Auch im Rio Guardian ist die Strömung sehr deutlich zu spüren. Spannend ist das Ankern bei Strömung deshalb, weil man nie genau weiß, ob der Anker auch wirklich hält, wenn sich die Strömungsrichtung ändert. Ist bisher immer gutgegangen 🙂 . Und auch hier hält unser Anker wieder – gut eingefahren und genügend Ankerkette sind da immer sehr hilfreich 😉 .

Um 05:30 Uhr geht unser Wecker, um 06:30 Uhr holen wir den Anker hoch. Die Sonne geht gerade auf – ein wunderschöner Anblick. Mit dem ablaufenden Wasser verlassen wir für’s erste den Rio Guardiana. Aber wir werden auf dem Rückweg von Cádiz hier noch mal herkommen und dann den Fluss bis Alcoutim auf der portugiesischen Seite und dem gegenüberliegenden Sanlúcar de Guardiana auf der spanischen Seite hochfahren, bei passendem Wind gerne auch hochsegeln. Die Grenze zwischen Portugal und Spanien liegt mittig im Rio Guardiana. Gestern haben wir schon in Spanien geankert – natürlich mit der passenden Gastlandflagge 😉 .

Sonnenaufgang im Rio Guardiana

5 Minuten später

Schon in der Ausfahrt haben wir Wind aus N mit 5 Bft. Und das bleibt auch so bis gegen 10:00 Uhr. Tolles Segeln mit halbem Wind, endlich sind wir mal wieder schnell unterwegs 🙂 . Vielleicht liegt es doch an dem wieder sauberen Unterwasserschiff, vielleicht aber auch nur am passenden Wind. Wir nehmen es, wie es kommt und freuen uns darüber.

Gegen 10:00 Uhr schläft der Wind innerhab von Minuten ein – das hat der Wetterbericht auch vorhergesagt, aber schon für 08:00 Uhr. Als wir nur noch mit 2kn vorankommen, geht’s unter Motor weiter. Um mit 2kn rumzudümpeln ist die Strecke zu weit. Schön ist das Gebrumme des Motors nicht, aber was hilft’s? Alles hat einmal ein Ende und sobald der Wind wieder segelbar ist, sezten wir wieder die Segel. Stetig nimmt der Wind bis auf gut 5 Bft zu, schwächelt dann wieder ein bissen mit knapp 4 Bft, bringt uns aber zügig voran. Mehr als einmal haben wir 8kn auf der Logge 🙂  – das sind wir gar nicht mehr gewohnt 😉 . Wir genießen den sonnigen, warmen Segeltag mit nur wenig Welle!

Cádiz sehen wir schon von Weitem am Horizont. So ganz einladend sieht es nicht aus – viele Kräne im Hafen, Werften und Kreuzfahrtschiffe. Die Altstadt hinter der Stadmauer können wir auch schon erahnen – und die soll sehr schön sein. Nicht nur deshalb sind wir hier, Sevilla ist nicht weit entferntf und dorthin wollen wir gerne auch noch einen Ausflug mit dem Zug machen – wenn wir schon mal hier sind 😉 .

Altstadt von Cádiz hinter der Stadtmauer

Altstadt von Cádiz hinter der Stadtmauer

Aber erst mal sind wir in Cádiz und lassen unseren Anker in der untergehenden Sonne vor der Brücke Puente de la Constitución 1812 fallen – eine riesige, beleuchtete Brücke, die die Halbinsel Cádiz mit dem östlichen Festland verbindet. Wider Erwarten ist es hier ruhig, von den Autos auf der Brücke ist nichts zu hören.

Trockendock im Sonnenuntergang

So sehen auch Hafenkräne schön aus 😉

Puente de la Constitución 1812

Mit uns ankern hier auch nur zwei Boote – es scheint, als wenn sich die Saison hier dem Ende zuneigt. Da sind wir nicht wirklich böse, überfüllte Ankerplätze hatten wir in Portimao und vor Culatra genug  😉 .

 

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