Lissabon – Sesimbra Ankerbucht

Freitag, den 01.07.2022
NNW-WNW 3-6 Bft – 36sm – 6h 04min – Ø 5,5kn – gesamt 357sm

Lissabon – Sesimbra

Nach vier richtig schönen Tagen in Lissabon wird es Zeit, wieder ein Stückchen nach Süden weiterzusegeln. Nur noch heute weht der Wind aus NW so stark, dass wir auch richtig segeln können. Die Windvorhersage für die nächsten Tage verspricht uns eher weniger bis gar keinen Wind – die Gelegenheit, hinter der Halbinsel von Tróia bei Setúbal zu ankern. Aber erstmal geht es heute nach Sesimbra – ein paar Seemeilen östlich vom Cabo Espichel.

Mit ablaufendem Wasser und fast 4kn Strom rauschen wir am Denkmal der Entdecker und am Torre de Belém vorbei, passieren die Marina von Oeiras und segeln diesmal im Fahrwasser Barra Grande über die Barre vom Tejo. Mitlaufender Strom und Wind aus der gleichen Richtung sorgen dafür, dass wir kaum Welle haben und mit manchmal mehr als 9kn auch nicht gerade langsam sind 😉 . Der Wind weht mit 5 Bft, in Böen auch mal etwas mehr. Und es ist hier richtig böig – warum auch immer?

Erst als wir aus dem Fahrwasser auf südöstlichen Kurs gehen, nimmt der Wind ab, fällt achterlich ein und wir werden immer langsamer 🙁 . Eigentlich würden wir jetz auf Kurs zum Cabo Espichel gehen, aber die Segel schlagen in den kaum vorhandenen Wellen – also kreuzen wir vor dem Wind. Schnell sind wir immer noch nicht, aber wir kommen voran. Es dauert nicht lange, da nimmt der Wind zu, dreht auf WNW, wir gehen auf Kurs und ab geht die Post 😉 . Der Wind gibt alles, viel mehr, als vorhergesagt – bei 5-6 Bft sind wir unterwegs. Purer Segelgenuss 🙂 . Die Wellen werden etwas höher, stören aber überhaupt nicht.

Am Cabo Espichel wird’s noch etwas windiger – der Cap Effekt! Witzig sehen die steilen Klippen hier aus – wie ein Schwamm oder wie ein schweizer Käse ist das Cabo durchlöchert.

Cabo Espichel

Wie ein Schwamm oder schweizer Käse

Noch ein paar Seemeilen und wir halten auf die Bucht von Sesimbra zu. Vor dem Sandstrand lassen wir unseren Anker nach einem tollen Segeltag fallen. Der Strand ist gut besucht, Sesimbra ist ein typischer portugiesischer Badeort – und das Wetter ist super. Um Die Altstadt sind viele mehrstöckige Appartementhäuser entstanden. Wenn die in den portugiesischen Sommerferien alle belegt sind, können sich die Besucher am Strand vermutlich stapeln oder einen Stehplatz im Wasser suchen 😉 .

Sesimbra

Freitag und Samstag bleiben wir nur an Bord und gucken dem Treiben am Strand zu. Es ist Wochenende, entsprechend voll und auch laut. Die Kinder – und nicht nur die – haben Spaß! Wir können dem Strandleben nicht wirklich so richtig viel abgewinnen – ein Spaziergang am Wasser entlang, ja, das machen wir auch gerne. Aber stundenlang in der Sonne braten ist nichts für uns. Auf unserer Ruby Tuesday suchen wir auch eher immer den Schatten – das geht gut, da unsere Sprayhood sehr tief ist – gut gegen Sonne und Regen 🙂 .

Das Anlanden mit dem Dinghi ist nicht ganz so einfach – es gibt keinen Steg, wo wir das Dinghi festmachen könnten und auch die Marina ist ziemlich weit entfernt. Wir versuchen es am Sandstrand, werden aber sofort darauf hingewiesen, dass es am Ende des Strandes einen Korridor für Tretboote gibt, den auch wir benutzen müssen/dürfen.

Sesimbra ist voll touristisch ohne eine wirklich schöne Altstadt. An der Promenade reiht sich ein Souveniershop an den nächsten, die kleinen engen Gassen der Altstadt sind vollgestellt mit Tischen und Stühlen der Restaurants. Hat schon Charme, vielleicht stören uns nur die vielen Menschen und der Lärm in der Stadt. Wird Zeit für ein bisschen Natur 🙂 .

Strand und Promenade von Sesimbra

Am Strand

In der Altstadt

Ruby Tuesday vor Anker

Oberhalb von Sesimbra liegt das Castelo de Sesimbra, sicherlich hat man von dort einen schönen Blick auf die Felsküste und die Bucht von Sesimbra – wir verzichten auf den Aufstieg in der heißen Sonne und erfreuen uns etwas später von Bord an den hohen steilen Klippen, die die Bucht von Sesimbra einrahmen. Ist schon ein schönes Panorama!

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