Cascais, Belém und Sintra

Mittwoch, den 22.06.2022 – Sonntag, den 26.06.2022}

Nachdem es sich gestern abend doch ziemlich zugezogen hat, scheint heute wieder die Sonne. Es ist warm, aber nicht heiß – dafür sorgt schon der beständige Wind am Ankerplatz 🙂 . Von der Hitzewelle im restlichen Europa bleiben wir hier zum Glück verschont! Wir genießen das Ankern und machen Pläne für die nächsten Tage.

Voll ist es hier in der Ankerbucht nicht, mit uns ankern einige andere Segler. Immer wieder geht einer, andere kommen. Erst zum Wochenende ist hier mehr los – Segler, Motorboote, Jetski, Surfer mit und ohne Foile und Optis sind unterwegs. Im Eifer des Gefechts und bei doch ziemlich viel Wind, kriegt ein Surfer die Kurve nicht und rammt unsere Ruby Tuesday breitseits. Zum Glück ist ihm nichts passiert und unserem Boot auch nicht! Auch im Hafen ist einiges los – zumindest an der Tankstelle bekommt der eine oder andere Segler Schweißausbrüche beim Anlegen. Bei 5-6 Bft ablandigem Wind sollte das Anlegemanöver schon klappen, sonst findet man sich irgendwann an der gegenüberliegenden Hafenmauer wieder. Wir haben hier Tankstellenkino vom Feinsten – von unserem Ankerplatz können wir bis in die Hafeneinfahrt zur Tankstelle sehen.

Ankerbucht vor Cascais

Unseren ersten Landausflug machen wir nach Cascais – schließlich wollen wir doch wissen, wo wir hier gelandet sind 😉 . Bei den Fischern am Steg können wir unser Dinghi anbinden – freundlich werden wir begrüßt, kein Problem, das Dinghi hier zu lassen.

Unser Dinghi am Steg bei den Fischern

Hier sehen wir dann als erstes, dass Cascais nicht nur der mondäne Badeort der Schönen und Reichen mit einer Luxusmarina ist, sondern dass die Fischer unter sehr einfachen Verhältnissen ihr Material lagern und vermutlich auch eher schwer arbeiten. Unter einer Zeltplane stehen Tische, an denen die Fischer gemeinsam essen. Von Weitem sehen die blau-weiß gestreifen Häuschen nett aus, von Nahem kann man den Verfall sehen. Bestimmt kein einfaches Leben und Arbeiten – von jeglichem Luxus, den Cascais sonst so ausstrahlt, Seemeilen entfernt.

Bei den Fischern

Möwen sind nicht weit, wo es Fisch gibt

Vermutlich sind die Fischer die Überbleibsel des Fischerdorfes, das Cascais früher mal war. Jetzt säumen hier reichverzierte und prunkvolle Villen und Herrenhäuser aus dem 19. Jahrhundert die Straßen, überragt von hohen Appartementhäusern am Stadtrand.

 

Das Treiben in der Fußgängerzone ist lebendig, quirlig-touristisch. In den engen Straßen wechseln sich Restaurants, Bars und Cafés mit Souvenirshops ab. Dazwischen gibt es kleine Modeläden oder Schuhgeschäfte – eine nette Mischung und, obwohl sehr touristisch, doch eine schöne Atmosphäre. Wir lassen uns durch Cascais treiben – auch die vielen Parks und Grünflächen überraschen uns immer wieder.

In der Fußgängerzone

Ganz anders sieht es in der Altstadt aus – hier sind fast nur Einheimische unterwegs. Die Gassen sind eng, viele Häuser sind mit Blumen bewachsen. Und ruhig ist es hier – ist ja kaum einer auf der Straße 🙂 .

Enge Gassen in der Altstadt

Tolle Blumendeko

Einen Spaziergang machen wir an der Steilküste entlang zum Boca do Inferno. Das ist eine große, vom Meer ausghöhlte Grotte, in der die Brandung bei entsprechendem Wind und Wasserstand donnert, grollt und gerne auch mal bis an die Aussichtspunkte spritzt. Entsprechende Hinweisschilder warnen davor 😉 . Heute ist es nicht windig – wir bleiben trocken!

Boca do Inferno

Auf dem Weg zum Boca do Inferno kommen wir an dem schönen blau-weiß-gestreiften Leuchtturm vorbei – darin ist heute ein Museum, der Leuchtturm ist aber auch noch aktiv.

Leuchtturm mit Museum

Altes Leuchtfeuer am Leuchtturmmuseum

Einige schöne, wenn auch nicht große Strände hat Cascais. Ab nachmittags, nach Schulschluss oder nach Feierabend wird es da ganz schön eng. Die Portugiesen lieben ihre Strände – weniger das Wasser. Kaum jemand schwimmt, das Wasser des Atlantiks ist kalt.

Klein aber fein – Badestrand in Cascais

 

Belém

Mit dem Zug fahren wir nach Belém. Der Bahnhof von Cascais liegt zentral in der Altstadt – wir brauchen ca. 10 Minuten zu Fuß. Unser Auto steht noch in Nazaré, hier brauchen wir es nicht, der ÖPNV ist rund um Lissabon gut aufgestellt. Allerdings sind Züge und Bahnhöfe hier eher in einem nicht so guten Zustand – schon verwunderlich für Lissabon und Umgebung. Hätten wir anders erwartet und haben wir bisher auch immer anders erlebt. Egal, ob Luxuswaggon oder Vorstadtzug – wir fahren nach Belém . Allerdings hat uns der Bahnmitarbeiter den falschen Zug genannt – der hält nicht in Belém, ist wohl ein Expresszug nach Lissabon. Wir steigen eine Haltestelle später aus, fragen wieder einen Bahnmitarbeiter und fahen dann mit dem richtigen Zug eine Haltestelle zurück nach Belém – geht doch 😉 .

Belém Bahnhof

Belém ist ein westlicher Stadtteil von Lissabon. Von hier starteten die portugiesischen Entdecker ihre Seereisen. Vasco da Gama brach von Belém 1497 auf und entdeckte den Seeweg nach Indien. Die Zeit der Kolonialisierungen und des damit verbundenen Reichtums durch Ausbeutung der Kolonien begann. Portugal entwickelte sich neben Spanien zum größten Kolonialstaat des 16. Jahrhunderts – es besaß Kolonien in Amerika, Brasilien, Afrika, Arabien, Indien, Südostasien und China.

Denkmal der Entdecker

In Belém steht das „Denkmal der Entdecker“, das anläßlich des 500. Todestages Heinrichs des Seefahrers im Zuge der Weltausstellung 1940 errichtet wurde und das Seefahrererbe Portugals zelebriert. Von Seeseite sieht es aus wie eine Karavelle, von Landseite ziert ein großes Kreuz das Denkmal. Am Bug der Karavelle steht Prinz Heinrich, an der westlichen Seite sind die Entdecker abgebildet, an der östlichen die wichtigsten Geldgeber.

Mit dem Aufzug fahren wir zur Aussichtsterrasse des Denkmals hoch. Von hier haben wir einen tollen Blick über den Tejo, Belém und Lissabon. Unter uns ist eine riesige Kompassrose mit Weltkugel gepflastert, auf der die Seefahrtswege der portugiesischen Seefahrer eigearbeitet sind.

Auch der Blick zum Mosteiro dos Jerónimos, dem Jerónimus-Kloster, ist einmalig, allerdings sehen wir schon jetzt, dass die Warteschlangen zum Einlass in´s Kloster nicht gerade kurz sind. Na ja, das ist jetzt nicht sooo schlimm – wir haben schon einige sehr schöne Klosterananlagen mit beeindruckenden Kreuzgängen gesehen, da müssen wir uns hier jetzt nicht unbedingt in die Schlange stellen. Mal sehen, wie es später dort so aussieht.

Jetzt gehen wir erst mal am Ufer des Tejos entlang zum Torre de Belém. Das ist eine kleine Festung mit Verteidigungsturm – sehr kunstvoll im manuelinischen Stil 1515 – 1521 erbaut. Der Torre diente aber nicht nur zur Verteidigung, zwischenzeitlich musste er den spanischen Erobereren für unbequeme Patrioten auch mal als Gefängnis dienen. Toll sieht der Torre aus, wie er so am Ufer des Tejos steht und langsam vom auflaufendem Wasser umspült wird.

Torre de Belém

Langsam schlendern wir zum Jerónimus-Kloster rüber – leider nicht durch die vorgelagerte Parkanlage, denn die wird gerade neu angelegt und ist komplett eingezäunt. Schade – ein bisschen Farbe vor der hellen Kalksteinfassade wäre schon schön gewesen. Farbe bringt dann die lange Warteschlange vor dem Klostereingang in´s Spiel 😉 .

Fassade des Jerónimus-Kloster – ganz rechts kann man die Warteschlange sehen

Wir laufen an der Außenfassade des Kloster entlang, staunen mal wieder über die feinen Kunstwerke und sehen uns diesmal nur die Kirche auch von innen an. In die Kirche kann man ohne Ticket, aber auch hier ist der Zugang reglementiert. Auf Einbahnwegen geht’s durch die Kirche – und auch wieder raus 😉 .

Ganz faszinierend ist in der Kirche das Licht – durch ein Rosettenfenster auf der Westseite der Kirche strahlt gelbes Licht in’s Innere. Die 6 reichverzierten, 25 Meter hohen Säulen stellen einen Palmengarten dar.

Kirche des Jerónimus-Klosters

Gelbes Licht strahlt in die Kirche

Rechts und links vom Eingang stehen unter der Empore zwei mächtige, reich verzierte Sarkophage. Auf der linken Seite ist das Grabmal von Vasco da Gama, verziert mit den Symbolen von Macht und Eroberung – Weltkugel, Karavelle und Kreuzritterzeichen, auf der rechten Seite ist das Grabmal vom Nationaldichter Luís de Camões, verziert mit Buch, Federkiel und Leier – die schönen Künste. Allerdings ist der Sarkophag leer, Luís de Camões liegt nicht dort begraben, es ist nur ein symbolisches Grab.

Unter der Empore

 

Aber in der Kirche gibt es im Chor und in den Seitenkapellen mehrere Grabmälder des Königshauses Aviz. Praktisch an den Besichtigungen der Kirchen ist immer, dass man in den Kirchenbänken sitzen und ein bisschen die Füße ausruhen kann und dass es in der Kirche angenehm kühl ist. So kann man in aller Ruhe die Kunstwerke auf sich wirken lassen und erholt sich auch noch ein bisschen dabei 😉 .

Königsgrabmäler auf Elefanten

Stilbruch

Eigentlich wollen wir im Café Pastéis de Belém einen Galão trinken und Pastéis de Belém, Blätterteigteilchen mit Puddingcreme, naschen – hier wurde die Konditorei 1837 gegründet und macht angeblich die besten Pastéis. Die Warteschlange vor dem Café überzeugt uns ganz schnell, dass es bestimmt auch in der Nebenstraße im Café guten Galão und fast die besten Pastéis de Belém gibt 😉 . Wir haben sehr gut und ruhig gesessen und gegessen 🙂 .

Großer Andrang im Café Pastéis de Belém

Auf dem Weg zum Bahnhof laufen wir noch zum MAAT – nicht um das Museum mit Ausstellungen moderner Kunst und Architektur zu besuchen, sondern um auf das frei zugängliche Dach des Bauwerk zu gehen. Das Gebäude ist elegant in Wellenform geschwungen und mit weißen Keramikfliesen, in denen sich das Sonnenlicht spiegelt, verkleidet. Je nach Standort ergeben sich faszinierende Perspektiven – auch zur Brücke „Ponte 25 de Abril“, die ein bisschen so aussieht, wie die Golden Gate Bridge.

Schöne Perspektive

Der Zug zurück nach Cascais ist sofort der richtige – es gibt nur einen und der hält überall. Außerdem ist Cascais Endstation, da kann also nichts schiefgehen!

Sintra

Einige der Königsschlösser, der Adelspaläste und die Festung von Sintra möchte ich mir gerne ansehen – Peter bleibt lieber an Bord 😉 . Diesmal fahre ich mit dem Bus – ohne Überraschungen, ich erwische den richtigen Bus, der nach 45 Minuten Fahrt in Sintra am Bahnhof hält. Von dort geht´s in ein paar Minuten zur Altstadt von Sintra und den Sehenswürdigkeiten. Die Tickets für den Palácio Nacional de Sintra, das Castelo dos Mouros und den Palácio Nacional da Pena habe ich online gekauft, um mögliche Warteschlangen an den Verkaufsstellen zu umgehen – war gut so, denn die Eingänge sind immer frei gewesen, Schlangen gibt´s beim Ticketkauf.

Direkt in der Altstadt liegt der Palácio Nacional de Sintra, ein ziemlich massiver Bau mit zwei auffälligen 33 Meter hohen Küchenkaminen. Der Königspalast wurde im 13. Jahrhundert auf den Resten einer maurischen Burg gebaut, mehrmals erweitert und zur Sommerresidenz ausgebaut. Das Klima in Sintra, das auf Hügeln nordwestlich von Lissabon liegt, ist im Sommer kühler, als in Lissabon – nicht nur die Könige wussten das zu schätzen, rund um den Königspalast entstanden wunderschöne zahlreiche Paläste des Lissaboner Adels.

Palácio Nacional de Sintra

Ich starte den Rundgangdurch den Palácio Nacional de Sintra und gerate erst mal in eine größere Reisegruppe. Die lasse ich vorweggehen und warte, bis ich wieder alleine bin. Da kommt schon von hinten eine Schulklasse 😉 . Auch die jungen Leute lasse ich vorbeiziehen – dann ist der erste Schwung an Besuchern vorbei und ich drehe meine Runde durch den Palast und tauche in die Vergangeheit ein – spannend, wie die Könige damals so gelebt haben. Drei Säle sind ganz besonders beeindruckend – der Schwanensaal, der Elsternsaal und der Wappensaal. Im Schwanensaal sind in einer muldenförmigen Holzdecke in achteckigen Kassetten 72 Schwäne mit Kronen gemalt.

Schwanensaal

Die Decke des Elsternsaals wird von 136 Elstern geziert, die jede ein Spruchband mit den Worten „por bem“ im Schnabel haben.

Elsternsaal

Die Kuppeldecke des Wappensaals ist achteckig, holzgetäfelt und um das königliche Staatswappen in der Mitte gruppiern sich verschieden andere königliche Wappen.

Wappensaal

In den anderen Räumen sind Einrichtungsgegenstände der damaligen Zeit ausgestellt, Betten in denen Könige und Königinnen schliefen, Geschirr, Vasen und andere Dekorationen.

Der Arabische Saal ist eher karg, die Azulejos in grün, weiß und blau aus dem 15. Jahrhundert sind sehenswert – allein schon, weil sie so alt sind 😉 .

Arabischer Saal

Slkulptur im Arabischen Saal

Im Schlossgarten

Waschstelle im Schlossgarten

Beim Ticketkauf habe ich mit auch einen Audioguide auf mein Handy laden können – in Englisch, trotzdem sehr aufschlussreich. Manchmal ist das gleichzeitige Handling mit Handy, Audioguide und Fotoapparat etwas kompliziert gewesen 😉 .

 

Nach einem kurzen Rundgang durch die steilen Gassen der Altstadt, die ziemlich touristisch mit Souveniershops und Restaurants rüberkommen, fahre ich mit dem Bus zum Castelo dos Mouros. Die Festung liegt hoch über dem Dorf auf einem Berg – man könnt auch zu Fuß hochlaufen, der Weg soll aber sehr steil sein. Ich entscheide mich nach kurzen Überlegungen für den Bus und beschließe, lieber später runterzulaufen. Zweifel bekomme ich dann doch, als der Bus noch eine Extrarunde um die Stadt dreht und immer wieder in den engen, vollen Straßen stecken bleibt. Vermutlich wäre ich zu Fuß schneller am Castelo gewesen. Aber besser gut gesesen, als erschöpft oben auf dem Berg angekommen – ich möchte die Festung ja auch noch besichtigen 😉 .

Das Castelo dos Mouros ist eine Maurenburg, die unter arabischer Herrschaft im 8. oder 9. Jahrhundert angelegt wurde. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie nach langem Verfall restauriert. Ob sie heute so aussieht, wie ursprünglich, ist eher unwahrscheinlich. Die Reste der Festungsanlage sind imposant, die Türme können bestiegen werden und auf der Burgmauer kann man von einem Ende bis zum anderen laufen. Die Aussicht in die Umgebung ist grandios 🙂 .

Castelo dos Mouros

Begehbare Festungsmauern

Blick zum Palácio Nacional da Pena

Zeit für eine Pause

Von der Festung laufe ich den kurzen Weg zum Haupteingang des Palácio Nacional da Pena durch Wald und über schmale Wege. Am Eingang zum Palácio Nacional ist richtig viel los, lange Schlangen an den Ticket-Verkaufsstellen. Auch an der Bushaltestelle für den Bus, der die Besucher zurück in den Ort bringen soll, drängeln sich die Menschen – ich werde auf jeden Fall zurück laufen 😉 . Mit meinem Online-Ticket bin ich schnell durch die Kontrolle und am Fuße des Berges mit dem Palácio Nacional da Pena. Die Besucher strömen in Scharen den Hauptweg hoch zum Schloss. Es gibt in dem riesigen Park aber auch noch einiges zu sehen, so nehme ich den ersten Nebenweg und bin alleine – und ruhig ist es plötzlich. Das Stimmengewirr der Besucher wird immer leiser, nimmt zu einem Summen ab und verschwindet dann ganz. Auf gut angelegten Wegen laufe ich durch dichten Wald zum Aussichtspunkt Cruz Alto – das liegt auf 525 Metern, dem höchsten Punkt der Sintra-Hügel.

Cruz Alto

Der Park ist mindestens ebenso sehenswert, wie das Schloss. Ich streife durch den Kameliengarten – ohne blühende Kamelien, die Zeit ist vorbei. Eine Pergola in einem kleinen blühenden Terrassengarten lädt zum Sitzen ein. Durch das Tal der Seen gelangt man zum großen Entensee – erfrischend abwechslungsreich nach den Besichtigungen der Denkmäler, Klöster und Kirchen 😉 . Auf meinem Streifzug durch den Park komme ich noch an einem Tempel vorbei, ebenso farbenfroh gestrichen, wie der Palácio Nacional da Pena. Leider reicht die Zeit nicht, um noch bis zum Chalêt der Gräfin von Edla zu laufen – ich habe mit dem Ticket auch ein Zeitfenster zur Besichtigung gebucht – man sollte pünktlich sein, sonst kommt man nicht in die Innenräume des Palácio 🙁 .

Pergola im Terrassengarten

Am Palácio Nacional da Pena ist es voll, die Außengebäude, Terrassen, Schlossmauer und Kapelle kann man mit dem Ticket für den Park besichtigen, nur für die Innenräume braucht man ein zusätzliches Ticket. Das Schloss thront auf einem fast ebenso hohen Hügel, wie das Cruz Alto – die Aussicht von hier oben ist toll.

Palácio Nacional da Pena

 

Palácio Nacional da Pena

Palácio Nacional da Pena

Palácio Nacional da Pena

Aussicht vom Schlosshof zum Atlantik

Wie ein Märchenschloss erscheint der Palácio Nacional da Pena – bunte Farben in ocker, gelb, rot und grün, verspielte Architektur und verschiedene Stilelemente romanischer, gotischer, maurischer, manuelinischer und barocker Natur. Viel erinnert an Schloss Neuschwanstein – man weiß allerdings nicht genau, welcher Bauherr von wem inspiriert wurde 🙂 . Der Palácio Nacional da Pena ist noch nicht alt – erst 1840 wurde der Bau von König Ferdinand II. in Auftrag gegeben und auf den Resten eines verfallenen Klosters gebaut. Der Kreuzgang und die Kapelle des Klosters sind erhalten – das Schloss wurde drumherum errichtet.

Kreuzgang

Kapelle

Im Inneren des Palácio Nacional da Pena wurde alles so hergerichtet, wie es im Jahre 1910 ausgesehen hat – damals flüchteten König und Adel vor der Revolution. Der Rundgang führt entlang des Kreuzganges durch die Gemächer des Königs und seiner Frau, durch üppig ausgestattete Repräsentationsräume, Raucherzimmer, Teezimmer, über die königliche Terrasse und durch die Küche – klasse, hat mir gut gefallen. Es war auch nicht zu voll 😉 .

Esszimmer

Großer Saal

So schön, wie die Besichtigungen heute waren, das eigentliche Highlight ist dann der Rückweg in die Altstadt von Sintra über den steilen Weg durch den Sassetti-Park 🙂 . Rund um den Berg mit dem Castelo dos Mouros windet sich der Pfad zwischen dicken Felsbrocken.

Weg zurück zur Altstadt

Erst im Sassetti-Park laufe ich über einen schmalen, gepflasterten Weg. Immer wieder gibt es versteckte Treppen, die nach rechts oder links weiter in den Park führen. Unter einer Rosen-Pergola geht’s weiter, vorbei an der Villa Sassetti, die aber nicht mehr bewohnt ist. Kleine Bäche und Wasserbecken säumen den schönen Weg.

Villa Sassetti

Ein toller Abschluss eines schönen Tages – der wird dann noch versüßt durch Queijados und Travesseiros, süße Spezialitäten aus Sintra, in der Pasteleria Piriquita 🙂 .

Queijados und Travesseiros

Pasteleria Piriquita

In Sintra gibt es so viel zu sehen und zu besichtigen – einige Adelspaläste öffnen ihre Türen auch für Besucher. Das schafft man nicht alles an einem Tag. Wenn es klappt, komme ich noch mal für einen zweiten Besuch wieder, aber jetzt besuchen wir erst mal Lissabon!

Morgen werden wir nach Lissabon segeln – es wird ziemlich windig in den nächten Tagen. Ankern ist dabei kein Problem, aber bei so viel Wind lassen wir unsere Ruby Tuesday nicht gerne alleine. Das passt nicht – Sightseeing bei Sturm und keiner passt auf’s Boot auf. Die Fahrt mit dem Dinghi vom Steg zurück ist heute Abend schon nass gewesen, vermutlich kommen wir auch in den nächsten Tagen nicht trocken an Land 😉 . In nass-salzigen Klamotten macht eine Tour durch Lissabon nur wenig Spaß 😉 .

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