Figueira da Foz – Nazaré

Sonntag, den 12.06.2022
NW 3-4 Bft – 41sm – 9h 11min – Ø 4,4kn – gesamt 227sm

Figueira da Foz – Nazaré

Heute haben sich Wind und vor allem die Wellen etwas beruhigt. Der Hafen ist wieder geöffnet und ein Blick auf die Hafenausfahrt bestärkt uns, heute weiter Richtung Süden zu segeln. Mit vorhergesagten 3-4 Bft aus NW und 2,30 Meter Welle wird das bestimmt ein schöner Segeltag 🙂 . Und die Sonne scheint auch!

Auch der Hafenmeister ist der Meinung, dass wir schon jetzt – zwei Stunden nach Hochwasser den Hafen problemlos verlassen können. Das passt gut, denn für die 40sm nach Nazaré brauchen wir ja auch ein paar Stunden.

Gegen 10:00 Uhr machen wir die Leinen in Figueira da Foz los – im Hafen ist immer noch viel los, die französichen Regattasegler sind noch hier. Es ist ein schönes, buntes Bild mit den vielen Fahnen, die die Segler gehisst haben.

Ein einzelnes Anglerboot in der Hafenausfahrt

In der Hafenausfahrt ist es ruhig, Bewegung kommt erst in’s Boot, als wir den Schutz der nördlichen Hafenmole verlassen. Die Brandung an der Mole spritzt immer noch ganz schön hoch und auch am Strand brechen sich die Wellen heftig. Angesagt ist eine Wellenhöhe von 2,30 Metern – wie immer können wir das glauben, aber nicht wirklich abschätzen, ob die Wellen wirklich so hoch sind. Auf jeden Fall sind sie nicht unangenehm, es sind keine brechenden Wellen dabei, nicht mal Schaumkrönchen sind auf den Wellenkämmen. Ist eher nur die Dünung des Atlantiks und diese Bewegung ist beruhigend – als wenn der Atlantik atmet, geht es rauf und wieder runter. Manchmal denken wir, dass die Wellentäler doch ganz schön tief unter uns sind, aber dann geht’s sachte in’s Wellental und die nächste Welle trägt uns schon wieder nach oben.

Die Küste ist flach, bewaldet und auch hier ist der komplette Küstenstreifen von Sandstrand gesäumt. Wir hören die Brandung, sehen können wir nicht, wie die Wellen am Strand brechen – dafür sind wir zu weit entfernt. Aber das Geräusch der Brandung begleitet uns den ganzen Tag.

Erst sind wir noch ziemlich langsam, der Wind weht nur mit 8kn oder 9kn – das reicht nicht, um einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen 😉 . Aber wir segeln immerhin! Gegen Mittag nimmt der Wind dann wie immer zu und bei 12kn – 13kn werden wir schon etwas schneller. Wir genießen das schöne Wetter, die Wellen, die Geräusche der Brandung vom Strand und freuen uns, dass es wieder ein Stückchen weitergeht 🙂 .

Auf Nazaré sind wir gespannt, hier entstehen im Winter bei passendem Wind gigantische Wellen, die bis zu 30 Metern hoch sein können – DER Surfspot für Surfer aus der ganzen Welt. Heute wird die Klippe mit dem Leuchtturm und der Festung Forte de São Miguel Arcanjo nicht von Wellen umtost, sondern liegt in recht ruhigem Wasser. Die Klippe sieht arg mitgenommen aus und einige Häuser stehen oben ziemlich nah am Klippenrand.

Leuchtturm und Festung Forte de São Miguel Arcanjo

Nazaré zieht sich in der Bucht den Hügel hinauf – alles weiße Häuser mit Ausnahme einiger farbiger Häuser, die an der Promendade liegen. Ganz am südlichen Ende des Ortes ist der Fischerhafen mit der Marina.

Ansteuerung von Nazaré

In großem Bogen und mit viel Abstand zur Klippe mit Leuchtturm und Fort steuern wir den Hafen von Nazaré an – uns reicht heute die 2 Meter hohe Dünung, die uns auf die Hafeneinfahrt zuschiebt – mehr ist nicht wirklich nötig 😉 . Der Hafen soll bei allen Bedingungen angesteuert werden können – das können wir uns nun nicht vorstellen. Die Hafeneinfahrt erscheint uns eher schmal, aber wenn man einmal dadurch ist, wird es ruhig. Der Hafen ist von meterhohen Hafenmolen geschützt – schon sehr beeindruckend und man kann sich annähernd vorstellen, was hier bei Sturm abgeht.

Vom Hafenmeister werden wir am Steg freundlich empfangen. Hier liegen wir für die nächsten Tage gut. Es weht nämlich mal wieder kein Wind und einige Klöster im Landesinneren warten auf unseren Besuch 😉 .

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