Aveiro – Figueira da Foz

Mittwoch, den 08.06.2022
NW-WNW 1-4 Bft – 36sm – 8h 30min – Ø 4,3kn – gesamt 187sm

Aveiro – Figueira da Foz

Auch in Portugal regnet es schon mal – in der Nacht hat es ganz schön geschüttet und auch jetzt nieselt es noch so vor sich hin. Alles ist grau in grau – so hatten wir das aber nicht gebucht 😉 .

Wir holen den Anker gegen 07:00 Uhr hoch und sind 3,5 Stunden vor Hochwasser an der Ausfahrt der Lagune von Aveireo. Die Strömung kommt mit 1,5kn – 2kn gegenan, Welle ist heute überhaupt nicht und jede Menge Angelboote dümpeln in der Ausfahrt – also alles kein Problem 🙂 .

Ausfahrt von Aveiro

Und trotzdem tun wir uns schwer, den richtigen Zeitpunkt zum Passieren der Barren in den Flussmündungen zu finden. Eigentlich sollte man kurz vor Hochwasser oder zu Stillwasser die Barre passieren, dann macht sich der Ebbstrom nicht so bemerkbar und es ist genügend Wasser über der Barre. Aber wir wollen ja auch segeln, heute ca. 35sm – bei einer angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 5kn sind wir in 7 Stunden vor der nächsten Barre – eine Stunde nach Niedrigwasser. Dass passt nicht wirklich. Besser, man segelt direkt 60sm, dann ist man zum nächsten Hochwasser passend am Ziel 😉 . Die Uhrzeit, wann Hochwasser ist, spielt bei den Überlegungen auch noch eine Rolle und der Wind aus NW nimmt hier an der portugiesischen Küste meistens erst mittags so zu, dass man nicht nur dümpelt, sondern segeln kann. Irgendwie sind das zu viele Varianten 😉 . Dass die Flussmündungen in der Ein- oder Ausfahrt gefährlich sind, gilt vermutlich nur, wenn der Schwell zu hoch und/oder der Wind zu stark ist. Wir werden unsere Erfahrungen im Laufe der Zeit dann wohl noch sammeln 😉 .

Ein Stück müssen wir noch motoren, nachdem wir den Leuchtturm Farol da Barra passiert haben. Dann zieht uns unsere Genua prima Richtung Süden. 3,5 Stunden genießen wir entspanntes Segeln, dann verabschiedet sich der Wind mal wieder für eine gute Stunde. Danach geht´s weiter unter Genua. Delfine begleiten uns eine lange Zeit, immer wieder tauchen sie unter unserer Ruby Tuesday durch oder spielen in der Bugwelle – immer wieder schön und beruhigend ist es auch, denn dort, wo Delfine sind, sind keine Orcas!

Die Küste verschwindet fast im Dunst – wir können gerade erkennen, dass der Küstenstreifen flach und von endlosen Sandstränden gesäumt ist. Erst als wir das Cabo Mondego passieren, wird es hügelig, die Sonne kämpft sich durch den bedeckten Himmel – und wieder haben wir das Gefühl, wir sehen die Skyline von Belgien 😉 . Hinter dem Cabo steht in der großen Bucht von Figueira da Foz ein Appartementhochhaus neben dem anderen – so wie man es in einem Badort vielleicht auch nicht anders erwartet.

Cabo Mondego

Figueira da Foz

Die Einfahrt in den Rio Mondego ist ruhig, die Marina liegt nur ein kleines Stück flussaufwärts an der Nordseite des Rio Mondego. Wir machen am Ponton vor dem Gebäude des Hafenmeisters fest, tanken Diesel – mit Tänen in den Augen, auch hier ist der Diesel mit 2,08 /Liter inzwischen ganz schön teuer und überzeugen den Hafenmeister, für uns doch noch einen Liegplatz für einige Tage zu finden – er tut sich ein bischen schwer damit, denn am Freitag erwartet er 22 französische Segelboote, die am 06.06.2022 etwas nördlich von La Rochelle gestartet sind. Wir dürfen dann am dritten Steg zwischen den einheimischen Segelbooten festmachen und auch bleiben, so lange wir möchten 🙂 .

Der Blick von unserem Liegeplatz auf die Promenade mit vielen Palmen und der dahinter liegenden Markthalle ist schön, von den Appartementhäusern sehen wir hier nichts!

Marina Figeueira da Foz – super gut geschützt und ohne Schwell

Am frühen Abend machen wir noch einen Rundgang durch Figueira da Foz und gucken auch, ob mit unserem Auto, das wir vor fast vier Wochen hier schon mal hingebracht haben, alles in Ordnung ist. Alles klar – morgen fahren wir nach Coimbra 🙂 .

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