Rio Douro – Aveiro

Sonntag, den 05.06.2022
NW 2-4 Bft – 36sm – 9h 27min – Ø 3,8kn – gesamt 151sm

Rio Douro – Aveiro

Auch für heute ist nicht viel Wind vorhergesagt, aber heute haben wir ein viel größeres Zeitfenster, um in die Lagune von Aveiro einzulaufen. Um 08:00 Uhr holen wir den Anker hoch und verlassen kurz nach Hochwasser den Rio Douro.

Der Wind schläft noch, ist ihm wohl doch noch zu früh, um wenigstens schon ein bisschen zu wehen 😉 . Also motoren wir erst mal ein bisschen, bevor wir die Genua dann doch rausholen. Mit 2,0kn – 2,5kn dümpeln wir langsam unserem Ziel entgegen. Erst als der Wind nur noch mit 3-4kn von hinten weht und wir mit 1,5kn mehr treiben als segeln, muss der Motor noch mal für ein oder zwei Stunden helfen.

Am späten Vormittag setzt dann aber doch segelbarer Wind ein – Genua raus, Motor aus und wir segeln gemütlich mit um die 4kn und fast ohne Welle. Die Sonne scheint, Fischerfähnchen sind heute kaum im Weg und an die Orcas denken wir einfach mal nicht. Die tummeln sich im Moment noch vor der Straße von Gibraltar – weit genug weg 😉 .

Eigentlich sind wir trotz des wenigen Winds noch zu schnell, denn wir wollen ja erst kurz vor Hochwasser vor der Einfahrt von Aveiro sein. Das ist heute um 20:00 Uhr, wir sind aber schon kurz vor 17:00 Uhr fast am Ziel. Als wir um den nördlichen Wellenbrecher in die Einfahrt von Aveiro sehen können, sehen wir jede Menge kleiner Anglerboote direkt in der Einfahrt. Das ist der Indikator der SY PINCOYA für eine sichere Ein- oder Ausfahrt – die SY PINCOYA war an der Atlantikküste 2020 unterwegs und erst vor ein paar Tagen habe ich mit Astrid noch darüber gesprochen 😉 . Also, nichts wie rein in´s Vergnügen.

Das Vergnügen währt nur kurz, denn mitten in der Einfahrt fangen wir uns irgendetwas in der Schraube ein. Unsere Ruby Tuesday vibriert je nach Geschwindigkeit mehr oder weniger stark. Aber die Schraube dreht sich noch und wir können erst mal weiter um die vielen Angler herummotoren. Wir sind noch nicht ganz an den Anglern vorbei, da werden wir über Funk vom Port Control angesprochen und nach unseren Absichten gefragt. Wir wollen an den Steg vom Segelclub Avela in Aveiro. Nachdem Port Control unsere Masthöhe erfragt hat und die mit 18,50 Metern als zu hoch für das Starkstromkabel vor dem Steg befunden hat, wird uns verboten, dorthin weiterzufahren. Wir sollen in der Bucht von São Jacinto ankern. Von dem Starkstromkabel wissen wir, es ist in dem Imray Handbuch jedoch mit 22 Metern Höhe angegeben. Das sollte für unsere Masthöhe durchaus reichen 😉 . Auf Nachfrage von uns, wie hoch denn das Kabel sei, erhalten wir die Antwort: 18,54 Meter – ein Schelm, wer da Böses denkt 😉 . Na ja, wir diskutieren nicht weiter, Port Control wird schon wissen, warum wir nicht nach Avela weiter fahren dürfen.

Wir biegen in die kleine Bucht von São Jacinto ein und lassen dort den Anker fallen. Mit uns liegen noch drei andere Segelboote hier. Wir hätten es schlechter treffen können 😉 , nur sind wir nicht da, wo wir eigentlich hinwollen. Ruhig ist es hier, kaum Strömung, kein Schwell – zumindest nicht vom Atlantik. Viele kleine Angelboote rasen an den ankernden Segelbooten vorbei, die ganz Wilden düsen durch das Ankerfeld. Das sorgt dann doch immer wieder für Bewegung an Bord.

 São Jacinto

In dem kleinen Ort São Jacinto ist der Fähranleger für Autos, Motorräder, Fahrradfahrer und Fußgänger, die an der Küste entlang fahren und die Lagune von Aveiro überqueren wollen. Mit dieser Fähre und anschließend dann mit einem Bus können wir nach Aveiro fahren. Das werden wir morgen oder übermorgen ausprobieren, nachdem wir geklärt haben, was wir uns in der Schraube eingefangen haben.

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