Póvoa de Varzim – Rio Douro

Samstag, den 04.06.2022
NW 1-2 Bft – 17sm – 3h 45min – Ø 4,6kn – gesamt 115sm

Póvoa de Varzim – Rio Douro

Den Vormittag vertrödeln wir mit tausendundeiner Kleinigkeit auf unserer Ruby Tuesday. Die Windvorhersage ist mal wieder nicht so toll, wie wir es gerne hätten. Der Wind weht aus Nord, aber ist eigentlich viel zu wenig, um richtig schön segeln zu können. Erst gegen späten Nachmittag wird es etwas mehr Wind. Für den Hafen von Póvoa de Varzim gilt nach dem Ampelsysem immer noch gelb, d. h. zwei Stunden vor und nach Hochwasser kann man gefahrlos den Hafen verlassen. Ein englischer Segler erzält mir, dass er heute um Niedrigwasser in den Hafen gekommen sei – vollkommen problemlos. Das ist schon alles ein bisschen irritierend und wir müssen für uns noch die richtige Einschätzung der Situation und den Umgang damit finden.

Drei Stunden vor Hochwasser verlassen wir den Hafen – tatsächlich ohne Schwell in der Hafeneinfahrt. Heute wollen wir in den Rio Douro und dort ankern – bis nach Aveiro ist es für heute zu weit. Drei Stunden haben wir Zeit für die 15sm, denn wir wollen in den Rio Douro kurz vor Hochwasser einlaufen. Bei ablaufendem Wasser kommt zu der Strömung des Flusses noch der Strom des ablaufenden Wassers hinzu, so dass das Einlaufen in den Fluss mitunter sehr mühsam bis gefährlich sein kann. Vermutlich heute nicht, denn es ist kaum Wind und keine Welle und auch keine Springzeit, aber wir wollen es nicht darauf ankommen lassen.

Segeln können wir leider nicht, wir versuchen es zwei mal, aber die Fahrt nimmt auf 1,5 – 2kn ab – das ist für das Zeitfenster von drei Stunden zu wenig. Also mus der Motor mal wieder helfen – hoffentlich bleibt das auf der Strecke nach Süden nicht so 😉 .

Viele Fischerfähnchen ärgern uns auch heute und die Sache mit den Orcas geht uns auch immer mal wieder durch den Kopf. Wir treffen weder Fischerfähnchen noch Orcas, sondern laufen pünktlich kurz vor Hochwasser im Rio Douro ein. Den Anker lassen wir in der Nähe der Douro Marina mit Blick auf das Fischerdorf Afurada und die Ponte da Arrábida fallen. Mit uns liegen noch zwei Katamaren hier vor Anker.

Als wir alles aufgeklart haben, hören wir ein Dauerfeuerwerk mit Knallkörpern – na so groß hätte die Begrüßung ja nicht unbedingt ausfallen müssen 😉 . Mehrere Segelboote und auch ein paar Motorboote passieren uns mit laute Musik und tanzenden jungen Leuten – in der Mehrzahl wohl jungen Frauen.

Stimmuuuung!!!

Und die Einflugschneise vom Flughafen Porto liegt auch genau über uns – na ja, das kann ja heiter werden 😉 . Gegen 21:00 Uhr sind alle Tanzwütigen in irgendwelchen Discos verschwunden, die Flugzeuge werden auch immer weniger, nur das Dauerfeuerwerk bleibt. Irgendwann stellen wir dann fest, dass es kein Feuerwerk ist, sondern dass der äußere Steg der Marina, der den Schwell abhalten soll, so klappert. Eigenartige Konstruktion 😉 .

Abendstimmung am Rio Douro

Das Geräusch blenden wir dann auch aus, so dass wir eine doch ruhige Nacht im Douro verbringen. Weder Wind noch Strömung zerren an der Ankerkette – wir bleiben fast auf der gleichen Stelle liegen.

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