Baiona – Póvoa de Varzim

Sonntag, den 01.05.2022
E-SE-S-NW 1-5 Bft – 54sm – 9h 42min – Ø 5,5kn – gesamt 98sm

Baiona – Póvo de Varzim

Gewünscht haben wir uns einen tollen Segeltag mit genug achterlichem Wind, so dass wir gemütlich nach Póvoa de Varzim segeln können. Leider bekommt man nicht immer das, was man sich so wünscht 🙁 . Die Wettervorhersage für heute ist vielversprechend – Wind aus NW, anfangs noch nicht genug zum Segeln, aber das sollte sich im Laufe des Vormittags dann ändern. 4-5 Bft sollten uns nach Portugal wehen.

Wir starten früh, denn Hochwasser in Póvoa de Varzim ist um 17:19 Uhr. Zwei Stunden vor Hochwasser bis zwei Stunden nach Hochwasser können wir mit unserem Tiefgang heute problemlos in den Hafen einlaufen. Das sagt uns zumindest Estado das Barras, die Ampel für die Hafeneinfahrten. Für Póvoa de Varzim steht sie auf gelb – also problemloses Einlaufen mit einem Tiefgang von 2 Metern und mehr nur zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Hochwasser. Wir haben nur 1,90 Meter Tiefgang, aber die fehlenden 10 cm beachten wir jetzt hier mal besser nicht 😉 .

Der Tag beginnt grau in grau, die Sonne kann sich heute nicht so richtig durchkämpfen. Der Wind hält auch nicht das, was die Wettervorhersage und der aktuelle Wetterbericht so versprechen. Bis gegen 14:00 Uhr haben wir Wind aus E-SE-S, 1-2 Bft. So motoren wir etwas genervt Stunde um Stunde Richtung Süden. So hatten wir uns das nicht vorgestellt und schon gar nicht gewünscht.

Die Küstenlandschaft zieht an uns vorbei – im Dunst leider auch nicht so gut zu sehen. Die Küste ist hügelig, immer wieder schmiegen sich kleine Dörfer an die Hänge. Delfine sehen wir heute nicht, Orcas auch nicht, aber es gibt vor der Küste unendlich viele Fischernetze, Lobsterpods und Fischerfähnchen. Alle nicht so gut sichtbar und alle mit einer zusätzlichen Boje an einem Tampen bestückt. Fährt man zwischen Boje und Fischerfähnchen, hat man ein Problem – oder auch das Abendessen vielleicht schon gefangen 😉 . Wir halten guten Ausguck und trotzdem tauchen die Fähnchen manchmal so plötzlich auf, dass Ausweichen kaum mehr möglich ist. Heute haben wir Glück – wir lassen die Fischerfähnchen rechts oder links liegen.

Gegen 14:00 Uhr briest es auf und innerhalb kürzester Zeit weht der Wind aus NW mit 4-5 Bft – der portugiesische Norder ist aufgewacht 🙂 . Die Laune steigt und wir segeln endlich unserem Ziel entgegen. Fast zwei Drittel der Strecke sind wir motort und nur ein Drittel gesegelt -schlechte CO2-Bilanz. Mit dem einsetzenden Wind reißt auch der Himmel auf und die Sonne lacht uns entgegen.

Jetzt können wir auch den Küstenstrich besser erkennen – die portugiesische Küste ist hier flach, es fehlen die Berge, die bisher immer das Panorama bestimmt haben. Gefällt uns erst mal nicht ganz so gut, die spanischen Berge werden wir vermissen. Dafür erinnert die Bebauung in Póvoa de Varzim doch sehr an Belgien – viel Strand und noch mehr Hochhäuser an der Strandpromenade 😉 .

Das könnte auch in Belgien sein 😉

Als wir den Hafen von Póvo de Varzim anlaufen, gibt der Wind noch mal alles, aber die Einfahrt ist ruhig. Wie die meisten Einfahrten der portugiesischen Häfen ist auch die Einfahrt von Póvoa de Varzim gegen Wind und Schwell aus Nord mit einem großen nördlichen Wellenbrecher geschützt. Kaum Schwell oder Welle – und schon sind wir im Vorhafen und drehen hier erst mal eine Runde, um Fender und Tampen zu klarieren. Hinter einem riesigen Betonwellenbrecher verstecken sich vier Stege, in der südöstlichen Ecke gibt´s auch noch mehrere Stege. Wir müssen uns gar nicht entscheiden, wohin wir wollen – der Hafenmeister steht schon am Steg und winkt uns zu den südlichen Anlegern.

Hier liegen wir trotz des Windes aus Nord eher unruhig.  Wir können uns aber in den nördlichen Hafenteil verlegen, wenn es uns zu heftig wird. Warten wir erst mal ab, wie sich Wind, Wetter und Schwell so entwickeln.

Neben uns liegt die SY Heart of Gold und etwas später kommt noch die SY Blue.Coyote – beides deutsche Segler. Schön, mal wieder einfach drauflosreden zu können und auch verstanden zu werden 😉 .

Abendspaziergang in Póvoa de Varzim bei viel Wind und Sonne

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