Im Ría de Cedeira

Freitag, den 23.07.2021 – Sonntag, den 25.07.2021

Das Wetter wird tatsächlich genau so, wie Wetterwelt es vorhergesagt hat. Am Freitag stürmt es durch die Bucht und es schüttet immer mal wieder – gut für unsere Ruby Tuesday – da wird die Salzkruste abgespült 🙂 . Wir bleiben an Bord und machen es uns gemütlich. Ein Franzose unternimmt einen Versuch, mit seinem Dinghi an Land zu fahren, bricht den aber wegen der Wellen und des Regens ganz schnell wieder ab – ist wohl besser so 😉 .

Am Samstag ist es immer noch recht windig, aber es ist trocken. Der Himmel ist bedeckt, nur gelegentlich schafft es die Sonnen, durch die Wolken zu blitzen. In Galicien scheint nicht nur die Sonne – irgendwoher müssen die üppig grünenden Wiesen und Wälder ja ihre Feuchtigkeit bekommen 😉 . Hier fällt der meiste Niederschlag in Spanien.

Uns stört der bedeckte Himmel nicht wirklich – zum Wandern oder auch nur, um durch den Ort zu schlendern, muss es nicht sonnig und heiß sein. Für’s Fotografieren wäre Sonne und ein strahlend blauer Himmel allerdings schon schöner 😉 .

Wir fahren mit unserem Dinghi zum Fischerhafen – hier gibt es einen Schwimmsteg, an dem auch die Dinghis festgemacht werden dürfen und der Steg ist nicht verschlossen – das vereinfacht das Anlanden schon, denn bei Niedrigwasser erstreckt sich der Sandstrand Praia da Madalena vor Cedeira über mehrere Hundert Meter. Egal, ob wir bei Niedrigwasser oder bei Hochwasser anlanden – irgendwann müssen wir über die Sandfläche. Oder wir bleiben nur eine kurze Zeit an Land, in der sich der Wasserstand nicht groß ändert  😉 .

Unseren Rundgang starten wir also am Fischerhafen. Bis zur Mole, die den Hafen vor heftigen Stürmen und Wellen schützt, laufen wir über die Straße, aber dann geht’s über einen schmalen Weg den Berg hoch zur alten Festung von Cedeira.

Fischerhäuser auf dem Weg zur Mole

Die Festungsmauer ist gut erhalten, das Tor verschlossen. Wir können nur ein paar rote Dächer sehen – ob privat bewohnt oder Veranstaltungsräume können wir nicht erkennen. Damit auch niemand zu nah an die alte Verteidigungsanlage heran kommt, stehen Kanonen in den Öffnungen der Mauer.

Alte Festung mit neuem Inhalt 😉

Auf dem Weg zur Festung – Mauerreste, die nur bei Niedrigwasser zu sehen sind

Einzelgefahrenstelle – großzügiger Abstand ist besser

Nur ein Stückchen weiter kommen wir zum kleinen roten Leuchtturm – wir klettern die Stufen runter und stellen überrascht fest, dass der Leuchtturm nicht aus Stein, sondern aus Plastik ist – nun ja, er leuchtet ja trotzdem 😉 .

Leuchtturm aus Plastik

Von hier haben wir einen tollen Blick auf die steilen Klippen zu beiden Seiten der Mündung des Ría de Cedeira, aber auch auf den Sandstrand Praia de Vilarrube hinter der Landzunge mit dem weißen Leuchtturm.

Praia de Vilarrube

Von hier laufen wir erst über die Straße, dann über einen schmalen Waldweg, der recht steil bergan geht, oberhalb der Küste zur Kapelle San Antonio. Die haben wir schon bei der Einfahrt in den Ría de Cedeira gesehen – eine schöne, gut erhaltene Kapelle, die aber leider verschlossen ist. Gerne hätten wir mal einen Blick hinein geworfen.

Teils über Straßen, teils über Wanderwege laufen wir zurück nach Cedeira und kommen oberhalb des Ortes in die Altstadt. Die Häuser Cedeiras erstrecken sich bis in die Berge und ziehen sich an dem Ría de Cedeira entlang. Die Altstadt liegt auf einem Hügel oberhalb von Cedeira. Auch hier sehen wir wieder schöne alte Häuser mit den typischen Balkonen und Verglasungen – teils gut erhalten oder restauriert, teils aber auch ziemlich verfallen und enge Gassen.

Enge Gassen in Cedeira

Mitten in der Altstadt gibt es einen großen Platz mit Bäumen, Blumen und einem Musikpavillon – es ist so ruhig hier, wir setzen uns auf eine Bank und genießen diese außergewöhnliche Stimmung.

Der neuere Teil von Cedeira liegt am Fluss Río Condomiñas mit einer schönen Promenade. Hier ist schon mehr Leben, die Cafés und Bars sind auf den Terrassen gut besetzt.

Promenade am Río Condomiñas

Mitten in Cedeira

Río Condomiñas bei Niedrigwasser

Cedeira und ein Teil des Praia da Madalena

Am Strand Praia da Madalena ist nicht viel los, es ist aber auch nicht gerade Badewetter heute  😉 .

Auch am Sonntag bleibt es bedeckt. Wir laufen vom Fischerhafen nach Cedeira, dort am schönen Sandstrand des Praia da Madalena entlang und umrunden die ganze Bucht von Cedeira, bis wir an der Landzunge mit dem kleinen Leuchtturm ankommen.

Niedrigwasser

Hier finden wir zwischen Klippen und Strand einen schmalen Pfad, der uns auf die Landzunge bringt. Es geht ziemlich steil bergan durch Eukalyptuswald. Die Stämme der Eukalyptusbäume sind stark von Efeu bewachsen, der Boden ist mit Farn bedeckt – ein bisschen wie Urwald, zumindest aber sehr natürlicher Wald.

Eukalyptus

Hier riechen wir auch den typischen Eukalyptusduft – vor allem der blaue Eukalyptus riecht sehr stark. Vielleicht liegt es am Regen und der Sonne, die jetzt immer mal wieder durch die Wolken kommt und auf die Bäume scheint.

Ganz am Ende der Landzunge steht der Leuchtturm – der Blick auf die Mündung vom Ría de Cedeira ist auch nicht schlecht 😉 .

Zurück geht es auf der anderen Seite der Landzunge, auch auf schmalen Pfaden und immer mit dem Blick auf den riesigen Strand Praia de Vilarrube. Eigentlich ist das auch das Mündungsdelta vom Fluss Valdoviño – auf unserem Rückweg nach Cedeira sehen wir, wie weit es in das Landesinnere trocken fällt.

Rückweg oberhalb der Klippen

Praia de Vilarrube

Mündungsdelta

Mündungsdelta im Landesinneren

Der Weg über die Hügel zurück ist wunderschön – wir sehen Orangen-, Zitronen-, Mirabellen-, Feigen-, Kiwi-, Apfel- und Birnbäume und Esskastanien. Wir sind begeistert von dieser schönen Landschaft rund um den Ría de Cedeira!

Über die Hügel geht’s zurück

Brunnen am Wegesrand – gibt es hier überall

Die drei Tage hier sind dann doch wie im Flug vergangen – jetzt freuen wir uns darauf, wieder ein Stückchen weiter Richtung Westen zu segeln.

Abendstimmung im Ría de Cedeira

Dieser Beitrag wurde unter 2021 - Galicien veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.