Cariño – Cedeira

Donnerstag, den 22.07.2021
WSW-SW-S 2-3 Bft – 27sm – 6h 04min – Ø 4,74kn – gesamt 1.063sm

Cariño – Cedeira

Auch heute morgen weht kein Wind und der Himmel ist bedeckt – bevor wir weitersegeln, bringt Peter mich mit dem Dinghi zum Fischerhafen von Cariño. Von dort starte ich zu einer kleineren Wanderung zum Leuchtturm am Cabo Ortegal 🙂 .

Der Weg führt durch Cariño – von weitem sahen die Häuser noch schön bunt aus, von nahem sieht man den Verfall des Ortes nur zu deutlich. Na ja, es können ja nicht alle Dörfer mittelalterlichen Ursprungs mit einer schönen Altstadt sein  😉 .

Blick zurück auf Cariño

Schnell laufe ich durch Cariño und komme auf meinem Weg zum Leuchtturm am Friedhof von Cariño vorbei – ein kurzer Abstecher muss sein. Hier gibt es keine Gräber in der Erde, sondern die Toten sind in kleinen Häusern in mehreren Etagen bestattet. Je nach Vermögen erstreckt sich eine Grabstelle über die ganze Haushöhe. Alle Gräber sind liebevoll gepflegt. Wieder eine Bestattungskultur, die sich so sehr von unserer unterscheidet.

Friedhof in Cariño

Über einen schmalen Küstenpfad komme ich zur Einsiedelei San Xian de Trébol – eine kleine Kapelle oberhalb des Ría.

Küstenpfad zum Cabo Ortegal

 

Unterwegs

Unterwegs

Ein kurzes Stück geht’s noch über die schmale Straße, dann liegen das Cabo Ortegal mit den Klippen Aguillóns und dem Leuchtturm vor mir – vor allem die Klippen sind schon ganz schön beeindruckend  🙂 .

Leuchtturm am Cabo Ortegal mit den Aguillóns

Faro de Cabo Ortegal

Ich bin recht früh unterwegs – gut so, denn es ist noch kein Betrieb hier. Erst auf dem Rückweg kommen mir ein paar Autos und Wohnmobile entgegen.

Nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt holt mich Peter wieder am Fischerhafen ab und wir machen uns und unsere Ruby Tuesday segelkar.

Tatsächlich weht es mit 3 Bft aus SW, als wir am Cabo Ortegal ankommen – wir kreuzen mal wieder 😉  , diesmal mit großen Schlägen.

Cabo Ortegal von See aus

Leider ist die Sicht immer noch schlecht – die sehr imposante Steilküste versteckt sich 🙁 . Oben schwabbern Wolken über den Klippenrand, unten breitet sich Seenebel aus. Nur ein Stückchen in der Mitte der Klippen ist zu sehen. Schade, denn westlich des Cabo Ortegal erstreckt sich die Serra da Capelada, ein bis zu 612 Metern hoher Gebirgszug der in spektakulären, steilen Flanken zum Atlantik hin abfällt.

Steilküste in den Wolken

Wie gestern auch wird die Sicht erst klarer, als wir uns der schmalen Einfahrt zum Ría de Cedeira nähern. Dieser Ría öffnet sich nicht weit zum Atlantik, sondern entspricht viel mehr einer gegen alle Winde gut geschützten Bucht. Wie ein W erstrecken sich die Ausläufer des Ría de Cedeira in die Küstenlandschaft und laufen an ihren Enden in wunderschönen Sandstränden aus, getrennt von einer mit Eukalyptusbäumen bewachsenen Landzunge, auf deren Ende ein kleines Leuchtfeuer steht.

Ansteuerung Ría de Cedeira

Auch hier gibt es keine Marina, nicht mal Stege für die Fischerboote. Die liegen entweder an der Mole oder die kleineren an den Moorings. In der Bucht ankern schon drei andere Segler – die deutsche SY Murada, von der wir über Funk gleich sehr freundlich begrüßt werden und zwei Franzosen. Wir suchen uns einen Ankerplatz zwischen den Segelbooten und weit genug entfernt von den Moorings 😉 .

Hier werden wir ein paar Tage vor Anker bleiben – ab Morgen wird es ziemlich windig. Der Wind kommt aus West – dahin wollen wir und wenn es nicht sein muss, wollen wir bei 5-6 Bft, in Böen auch mehr, nicht gegenan kreuzen. Und bevor der Wind dann auf Nord dreht, verabschiedet er sich erst mal ganz – so die Wettervorhersage von Wetterwelt und Windy. Mal schauen, ob’s stimmt 😉 .

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