Freitag, den 25.06.2021
Die letzten beiden Wochen waren vollgepackt mit Arbeit, Terminen, Treffen mit der Familie und Packen für den vor uns liegenden Törn. Immer wieder haben wir die Seiten des Auswärtigen Amtes gecheckt, welche Länder geöffnet sind, die Langzeitwettervorhersage beobachtet und hin und her überlegt – bis dann die sich sehr schnell verbreitende Delta-Mutation des Coronavirus auch noch unsere Überlegungen beeinflusste. Da wir inzwischen beide vollständig geimpft sind und uns grundsätzlich sehr vorsichtig verhalten und auch weiterhin verhalten werden, haben wir beschlossen, uns von der Delta-Mutation nicht vom Segeln abhalten zu lassen. Über kurz oder lang wird sie auch in Deutschland die vorherrschende Variante sein 🙁 . So oder so werden wir uns davor schützen müssen.
Schwieriger einzuschätzen ist allerdings, welche Konsequenzen im Reiseverkehr die Ausbreitung der Delta-Variante nach sich ziehen wird. Innerhalb von wenigen Tagen hat sich die Variante u. a. in Portugal so stark ausgebreitet, dass Portugal als Virusvariantengebiet eingestuft wird. Im Großraum Lissabon gibt es schon wieder Lockdowns.
Die Grenzen nach Norwegen waren bis vor drei Tagen noch geschlossen – bisher also keine Option für uns – und jetzt auch nicht, da der Wind in den nächsten Tagen kräftig aus Nord wehen soll 🙁 . In Portugal verbreitet sich die Delta-Mutation ebenso rasant, wie in England, aber nach Portugal wollen wir in diesem Jahr auch noch nicht und was im nächsten Jahr sein wird, werden wir dann sehen.
Letztlich haben wir uns nach vielen Überlegungen und Abwägungen entschieden, zurück nach Avilés in Nordspanien zu segeln – Frankreich und Spanien sind für Segler geöffnet. Die Wettervorhersage ist auch für diese Richtung nicht wirklich gut – bis Mittwoch weht der Wind noch aus Nord, dann dreht er auf West 🙁 . Schön wäre es, wenn wir die Strecke bis Avilés wieder in einem Rutsch durch den Englischen Kanal und über die Bikaya segeln könnten, danach sieht es aber nicht aus. Sehr schade ist, dass die Kanalinseln immer noch nicht geöffnet sind – zumindest einen Übernachtungsstopp würden wir dort gerne machen. Na ja, die französische Küste und die Bretagne sind auch wunderschön – sollten wir wegen des Windes nicht nach Spanien kommen, bleiben wir eben dort 😉 .
In Nordspanien und Galicien werden wir hoffentlich die Zeit bis Ende September verbringen – mit einer Unterbrechung im August und Überwinterung vermutlich in Vigo, vielleicht aber auch wieder in Avilés, weil es dort schon einmal sehr gut mit dem Überwintern geklappt hat 😉 . Aber jetzt segeln wir erst mal los 🙂 – alles andere wird sich dann finden!