Senja Hamn – Blokken

Montag, 06.07.2015
NE 4-6 Bft – 83,9 sm – 14h 40min – Ø 5,7 kn – gesamt: 2.164,3 sm

Senja Hamn - Blokken

Senja Hamn – Blokken

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht viel Wind, eher Sturm und Wellen bis 4,80 Meter für die Westküste von Senja und der Vesterålen. Heute soll es noch ganz moderat sein, dann aber können und wollen wir hier nicht mehr segeln. Wenn wir nicht eine Woche in Senja Hamn bleiben wollen – und das wollen wir ganz bestimmt nicht – ist das heute die letzte Möglichkeit, nach Andenes zu segeln, dem nördlichsten Hafen der Vesterålen und von dort dann wieder südöstlich in die geschützten Innenfahrwasser. 8 sm nordwestlich von Andenes steigt der Meeresgrund von mehreren tausend Metern auf weniger als hundert Meter an. An dieser Stelle tauchen regelmäßig Wale auf. Von Andenes, Bleik und Stø, einem Hafen weiter südlich auf Langøya, kann man Walsafaris buchen – mit Walgarantie. Bevor wir so eine Safari buchen, wollen wir aber gerne erst mal selbst zu dem Spot segeln und nach Walen Ausschau halten. Ab morgen gibt es hier wegen des Wetters bestimmt auch keine Walsafaris mehr. Soweit der Plan.

Hier werden selbst die Zelte noch mal extra gesichert

Hier werden selbst die Zelte noch mal extra gesichert

Ausfahrt Senja Hamn

Ausfahrt Senja Hamn

Je weiter wir in Richtung Andenes und dann auch zu der „Auftauchstelle der Wale“ segeln, um so höher werden jetzt schon die Wellen. Und der Wind nimmt auch ganz schnell von 4 Bft erst auf 5 Bft, dann auf 6 Bft zu. Ist das ein Geschaukel. Zum Glück haben wir raumen Wind. Heißt aber auch, wenn wir nach Andenes zurück wollen, müssen wir gegen 2 Meter Welle ankreuzen. Wollen wir nicht, also Planänderung. Wir laufen mit Wind und Welle an der Westküste von Andøya nach Süden, immer mit der Hoffnung, doch noch Wale zu sehen. Die haben heute aber wohl keine Lust aufzutauchen. Wale sehen wir den ganzen Tag nicht. Wir sehen aber auch keine Ausflugsboote auf Walsafari – ist vielleicht doch nicht der richtige Zeitpunkt.

Heute mal etwas mehr Welle:

So segeln wir weiter nach Stø, einem kleinen Fischerhafen an der Nordspitze von Langøya. Von hier könnten wir morgen auch wieder nach Südosten durch den Gavlefjord in die Innenfahrwasser. Da die Wellen aber immer höher werden, Wind und Wellen auflandig auf die Hafeneinfahrt stehen, die in der Karte sehr klein aussieht und das Fahrwasser dorthin nicht tief ist, verwerfen wir auch diesen Plan und segeln direkt in den Gavlefjord. Immer alles mit einer berauschenden Bergkulissse vor Augen.

Segeln an der Westküste von Langoy

Segeln an der Westküste von Langøya

Segeln an der Westküste von Langoy

Segeln an der Westküste von Langøya

Alsvåg laufen wir an, weil in unserer Karte dort ein Ankerplatz eingezeichnet ist. Dort hat sich allerdings eine Fischfarm breitgemacht. So kommen wir zu unserer zweiten – diesmal ungeplanten – Mitternachtsonnen-Nachtfahrt. Das hat schon was – die Sonne leuchtet immer wieder zwischen den Wolken hervor und die Wolken strahlen in den schönsten Farben.

Mitternachtssonne

Mitternachtssonne

Vorbei an Sortland, einem großen Hafen, segeln wir noch bis Blokken. Dies ist ein kleiner Fischerhafen mit Werft. Ganz geschützt, von kleinen Inseln umgeben, machen wir an einem Fischerboot längsseits fest und fallen nach einem aufregenden Tag um 02:00 Uhr in die Kojen.

Mitternachtssonne

Mitternachtssonne

Geplant war das so nicht – so weit südlich wollten wir noch gar nicht sein. Aber es gibt hier nur scheinbar viele Häfen und Ankerbuchten. Entweder sind die Häfen zu klein, oder gefallen uns nicht, oder die Ankerbuchten sind zu tief oder zu flach, oder die Windrichtung passt nicht. Wir müssen schon immer sehr genau hingucken, ob der Hafen oder die Bucht aus dem Törnführer auch wirklich was für uns sind.

Auch wenn wir keine Wale gesehen haben und nicht noch weiter an der Westküste segeln können, freuen wir uns, dass es überhaupt geklappt hat, die geschützten Fahrwasser zu verlassen und einigen Tage die raue und imposante Westküste zu erleben.

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