Kårhamn – Hammerfest

Dienstag, 16.06.2015
NE 4-5 Bft – 13,6 sm – 2h 44min – Ø 5,0 kn – gesamt: 1.519,4 sm

Karhamn - Hammerfest

Kårhamn – Hammerfest

Unsere eben erst begonnene Nachtruhe wird heute empfindlich gestört 🙁 . Gegen 23:30 Uhr kommt ein Fischerboot mit rasanter Fahrt in die Bucht, um den Fang an der Fischfabrik abzuladen. Die Bugwelle verursacht so viel Schwell, dass wir durch die Schiffsbewegungen wach werden. Schnell ziehen wir uns an und halten unsere Ruby Tuesday so gut es geht von dem Wackelsteg ab. Alles schaukelt sich förmlich auf. Die Fender bleiben in den Gummireifen des Stegs hängen und zerren an der Reling. Bei dieser Aktion stellen wir fest, dass aus der Windstille, die eigentlich auch für heute Nacht vorhergesagt ist, 4 Bft geworden sind. Und die kommen aus NE, also ungebremst in die Bucht. Das kann ja heiter werden – Fischer, die zur Fischfabrik rasen, Schwell und Wind aus NE. Ungestörter Schlaf wird das nicht – also fällt ganz schnell die Entscheidung, bevor noch etwas an unserer Ruby Tuesday beschädigt wird, nach Hammerfest, ca. 12 sm nördlich, zu fahren.

Die erste Stunde motoren wir nach Norden – taghell ist es ja, aber es regnet. Dann müssen wir unseren Kurs nach Osten ändern und können noch eine gute Stunde segeln. In Hammerfest machen wir an einem großen Schwimmsteg fest und setzen unsere Nachtruhe dann um 03:00 Uhr ungestört fort 😉 .
Entsprechend lange schlafen wir heute dann mal und bleiben in Hammerfest, da der Wind weiterhin mit 4-5 Bft aus Nord weht.

Großes Spektakel ist heute Morgen im Hafen. Der Kreuzfahrer Saga Pearl II blockiert den Anlegekai für die Hurtigrute. Heute sehen wir das älteste Hurtigruten Schiff, dass immer noch auf großer Fahrt ist, die Lofoten. Die macht sich bei Ankunft im Hafen noch lauter als gewöhnlich bemerkbar und will an ihren Steg.

Die Lofoten schiebt sich an den Kai

Die Lofoten schiebt sich an den Kai

Saga Pearl II und Lofoten

Saga Pearl II und Lofoten

Aber die Saga Pearl II kann mit eigener Kraft den Steg nicht verlassen. Wir sehen Passagiere mit Rettungswesten an Deck, die Redningsselskapet, ein Schlepper und ein Boot der Port Authority sind auch schon unterwegs. Irgendwann kann der Schlepper die Saga Pearl II freischleppen und dann verläßt sie den Hafen. Was da wohl los war?

So ein ungeplanter Hafentag ist auch nicht schlecht. Wir haben Internet und können unseren Blog mal wieder aktualisieren. Außerdem gibt es hier eine Dusche, eine Waschmaschine und einen Trockner. Solche Gelegenheiten müssen genutzt werden!

Hammerfest ist nicht nur die nördlichste Stadt der Welt und liegt auf dem gleichen Breitengrad – 70°39,48`N – wie die nördlichsten Gebiete von Sibirien, der nördlichste Punkt Alaskas, die Inseln nördlich von Kanada und die Mitte Grönlands. Allerdings ist es hier durch den Einfluss des Golfstroms wesentlich wärmer. Na ja, warm ist anders, aber wir befinden uns seit wir den Polarkreis überschritten bzw. übersegelt haben ja auch in arktischen Gewässern.

Hammerfest

Hammerfest

Hammerfest hat auch einen Eisbärenclub! Und seit heute ist Peter auch Mitglied im „ROYAL AND ANCIENT POLAR BEAR SOCIETY ISBJOERNKLUBBEN“. Ihm wurden u.a. ein Mitgliedsausweis und eine silberne Anstecknadel überreicht.

Neues Mitglied im Eisbärenclub

Neues Mitglied im Eisbärenclub

Anstecknadel - nur für Mitglieder und nur in Hammerfest zu bekommen

Anstecknadel – nur für Mitglieder und nur in Hammerfest zu bekommen

Außerdem wird er jetzt jährlich zur Jahreshauptversammlung eingeladen – immer am 3. Sonntag im Januar in Hammerfest. Bei über 250.000 Mitgliedern sind die Veranstalter nicht traurig, dass nicht alle wegen der weiten Entfernung an der Versammlung im Rathaus von Hammerfest teilnehmen können 😉 .

Der Eisbärenclub ist in einem unscheinbaren Gebäude am Anlegesteg der Hurtigruten untergebracht. Dort besuchen wir dann auch die Ausstellung des Clubs. Es gibt viel über die Entstehung von Hammerfest und das Leben hier zu sehen, die ersten Forschungsreisen nach Spitzbergen und zum Nordpol, viele Tiere, die hier in der Umgebung leben und natürlich auch einen Eisbaren.

 

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