Tromsø – Skjervøy

Samstag, 13.06.2015
SW 7-8 Bft – 55,2 sm – 8h 14min – Ø 6,7 kn – gesamt: 1.443,5 sm

Tromsoe - Skjervoy

Tromsoe – Skjervøy

Ein paar Anmerkungen noch zum Hafen von Tromsø. In diesem Hafen warten die Spitzbergen-Segler auf ein passendes Wetterfenster nach Spitzbergen, auf vielen anderen Gästeschiffen ist Crewwechsel, da Tromsø auch einen Flugplatz hat und auch ganz normale Yachten, so wie wir, die auf dem Weg zum Nordkap oder weiter bis zur russischen Grenze sind, laufen diesen Hafen an. Und natürlich wird hier auch die Möglichkeit angeboten, sein Schiff zu überwintern. Ein prima Angebot, das sich allerdings sehr schnell relativiert, wenn man sich den Hafen näher ansieht. In den Hafen steht sehr viel Schwell und sorgt dafür, dass die Boote immer stark in Bewegung bleiben. Der Gästesteg, den wir von 2011 (Tour mit der Hurtigrute) kennen und auf den auch noch in den Törnführern hingewiesen wird, gibt es nicht mehr. Übriggeblieben ist ein kleiner Gästesteg mit einigen Boxen und längsseits Platz für zwei große Boote. Die Boxen sind zum großen Teil von Fischern belegt. Die Steganlage ist marode, Holzbretter sind morsch. Sanitäre Anlagen gibt es nicht, allerdings sind Strom und Wasser in der Liegegebühr enthalten. Die beträgt 270 NOK, das sind gut 30 Euro. Für´s Duschen in einem nahen Hotel sind noch mal 75 NOK, ca. 10 Euro zu zahlen. Alles keine Schnäppchenpreise, aber für die Ausstattung des Hafens auf jeden Fall viel zu hoch. Da stimmet das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Eine Stadt, die sich so tolle Bauten wie die Bibliothek, die Universität und viele andere leisten kann, sollte doch auch ein bisschen mehr Wert auf einen normal ausgestatteten Hafen legen – dann würden wir auch keinen Ton über die für West- und Nordnorwegische Verhältnisse sehr hohen Liegegebühren verlieren.

Was für eine heißer Ritt heute – bei 7-8 Bft sind wir förmlich über das Wasser geflogen. Angesagt sind 6-7 Bft, in Böen 8 Bft aus Südwest – für uns also raumer Wind. Ist dann doch ein bisschen mehr, macht aber irren Spaß. Nur mit Genua sausen wir durch das innere Fahrwasser, den Grotsund, an Reinøy vorbei in den Ullsfjord, werden hier von mitlaufendem Strom und Welle angeschoben. Der Ullsfjord ist weiter, daher baut sich durch den Wind eine ziemliche Welle auf. 9,9 kn über Grund bei 34 kn Wind. Echt klasse! So macht segeln Spaß.

Unterwegs nach Skjervoy

Unterwegs nach Skjervøy

Weiter geht es an der nördlichen Spitze der Lyngenalpen vorbei durch den Kagsund. Aber man kann ja nicht alles haben – es ist wieder eisig kalt heute und es regnet immer wieder. Die Kuchenbude schließen wir schon bald, nachdem wir Tromsoe verlassen. Von den tollen Bergen um uns herum sehen wir nicht viel. Die Gipfel sind in dicken Wolken versteckt. Leider können wir auch die Lyngenalpen, ein Ski- und Wanderparadies nordöstlich von Tromsø nur erahnen. Soweit wir sehen können, liegt überall noch hoher Schnee. Auch Neuschnee liegt überall auf den Bergspitzen.

Alle Gipfel verschwinden in den Wolken

Alle Gipfel verschwinden in den Wolken

Durch den Kågsund, eine Engstelle zwischen den Inseln Kågen und Arnøy, kurz vorm Ziel, segeln wir mit achterlichem Wind und 1,5 kn mitlaufendem Strom. In den engen Sunden kommt der Wind immer entweder von vorne oder von hinten – bis jetzt haben wir Glück, der Wind kommt für uns immer richtig von hinten.

Kagsund voraus

Kågsund voraus

Wir machen in Skjervøy am Schwimmsteg fest – es regnet gerade mal nicht. Der kleine Ort zieht sich mit bunten Häusern rund um die Bucht. Eigentlich sollte es hier im Hafen ein Clubhaus geben, in dem wir duschen können. Das ist heute aber wegen einer privaten Veranstaltung geschlossen. Morgenabend können wir vielleicht jemanden erreichen, der uns die Duschen aufschließt. Da sind wir dann aber schon wieder unterwegs.

Skjervoy

Skjervøy

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