Idö – Häskö

Donnerstag, 08.05.2014
SW 2-3 Bft – 37,1 sm – 7h 56min –  Ø 4,7 kn – gesamt: 719,3 sm

Idö - Häskö

Idö – Häskö

Wir bleiben einen Tag auf Idö – es ist so schön, wieder auf einer Schäre zu sein mit dieser besonderen Natur. Eigentlich sollte es heute auch den ganzen Tag regnen. Der kommt aber erst nachmittags – dafür stark und ausdauernd.

Ruby Tuesday mal wieder alleine

Ruby Tuesday mal wieder alleine

Am Hafen

Am Hafen

Idö ist eine kleine Außenschäre, noch recht nah an der „offenen“ Ostsee. Trotzdem ist der Hafen gut geschützt. Seit dem 15. Jahrhundert gibt es auf Idö eine Lotsenstation. Der Beruf des Lotsen wurde von Familie zu Familie weitervererbt. Erst 1986 hat der letzte Lotse das Lotsenhaus verlassen. Das alles steht auf einem Informationsboard, der alte Lotsenturm ist geöffnet und begehbar. Von dort haben wir einen tollen Rundumblick.

Ehemalige Lotsenstation

Ehemalige Lotsenstation

Stundenlang erkunden wir die kleine Insel, laufen zum „Dorf“ aus vielen roten Holzhäusern. Ein Straßensystem gibt es hier nicht. Im Dorf haben wir das Gefühl, wir laufen über Wiesenwege durch die Vorgärten der Häuser. Alles sieht unbewohnt aus. Unterwegs sehen wir kleine Erdhäuser und können nur vermuten, dass es sich um Lagerkeller handelt.

Dorfmitte

Dorfmitte

Fischerhafen am Dorf

Fischerhafen am Dorf

Bausünden gibt es auf der kleinsten Insel

Bausünden gibt es auf der kleinsten Insel

Erdkeller

Erdkeller

Erdkeller

Erdkeller

Am Hafen führt eine Brücke auf eine weitere kleine Insel mit mehreren Badebuchten. Hier ist im Sommer bestimmt viel los. Der Weg rund um die Insel ist kaum zu erkennen und führt auch immer wieder über Felsen, Stock und Stein. An den Bäumen sind immer wieder leuchtende Kunststoffbänder als Wegweiser angebracht. Die Vegetation auf Idö erinnert uns sehr an die ersten Schären, die wir im letzten Jahr östlich von Helsinki besucht haben.

Hafen mit Brücke zur Nachbarinsel

Hafen mit Brücke zur Nachbarinsel

Wanderweg

Wanderweg

Unterwegs

Unterwegs

Zurück am Hafen beantwortet uns der Hafenmeister unsere Fragen. Es leben hier ständig nur 6 Menschen auf der Insel, zwei ältere Damen, ein älteres Ehepaar und er und seine Frau. Alle anderen Häuser sind Sommer- oder Ferienhäuser. Bis vor 10 Jahren hat hier nur eine ältere Dame ganzjährig alleine auf der Insel gelebt. Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts, als hier noch Fischerei betrieben wurde und Seezeichen hergestellt wurden, lebten über 100 Menschen hier. Von der Seezeichenproduktion sind noch die alten Eisenbahnschienen bis zur Hafenmole zu sehen. Die sind nicht, wie wir vermutet hatten, militärischen Ursprungs. Von der Produktionsstätte wurden die fertigen Seezeichen mit einem kleinen Waggon zu Mole gefahren und dort mit einem Kran auf die Schiffe verladen. Aber unsere Vermutung, dass es sich bei den Erdhäusern um Keller handelt, wird vom Hafenmeister bestätigt. Der Hafenmeister betreibt den Gästehafen hier seit 10 Jahren und auch das Restaurant, das für seine gute Küche und den Ausblick über den Idösund bekannt ist. Im Winter arbeitet er auf der Nachbarinsel als Schreiner.

Transporwagen für Seezeichen

Transporwagen für Seezeichen

Am Hafen

Am Hafen

Semaphor - Signal, um die Fähre nach Idö zu holen

Semaphor – Signal, um die Fähre nach Idö zu holen

Nachmittags verkriechen wir uns in unserer Ruby Tuesday, fordern unserem Ecomat 2000 Höchstleistungen ab, planen die nächsten Trips und lesen mal wieder in aller Ruhe. Lt. Hafenmeister hatten wir übrigens heute morgen ganze 4°. Scheint so, als wenn der Frühling hier noch auf sich warten lässt. Vielleicht am Wochenende.

Morgens geht es weiter durch das Schärenfahrwasser Richtung Norden. Wir müssen ein ganze Zeit unter Motor fahren, da der Wind noch sein Schönheitsschläfchen hält. Aber dann irgendwann wacht er auf und wir können unter Genua sehr gemütlich durch diese wunderschöne Landschaft segeln.

Es ist so ruhig hier, wir können die Vögel auf den Schären zwitschern hören. Ab und zu sehen wir mal ein kleines Fischerdorf, mit seinen roten Hütten in eine Bucht geschmiegt. Andere Schären sind unbewohnt, bewaldet oder einfach nur rosa-grau farbige Felsen. An den schönsten Stellen tauchen immer wieder Sommerhäuser der Schweden auf. Jede Schäre sieht anders aus, auch wenn es auf Fotos so gar nicht rüber kommt. Wir sind begeistert und genießen trotz des kalten Wetters das Segeln durch die Schären sehr.

Schärenimpressionen:

Für die Nacht haben wir einen kleinen Fischerhafen auf der Schäre Häskö gefunden, der Strom am Steg hat. Zum Ankern ist es einfach noch zu kalt. Schade, wirklich schade, denn wir kommen an so vielen schönen versteckten Ankerbuchten vorbei.

Häskö

Häskö

Hier kommt heute unser neuer Heckanker zum Einsatz. Funktioniert sofort und hält, obwohl wir Wind von hinten haben.

Wir laufen abends noch den empfohlenen Wanderweg zur Ankerbucht Appelkok und sind wieder mal von der Vegetation fasziniert. Als wir zu unserer Ruby Tuesday zurückkommen, ist es nebelig. Viel sehen können wir nicht mehr.

Häskö:

Ruby Tuesday am Steg ....

Ruby Tuesday am Steg ….

.... vor Heckanker

…. vor Heckanker

So sieht der Anker beim Aufholen aus. Guter Ankergrund!!

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