Sejeroe – Roskilde

Mittwoch, 16.04.2014
NW 2 Bft – 67,0 sm – 13h 50min – Ø 4,9 kn – gesamt: 246,7 sm

Sejeroe – Roskilde

Um 05:00 Uhr schellt der Wecker, wir wollen nach Roskilde in den Roskildefjord und haben einen langen Weg vor uns. Wie das immer so mit dem Wind ist, ist er entweder zu viel, zu wenig oder er kommt aus der falschen Richtung! Heute kommt er für die erste Stunde aus der falschen Richtung, nämlich aus Nord und da müssen wir erst mal hin. Und viel Wind haben wir auch nicht. Aber es ist genug, um unseren Blister „trocken zu segeln“!

Nachdem wir die Nordspitze von Sejeroe passiert haben, gehen wir auf Westkurs, der Wind kommt gerade richtig, um den Blister zu setzen.
Den holen wir aber dann auch wieder runter, nachdem er trocken ist. Wir kommen einfach nicht gut voran. Also muss wieder mal der Motor helfen. So wechseln wir ab zwischen motoren und segeln. Jeder Windhauch wird ausgenutzt.

Gegen Mittag passieren wir die Mündung des Ise- und Roskildefjords. Hier können wir nur im Fahrwasser segeln. Rechts und links ist es flach, wirklich flach. Wir sehen Vögel im Wasser stehen, dicke Steine und leider auch ein Segelboot, das das Fahrwasser verpasst hat und auf der Seite liegt.

Gestrandet

Landschaftlich erinnert der Roskildefjord ein wenig an das Ijsselmeer, nur sind hier die Ufer hügeliger. Um bis nach Roskilde zu kommen, müssen wir noch eine Brücke passieren, die nur zu festgelegten Zeiten öffnet. Da wir Zeit bis zur nächsten Öffnung haben, dümpeln wir weiter unter Segeln.

„Schöner Wohnen“ am Roskildefjord

Gegen 19:30 Uhr kommen wir ziemlich müde in Roskilde an. Der Blick auf Roskilde ist in der Abendsonne wirklich schön. Der Dom von Roskilde – UNESCO-Welterbe – erhebt sich hoch über der Stadt. Etwas westlich vom Dom erhebt sich ebenfalls eine als Kirche verkleidete Industrieanlage.

Dom von Roskilde

Rosklide in der Abendsonne

Industire-Dom

Am Hafen 3

Roskilde ist eine alte Wikinger- und Königsstadt. Bis zum 16. Jahrhundert war Roskilde königliche Residenzstadt, bis dann Kopenhagen wegen der besseren Lage direkt an der Ostsee Hauptstadt wurde. Im Dom von Roskilde sind 39 Königsgräber, darunter auch zwei Gräber von Königen aus der Wikingerzeit. Der Dom wurde immer wieder erweitert, eine Mischung unterschiedlicher Baustile war das Ergebnis. Besichtigen können wir den Dom nur von außen, wegen der Feierlichkeiten zu Ostern sind die Öffnungszeiten nur sehr eingeschränkt.

Dom von Roskilde

Bischofspalais am Dom

Ostern beginnt hier schon am Gründonnerstag. Hier sind alle Geschäfte geschlossen, es ist schon Feiertag. Schade eigentlich, denn Innenstädte ohne Menschen machen immer einen „toten“ Eindruck, egal wie schön sie sind.

Fußgängerzone von Rosklide – fas tmenschenleer

Cafe´am Dom

Bahnhof von Roskilde

Wasserspeier unterwegs

Wir verbringen den Donnerstag dann auch im Wikingermuseum, das trotz des Feiertages ganz normal geöffnet ist. Das Museum liegt direkt neben dem Hafen auf der Museumsinsel. Das Gebäude sieht von außen aus, wie eine Schwimmhalle, von innen haben wir aber einen tollen Blick auf den Roskildefjord.

Im Wikingermuseum mit Blick auf den Roskildefjord

Ausgestellt sind im Museum fünf Wikingerschiffe, die auf dem Grund des Roskildefjords Anfang der 1960er-Jahre in der Nähe von Skuldelev gefunden wurden. Die Schiffe wurden von den Wikingern dort um das Jahr 1000 versenkt, um die Zufahrt nach Roskilde für feindliche Schiffe zu blockieren.

Nachbau eines Wikingerschiffes

Im Museum erfahren wir natürlich auch noch eine ganze Menge über das Leben zur Zeit der Wikinger und über die Verteidigung des Roskildefjodes. Eine Sonderausstellung mit Multimedia-Elementen informiert über die Handelsbeziehungen der Wikinger, der Perser und der Menschen aus Byzanz. Wirklich gut gemacht! Leider schließt das Museum schon um 16:00 Uhr, wir wären gerne noch länger geblieben.

Sonderaustellung “ The World in the Viking Age“

Zum Museum gehören auch ein Außenbereich und ein Museumshafen. Hier werden die Wikingerschiffe mit Mitteln, die auch den Wikingern zur Verfügung standen, nachgebaut. Wir können uns in aller Ruhe dort umsehen, alles ist frei zugänglich.

Museumshafen 1

Museumshafen 2

Unterwegs

Abends kommen Marie-Luise und Christian mit dem Auto nach Roskilde. Mit den beiden segeln wir in den nächsten Tagen bis nach Kopenhagen. Die beiden haben nicht nur gute Laune im Gepäck, sondern auch unsere neue Wasserpumpe. Die muss nur noch eingebaut werden, dann bekommen wir auch wieder im Bad Wasser aus dem Wasserkran!