Ostern – von Roskilde nach Kopenhagen

Freitag, 18.04.2014 – Montag 21.04.2014
Wind aus Nord und Ost 2-5 Bft – 96,0 sm – 18h 40min – Ø 5,2 kn – gesamt: 342,3 sm

Roskilde - Kopenhagen

Roskilde – Kopenhagen

Eigentlich haben wir für die Ostertage Sonne und warmes Wetter bestellt! Heute starten wir aber erst mal bei bedecktem Himmel, es ist feucht kalt und der Wind kommt von vorne. Marie-Luise lässt sich trotz des kalten Wetters nicht vom Steuerstand vertreiben. Warm eingepackt und mit heißem Tee versorgt steuert sie uns um alle Flachstellen, bis wir nach 23 der Strecke dann bei Sonnenschein die Genua setzen und gemütlich nach Roervig an der Mündung der beiden Fjorde segeln.

 

Marie-Luise am Rad

Marie-Luise am Rad

In Roervig legen wir längsseits am Gästesteiger an. Hier ist schon richtig viel Betrieb, nicht im Hafen, sondern viele Touristen bummeln am Hafen entlang.

Roervig

Roervig

Am Hafen

Am Hafen

Halbmast geflaggt am Karfreitag

Halbmast geflaggt am Karfreitag

Auch wir machen uns noch vor dem Abendessen auf zu einem Rundgang durch Roervig. Roervig ist ein nettes kleines Fischerdörfchen mit vielen, zum Teil schon gut restaurierten Fischerhäusern und Bauernhöfen. Besonders der alte Teil von Roervig hat eine sehr nette Atmosphäre.

Windmühle in Roervig

Windmühle in Roervig

Flügel der Windmühle

Flügel der Windmühle

Am Ostersamstag geht es weiter nach Helsingoer am Eingang zum Oeresund. Wir haben einen traumhaften Segeltag bei Wind aus N mit 3 Bft, keine Welle und nur Sonnenschein. Es ist schon fast warm!! Wir genießen den Tag, lassen uns von Marie-Luise oder Christian segeln und sorgen nur für genügend Tee, Butterbrote und Schokolade – flüssig oder fest, egal!!

Das Schlosss von Helsingoer, die Kronborg – seit 2000 UNESCO-Welterbe und bekannt aus Shakespeares Hamlet, können wir schon von weitem sehen. Die liegt ganz schön imposant am Eingang – oder Ausgang, je nach Blickrichtung, des Oeresunds.

Helsingoer

Helsingoer

Der Hafen von Helsingoer liegt direkt am Schloss, so dass wir abends noch eine Spaziergang dorthin machen. Besichtigen können wir die Kronburg nur noch von außen, aber auch das ist interessant. Wäre aber auch zu schön gewesen, den aus Beton gegossenen Holger Danske in den Kasematten unter dem Schloss zu treffen. Einer Sage nach soll der gigantische Krieger immer dann aufwachen, wenn Dänemark in Not gerät. Zuletzt hat sich eine dänische Widerstandsgruppe während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg nach ihm benannt.

Schloss Kronborg:

 

Viel interessanter aber ist die Umgestaltung des alten Südhafens zu einem Kulturhafen. Nicht nur die Verteidigungsanlagen rund um die Kronborg werden originalgetreu wieder restauriert, sondern das Soefartsmuseum wurde unterirdisch rechts und links von einem alten Trockendock der stillgelegten Helsingoer-Werft untergebracht. Gänge und Brücken verbinden beide Seiten quer durch die Betonwanne des Trockendocks. Viel Glas sorgt für Licht in den Räumen. In den ehemaligen Werfthallen sind jetzt die Kulturvaerftet, Konzert- und Theatersäle, die Stadtbücherei und ein Cafe untergebracht. Eine super Idee, die stillgelegte Werft so weiter zu nutzen!!

Altes Trockendock - jetzt Museum

Altes Trockendock – jetzt Museum

Viel Licht und Glas im Trockendock

Viel Licht und Glas im Trockendock

Auch die Altstadt von Helsingoer ist sehr schön. Dort laufen wir über Kopfsteinpflaster durch enge Gassen mit schönen alten Häusern.

Abendstimmung in Helsingoer

Abendstimmung in Helsingoer

Der Ostersonntag weckt uns mit Sonnenschein und Wärme – es gibt Frühstück im Cockpit!!

Osterfrühstück

Osterfrühstück

Marie-Luise und Christian segeln unsere „Ruby Tuesday“ alleine:

Helsingoer

Helsingoer

Wir segeln weiter Richtung Süden in den Oeresund und laufen für einen Zwischenstop auf halber Strecke nach Kopenhagen die schwedische Insel Ven an. Hier finden wir völlig überraschend einen gemütlichen Fischerhafen mit einigen Häusern rund um die Bucht. Oberhalb des Hafens liegt an der Steilküste die Inselkirche.

Schwedische Insel Ven

Schwedische Insel Ven

Ostern

Ostern

Rund um den Hafen und auf der Insel:

Das gefällt uns allen sehr gut und so machen wir uns auf den Weg zur „Inselhauptstadt“ um dort das Tycho Brahe Museum anzuschauen.

Es geht ganz schön bergauf, die Sonne scheint und wir kommen ganz schön in`s Schwitzen. Sind wohl alle viel zu warm angezogen. Uns kommen die ersten Besucher in Sonnentop und kurzer Hose entgegen.

Das Tycho Brahe Museum ist in einer alten Kirche. Tycho Brahe lebte von 1576 – 1597 auf der Insel Ven und schuf dort eine der ersten Forschungseinrichtungen der Wissenschaftsgeschichte. Brahe forschte mit seinen Assistenten, zu denen auch Johannes Kepler zählte, in der Astronomie, Meteorologie, Kartographie, Alchemie, Astrologie und Arzneimittelherstellung. Er errichtete dort Schloss Uraniborg, in dem er lebte und forschte, später baute er ein reines Observatorium, die Stjerneborg, unterirdisch, damit alle Instrumente auf festem Grund standen. Rund um Uraniborg legte er einen Ziergarten, aber auch einen Kräutergraten an.

Das Schloss gibt es nicht mehr, aber Teile des Observatoriums sind noch erhalten. Leider ist es geschlossen, denn dort sind die astronomischen Instrumente von Brahe als Skulpturen nachgebildet und in einer Multimediashow werden die Arbeit von Brahe im Observatorium und seine Gedanken zur Astronomie vermittelt – so steht es zumindest im Prospekt.

Tycho Brahe Museum in der Kirche

Tycho Brahe Museum in der Kirche

Im Museum 1

Im Museum 1

Im Museum 2

Im Museum 2

Eigentlich würden wir alle gerne in diesem idyllischen Fischerhafen bleiben, aber Morgen müssen Marie-Luise und Christian zurück nach Mönchengladbach. Also machen wir uns auf nach Kopenhagen. Der Wind hat zugenommen, wir binden das 1. Reff in`s Großsegel und ab geht die Post. Spät machen wir in Kopenhagen im Kasellhafen direkt bei der kleinen Meerjungfrau fest. Von Kopenhagen sehen wir heute nichts mehr, wir lassen den Abend gemütlich an Bord ausklingen.

Ansteuerung Kopenhagen

Ansteuerung Kopenhagen

Kastellhafen

Kastellhafen

Am Ostermontag besichtigen wir mit Marie-Luise und Christian in einer zügigen Runde die Hauptsehenswürdigkeiten von Kopenhagen und bringen die beiden dann zum Bahnhof, damit sie ihren doch ziemlich langen Weg nach Hause antreten können.

... und tschüss!!!

… und tschüss!!!

... und tschüss!!!

… und tschüss!!!

Das waren mal wieder richtig schöne Tage mit den beiden!! Schön, dass ihr uns besucht habt. Wir freuen uns auf den nächsten Törn mit euch!

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