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beenden wir in Heiligenhafen-Ortmühle für dieses Jahr unsere Ostseerunde!

Ostseerunde 2013

Ostseerunde 2013

Ein bisschen komisch ist es ja schon, da wir nicht in dem Hafen unsere Reise beenden, in dem wir gestartet sind. Wir werden hier auch nicht überwintern, sondern fahren noch nach Burgstaaken auf Fehmarn, wenn hier alle Arbeiten abgeschlossen sind.

Also, immer noch kein echter Abschluss. Und irgendwie sind wir schon wieder mittendrin. Nicht mitten im Segeln oder Gedanken an zu Hause, sondern mitten in Veränderungen und Verbesserungen an unserer „Ruby Tuesday“.

Wir haben ein Bugstrahlruder bekommen, damit wir auch demnächst wieder ganz kleine Häfen anlaufen können – auch, wenn mal keine Windstille ist. Der Steuerstand mit dem Kartenplotter wird geändert, der Kartenplotter kommt etwas tiefer und die Windinstrumente kommen nach vorne an den Niedergang. Außerdem bekommen wir hier endlich einen Heckanker fest am Heckspiegel montiert, damit wir im nächsten Jahr nicht wieder einen Bogen um die Liegeplätze mit Heckanker machen müssen. Also, viel Arbeit für die Werft.

Wir haben in der Zwischenzeit schon die Segel runtergenommen, alle Tampen gewaschen und anderen Kleinkram für`s Einwintern erledigt. Damit wir ja nicht auf den Gedanken kommen, alle Neuerungen an unserem Schiff unter Segeln auszuprobieren 😉

Und wir planen tatsächlich schon wieder für das nächste Jahr. Irgendwie ist nach der Reise doch auch vor der Reise.

Die vielen schönen Eindrücke unserer Ostseerunde müssen wir zu Hause erst mal sacken und dann mit Logbuch und Reiseführern Revue passieren lassen. Wir haben unendlich viel an Kultur und Natur auf unserer Reise erlebt. Viel haben wir behalten, von manchen Häfen fällt uns der Name schon nicht mehr direkt ein.

Wir sind seit dem 10.04.2013 unterwegs – 187 Tage. Davon sind wir an 130 Tagen gesegelt, hatten 10 Nachtfahrten und haben 9 Länder besucht. Die Hauptstädte Danzig, Riga, Tallin und Helsinki waren faszinierend, St. Petersburg aber war fantastisch. Die deutsche, polnische und baltische Küste war neu und schön für uns, die finnischen und schwedischen Schären aber haben uns in ihren Bann gezogen. Da möchten wir unbedingt noch mal hin.

Dass uns die Ostseerunde so gut gefallen hat, liegt sicherlich auch an dem konstant guten Wetter in diesem Ostseesommer. Die Regentage können wir vernachlässigen, die wenigen Sturmtage konnten wir locker im Hafen oder in den Schären abwettern. Die Zeit drängte eben mal nicht. Es ist ein Geschenk, jeden Tag segeln zu dürfen, wenn das Wetter schön ist und der Wind passt, oder eben auch nicht, wenn Wetter oder Wind nicht stimmen.

Wir haben auf dieser Reise in den Häfen viele nette Segler und tatsächlich auch nette Motorbootfahrer getroffen, mit einigen haben wir ein paar Schläge gemeinsam gesegelt oder uns in bestimmten Häfen verabredet. Das waren für uns sehr angenehme soziale Kontakte. Die Zweisamkeit hat uns nicht gestört, aber Kommunikation mit anderen Gleichgesinnten tut einfach gut. Wir hoffen, dass die Verabredungen auf dem Festland auch tatsächlich zustande kommen.

Unsere Ostseerunde war nicht nur „Friede, Freude, Eierkuchen“. 6 Monate auf sehr begrenztem Raum eines Segelschiffes führen durchaus auch mal zu Reibereien. Reibereien, die zu Hause auch auftreten, man sich dann aber besser aus dem Weg gehen kann. Wir haben auch schon mal überlegt, ob wir unsere Reise vielleicht besser beenden sollten. Aber letztlich haben wir uns zusammengerauft und das Besondere dieser Reise gemeinsam genossen.

Und …. wir freuen uns auf viele gemeinsame Seemeilen im nächsten Jahr!!!!

"SY Ruby Tuesday"

 

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