Björkö – Jurmo

Donnerstag, 22.08.2013

8 sm, N 5 – 6 Bft, Ø 5,4 kn, 1h 28min, gesamt: 3.118 sm

Björkö - Jurmo

Björkö – Jurmo

Der für heute angesagte Regen kommt mit etwas Verspätung gegen 09:00 Uhr, löst sich nach einer Stunde aber schon wieder in herrlichsten Sonnenschein auf. Gleichzeitig dreht der Wind auf Nord und wird fast unmerklich immer stärker. Wir erleben unsere kleine Ankerbucht noch mal aus einer anderen Perspektive, kommen dem Land vermeintlich nahe. Der Kartenplotter bescheinigt uns, dass wir noch 50 Meter von allen (sichtbaren) Felsen entfernt sind. Beruhigend! Als dann um 14:00 Uhr doch noch der Ankeralarm losgeht, machen wir uns auf den Weg nach Jurmo. Wir waren schon fast versucht, in der kleinen Bucht zu bleiben.

Wir setzen nur die Genua und rauschen los, vorbei an der Einfahrt zum Naturhafen, den wir gestern weder mit dem Dingi noch zu Fuß erreicht haben. Es sieht dort wirklich sehr schön aus, aber es geht eben nicht immer alles. Je mehr wir aus der Abdeckung der letzten Schären herauskommen, umso welliger und windiger wird es, bis wir dann tatsächlich 6 Bft haben. Da geht die Post ab, so könnten wir bis nach Stockholm weitersegeln. Nichts da, die Alandinseln liegen noch auf dem Weg und die wollen wir uns doch auch ansehen.

Jurmo ist lauf Hafenhandbuch ein sehr kleiner Hafen, in dem wir entweder mit Heckmooring oder mit Heckanker festmachen können. Die Wassertiefe ist um 2 Meter, sollte also reichen. Von Weitem sehen wir nur drei Masten, so dass für uns hoffentlich auch noch genug Platz ist. Im Schutz einer vorgelagerten Insel machen wir Tampen, Fender und den Mooringharken klar und nähern uns ziemlich angespannt dem Fahrwasser. Eng ist es hier und nicht so tief und seeeehr windig.

Das Fahrwasser ist gut ausgetonnt, als wir um die letzten Fahrwassertonnen kommen, können wir in den Hafen gucken und sehen, dass dort gefühlt hunderte Moorings ausliegen. Zum Glück kommt der Wind beim Anlegen direkt von vorne. Beherzt und mit viel Schwung steuere ich die Heckmooring an, Peter greift sie sofort (alles andere wäre auch ziemlich besch… gewesen) und stürmt nach vorne, springt mit Tampen in der Hand auf den Steg und wir sind erst mal fest. Sportlicher Einsatz heute!! Bis wir richtig vertäut sind (mit fünf Tampen von vorne) fließt noch einiger Schweiß, aber wir haben auch schon ein paar nette Gespräche zwischen dem Festmachen mit Finnen, die dann zur Hilfe gekommen sind.

Jurmo

Jurmo

Trotz des Sturms marschieren wir über die Insel Jurmo. Eine ganz andere Vegetation, als wir bisher kennengelernt haben. Schroff, karg, viele Felsen, rundgeschliffen von Wind und Wasser, wunderschöne blühende Heide, flache Sträucher und nur ein einsamer Wald. Es gibt kaum Bäume, die überleben wohl das raue Klima nicht. Die Insel gefällt uns in ihrer Kargheit, Leute sehen wir nicht. Weder im Hafen noch im kleinen (Ferien)Dorf, das ca. 1,5 km entfernt ist. Wir laufen zur Kirche und zum Steinkreis und sind wieder mal begeistert von der Natur, die uns hier geboten wird. Dazu bei trägt heute sicherlich auch das Blau des Himmels, die gestochen scharfen Konturen, die klare Luft, die stürmische See.

Jurmo

Jurmo

Jurmo

Jurmo

Viel Wind in Jurmo

Viel Wind in Jurmo

Windmühle auf Jurmo

Windmühle auf Jurmo

Kirche von Jurmo

Kirche von Jurmo

Mittsommerbaum .... ist schon ein bisschen her

Mittsommerbaum …. ist schon ein bisschen her

Abends im Cockpit hören wir dem Pfeifen und Heulen des Windes im Rigg zu und freuen uns, dass wir doch sicher im Hafen liegen und nicht auf dem Weg nach Stockholm sind 🙂

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