Mittwoch, 21.08.2013
12 sm, SW 4 Bft, Ø 4,3 kn, 2h 48min, gesamt: 3.110 sm
Am Steg in Berghamn kommen wir heute Morgen mit einem finnischen Seglerpaar in`s Gespräch. Die beiden segeln mit einem 24 Fuß Schiff durch die finnischen Schären und sind damit wesentlich beweglicher als wir. Sie geben uns noch einige Tipps mit auf den Weg, Schären die wir unbedingt anlaufen sollten, wenn wir Naturhäfen mögen. Wir greifen die Empfehlung der Finnen auf und machen uns auf den Weg nach Björkö, einer Insel, auf der nur ein paar Ferienhäuser stehen, die einen Binnensee und einen Naturhafen hat. Auch die Wassertiefe im Hafen mit 2,5 – 5,0 Metern ist mehr als ausreichend. Hört sich also alles toll an, nur stellen wir kurz vorm Ziel bei einem letzten Blick in die Karte fest, dass es noch eine kleine Hafenzufahrt gibt, die leider nur mit 1,8 Meter Wassertiefe ausgewiesen ist. Bei unserem Tiefgang mit 1,9 Metern könnte das etwas knapp werden.
Also suchen wir uns eine schöne, windgeschützte Bucht auf der Ostseite der Insel, machen unser Dingi klar und wollen die Insel zu Fuß erkunden. Tja, und dann lernen wir die Schären doch noch mal so richtig kennen. Es gibt in der Bucht wohl drei kleine Häuschen, aber hinter den Häusern ist nichts. Kein Weg, keine Straße, nur Felsen, Flechten, Moose und ganz viele Birken. Deshalb auch der Name Björkö. Die Häuser sind tatsächlich nur vom Wasser aus zu erreichen. Wussten wir ja eigentlich auch, aber ein bisschen hatten wir gehofft, dass wir auch über Land weiter kommen. Irgendwann geben wir auf und suchen uns den Weg zum Dingi zurück.
Nächster Anlauf über die See. Bepackt mit Rettungswesten und Reservekanister versuchen wir den Naturhafen von Björkö mit dem Dingi zu erreichen. Die Strecke zieht sich ohne Ende, wir müssen genau auf die andere Seite der Insel. Und die ist doch größer, als wir gedacht haben. Irgendwann geben wir auf und fahren zur „Ruby Tuesday“ zurück. Die dümpelt friedlich in der auch sehr schönen Bucht und Natur haben wir hier auch mehr als genug. Vielleicht werfen wir morgen noch einen kleinen Blick vom Schiff in den Naturhafen, vielleicht aber auch nicht.
Wir sind jetzt so ziemlich an der südwestlichen Grenze der finnischen Schären. Die Schären haben sich seit Ostfinnland doch schon ganz schön verändert. Bis Helsinki und auch im Schärengebiet von Turku standen die die Schären sehr viel enger zusammen. Oft hatten wir das Gefühl, wir segelten auf einem Fluss oder auf einem See, mit Schären zum Greifen nahe. Die Landschaft war zum Teil lieblich, sanft, später bei Turku waren die Schären hügeliger, fast schon bergig mit Nadelwäldern. Jetzt sind die Schären schroffer, weniger bewachsen und liegen weiter auseinander. Das heißt für uns aber auch, dass wir wieder kreuzen können, wenn der Wind nicht aus der richtigen Richtung kommt.
Für die nächsten zwei Tage ist Nordwind angesagt, dann dreht er auf Ost. Also optimal, um langsam zu den Alandinseln und weiter nach Stockholm zu segeln. Da dürfen die Fahrwasser dann auch wieder richtig eng werden. Erst wollen wir aber noch nach Utö, der südwestlichsten Insel der Finnischen Schären.