Helsinki

Freitag, 09.08.2013 – Samstag, 10.08.2013

Der Freitag ist für uns mal kein „freier Tag“, sondern wir machen daraus einen Arbeitstag. Wir segeln als erstes mal ein paar Seemeilen nach Lautassari, einen Vorort von Helsinki. Dort gibt es einen Ship-Shop mit eigenem Anleger. Wir brauchen dringend eine neue Buglaterne, da die noch nicht alte Lopolight-Laterne mal wieder das viele Salzwasser nicht vertragen hat. Und mit nicht funktionierender Beleuchtung fallen sämtliche geplanten oder ungeplanten Nachtfahrten aus. Außerdem wollen wir gerne einen Heckanker und eine Bugleiter kaufen. Die Stege sind oft so tief, dass wir kaum über unseren Anker als Tritt an oder von Bord kommen. Wir testen mehrere Bugleitern, die aber leider alle nicht passen. Und den Fortress-Heckanker, den wir gerne hätten, haben die Finnen leider auch nicht im Programm. Aber mit der neuen Buglaterne, zwei weiteren Schäkeln für unsere Festmacher und einem Benzinumfüller für den Dingi-Motor sind wir nicht ganz erfolglos geblieben.

Wir dürfen am Anlegesteg liegen bleiben und noch im nahen Supermarkt einen Großeinkauf starten. Vollgepackt geht es zurück an Bord und weiter in die Bucht von Helsinki.

Dort machen wir in dem sehr schönen Hafen auf der Insel Blekholmen fest. Von Blekholmen haben wir einen ganz tollen Blick auf die „Skyline“ von Helsinki. Der Segelclub hat auf der Insel ein schönes, gut erhaltenes altes Holzclubhaus von 1900, das neben den Clubräumen für die Segler und Gäste auch ein Restaurant beherbergt. So richtig, wie man sich ein vornehmes Clubhaus halt vorstellt. Von der Insel fährt eine kleine Fähre, vom Club betrieben, zum Festland. Und von dort gelangt man in ein paar Minuten zur Hafenpromenade und zur Innenstadt von Helsinki.

Hafen Blekholmen

Hafen Blekholmen

"Skyline" von Helsinki

„Skyline“ von Helsinki

Clubhaus auf Blekholmen

Clubhaus auf Blekholmen

Bevor wir uns auf den Weg machen, müssen wir erst noch die Buglaterne austauschen und den Dingi-Motor reparieren. Und einige andere Kleinigkeiten an Bord liegen auch noch an. Um 21:00Uhr geht es dann endlich los. Bevor wir mit der Fähre übersetzen können, muss der Fährmann, der gleichzeitig auch Hafenmeister ist, noch die Flaggenparade durchführen. Er nimmt alle Gastlandflaggen vom Flaggenmast herunter, dann feuert er um 21:00Uhr einen Kanonenschuss ab und zum Schluss holt er die Finnische Flagge herunter. Für die Segler im Hafen ist dies das Zeichen, die eigene Flagge einzuholen. Normalerweise werden die Flaggen am Schiff von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geführt, im Sommer von 08:00 Uhr morgens bis 21:00 Uhr abends. Damit auch keiner versäumt, die eigene Flagge einzuholen, wird, wie hier, ein Kanonenschuss abgefeuert. Auf Suomenlinna hat gestern ein Trompetenspieler auf dem Kirchturm gestanden und sehr schön Trompete gespielt. Um 21:00 Uhr war das Spiel beendet und alle Segler haben mehr oder weniger gleichzeitig ihre Flaggen eingeholt. Zum Glück wird morgens weder trompetet noch geschossen, so dass man auch länger als 08:00Uhr schlafen darf. Die Flagge wird dann gesetzt, wenn man wach ist.

Heute kommen Marie-Luise und Christian für eine Woche an Bord. Die beiden landen um 22:00 Uhr in Helsinki und wir wollen uns um 23:00 Uhr am Hauptbahnhof treffen. Auf dem Weg dorthin schlendern wir durch das schon dämmrige Helsinki und bleiben eine ganze Zeit in einer überdachten Passage bei einer Band hängen, die dort Live-Musik macht. Pünktlich sind wir am Hauptbahnhof, ebenso pünktlich kommt der Bus mit Marie-Luise und Christian und wir können die beiden nach 10 Wochen wieder in die Arme nehmen.

Den Sonntag verbringen wir bei schönem Wetter in Helsinki und gucken uns die Sehenswürdigkeiten an, die der Reiseführer so empfiehlt. Schon von weitem sehen wir den weißen Dom mit seinen grünen Kuppeln und die orthodoxe Uspenski-Kathedrale. Beide Gebäude beeindrucken von außen ebenso wie von innen.

Dom von Helsinki

Dom von Helsinki

Orgel im Dom

Orgel im Dom

Uspenski-Kathedrale

Uspenski-Kathedrale

Uspenski-Kathedrale

Uspenski-Kathedrale

Wir schlendern über den Markplatz direkt am Hafen. Hier herrscht reges Treiben, es gibt Obst, Gemüse, Fisch und jede Menge Souvenirs. Die Fischer kommen mit ihren Booten bis an die Kaimauer und verkaufen direkt von Bord.

Fischer auf dem Markt in Helsinki

Fischer auf dem Markt in Helsinki

Auf dem Markt von Helsinki

Auf dem Markt von Helsinki

Genauso belebt ist der Senatsplatz hinter dem Marktplatz. Hier sitzen die Menschen auf der imposanten Treppe, die zum Dom hinauf führt. Wir setzen uns dazu und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick auf die umliegenden Gebäude und den Hafen.

Senatsplatz

Senatsplatz

Weiter geht es durch die verschiedenen Shopping-Malls und Passagen. Einkaufen kann man in Helsinki bis zum Umfallen. Die Stadt hat gefühlt mehr Shopping-Malls als sonstige Sehenswürdigkeiten.

Shopping in Helsinki

Shopping in Helsinki

Wir genießen das Treiben und lassen uns mitziehen. Wir merken aber auch, dass wir nach St. Petersburg irgendwie müde sind und nicht mehr so motiviert, alles was sehenswert ist zu sehen. Beeindruckt sind wir vom Bahnhof und beindrucken lassen wollen wir uns von der Felsenkirche. Die hat aber nur für jeweils 15 Minuten in jeder Stunde geöffnet. Und die sind gerade vorbei. Es sammeln sich schon wieder jede Menge Menschen, die die Kirche auch ansehen wollen. Wir beschließen dann, dass wir mit so einer Menschenmenge nicht in die Kirche wollen und gehen weiter zur Esplanade. Das ist der Prachtboulevard von Helsinki. Schöne, teure Geschäfte, Hotels, Restaurants sind nördlich und südlich der Esplanade. Die Esplanade selbst ist ein langer, schmaler Park. Schon fast am Hafen liegt das Kappeli, ein Cafè in einem Holzschlösschen von 1867 mit Glasveranda. Dort erholen wir uns von unserem Stadtrundgang und beobachten das Treiben.

Kappeli - Cafè

Kappeli – Cafè

Von den vielen Museen, die Helsinki natürlich auch hat, gucken wir uns diesmal keines an. Das verschieben wir auf einen späteren Besuch. Fasziniert sind wir von den sehr schönen Jugendstilhäusern rund um die Esplanade und von dem jungen quirligen Treiben in der ganzen Stadt.

Kunst im Stadthaus

Kunst im Stadthaus

Abends gehen wir im Clubhaus essen. Das „Sailor´s Menue“ schmeckt hervorragend. Vom Cockpit beobachten wir dann noch den Sonnenuntergang und sind von dem beleuchteten Panorama Helsinkis einmal mehr begeistert.

Abend in Helsinki

Abend in Helsinki

Cruiser beim Auslaufen

Cruiser beim Auslaufen

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