Hamina – Schäre Nuokot

Dienstag, 23.07.2013

10 sm, NE 6 Bft, Ø 5,3 kn, 1h 48min, gesamt: 2.580 sm

Hamina - Nuokot

Hamina – Nuokot

 

Am Montag hat uns doch tatsächlich der Herbst eingeholt. Wohl ein bisschen früh, aber er war da. Es hat bei 15° gestürmt und bis mittags geregnet. Um nicht zu erfrieren, musste heißer Tee her und dann kam auch noch unser bester Freund vom April zum Einsatz: unser Ecomat 2000. Super Teil, läuft immer, ist ganz leise und macht das Schiff schön warm.

Nachdem es aufgehört hat zu regnen, sind wir dann doch mal nach Hamina gelaufen. Der Altstadtkern ist ganz interessant. Auf dem zentralen achteckigen Platz steht auf einer Anhöhe das Rathaus, ein schöner gelber Bau mit Blumen und auch einem kleinen Cafe. Von diesem Platz gehen die Straßen sternförmig ab. Die Architektur ist ziemlich gemischt: Es gibt wunderschön erhalten Holzvillen, ganz normale Steinhäuser, auch sehr gepflegt, aber auch vernachlässigte Betonbauten, die vor einigen Jahrzehnten mal modern waren.

Rathausplatz in Hamina

Rathausplatz in Hamina

In Hamina

In Hamina

Nicht nur hier, sondern auch schon in Polen und im Baltikum ist uns aufgefallen, wie gepflegt die Straßen und Parks sind. Ganz selten sieht man mal Papier oder eine Bierdose auf dem Boden, ansonsten ist es überall angenehm sauber. So sauber, dass sich bestimmt niemand traut, irgendetwas auf den Boden fallen zu lassen. Da können wir bei uns noch viel von lernen!!

Heute ist wieder Sommer, die Sonne scheint, es ist warm, nur der Wind bläst noch ziemlich heftig. Wir müssen Wasser tanken, da von dem Leitungswasser in St. Petersburg abgeraten wird. Und unterwegs ist keine Möglichkeit mehr, Wasser zu tanken. Leider fehlen uns 2 Meter am Schlauch, so dass wir uns noch zum Wasserkran verlegen müssen. Bei leicht ablandigem Wind mit 6 Bft ist zumindest das Anlegen ein sportliches Manöver gewesen. Trotz der 6 Windstärken segeln wir los, nachdem wir uns die Route und die möglichen geschützten Häfen genau angesehen haben. Wir wollen Richtung Haapasaari, um dort morgen auszuklarieren. Auf dem Weg liegt eine – in der Karte – sehr interessante Schäre, mit einer langgezogenen Bucht in der Mitte. Schutz gegen Wind von W, N, und E, nur nicht von Süd. Aber Südwind haben wir ja auch nicht. Viel Platz scheint in der Bucht nicht zu sein, es ist aber wohl tief genug. Hier soll es Heckmoorings geben oder man macht mit Heckanker am Steg oder an Felsen fest. Spannend, vor allem bei so viel Wind. Aber das Schöne am Segeln zwischen den Schären ist ja, dass man auch ganz schnell in die Landabdeckung kommt und die Wellen dann auch schnell klein werden.

Einfahrt in die Bucht von Nuokot

Einfahrt in die Bucht von Nuokot

Wir nähern uns der Insel und der Einfahrt in die Bucht. Die ist vielleicht 20 Meter breit, rechts und links große Steine im Wasser. Aber als wir in der Bucht sind, ist gar keine Welle mehr und der Wind weht nur noch mit 4 Bft. Es sind zwei Segler dort und drei Motorboote. Und es gibt tatsächlich Heckmoorings am Steg.

Und wir sind auf unserer ersten echten finnischen Schäre!!!!

Nuokot

Nuokot

Es ist super schön hier. Unbewohnt, bewaldet, viele Steine, überall Wildblumen und an mehreren Stellen Grillstellen zur Benutzung für die Allgemeinheit. Holz und eine Axt liegen bereit, um ein Grillfeuer zu machen. Wir laufen über die Insel und sind von der Natur und dem Ausblick auf die anderen Schären einfach nur begeistert. Nicht ganz in`s schöne Bild der Bucht passt die Absaugstation für Fäkalientanks. Aber die Finnen achten auf ihre Umwelt und so haken wir den nicht so schönen Anblick unter Umwelt- und Naturschutz ab.

Nuokot

Nuokot

Grillplatz auf Nuokot

Grillplatz auf Nuokot

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Hier fehlt nur das Zelt, dann ist die Strandsauna perfekt!

 

Absaugstation in der Bucht

Absaugstation in der Bucht

Mit Heckmooring am Steg

Mit Heckmooring am Steg

Der bisherige Teil unserer Reise war geprägt von Backsteingotik und Hansestädten, viel Kultur und Wissenswertem. Oft unterbrochen von kleinen Inseln und viel Natur, die wir zur Entspannung auch unbedingt genossen haben. Genau diese Kombination haben wir erwartet, uns gewünscht und auch bekommen. Von Finnland und Schweden wünschen wir uns an erster Stelle viele schöne Schären, überwiegend Natur und vielleicht auch mal eine Stadt. Die brauchen wir aber eigentlich nur, um uns wieder mit Vorräten zu versorgen. Na ja, auf Helsinki und Stockholm freuen wir uns natürlich doch, um uns dort wieder unsere Portion Kultur abzuholen.

Und als nächstes natürlich auf St. Petersburg!!!!!

Wir haben gerade um 13:30 Uhr in Haapasaari ausklariert.

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