Sonntag, 14.07.2013
26 sm, SE 2 Bft, später NE 2 – 3 Bft, Ø 4,8 kn, 5h 22min, gesamt: 2.428 sm
Tallinn – Prangli
Nach drei Tagen Tallinn freuen wir uns auf die nächste Insel. Wir legen – mal wieder und hoffentlich noch lange – bei strahlendem Sonnenschein ab und bekommen auch schnell die Freigabe von Tallinn Port Control, den Hafen zu verlassen.
Das erste Stück aus der Bucht von Tallinn bis zum nördlichen Ende, wo schon die Insel Aegna liegt, müssen wir motoren, da uns der Wind schmählich im Stich lässt. Aber als wir um die Nord-Tonne rum sind und Kurs auf Prangli nehmen, kommt auch der Wind. Wenn auch nur sehr mäßig, reicht er aber doch, um hoch am Wind richtig schön zu segeln. Wir stellen mal wieder fest, dass Segeln fast noch schöner ist, als Sightseeing. Für uns ist fast immer der Weg das Ziel und wir genießen das Segeln mindestens genauso viel, wie Kultur und Natur. Wir brauchen nach der Enge des Hafens wieder Luft und Raum, die Weite des Wassers und die Ruhe, die man schon fast hören kann. Wir fühlen uns wie befreit. Segeln ist ja sooooo schön, wenn alles stimmt!!
Heute stimmte alles und wir kommen entspannt in Prangli an. Die Ansteuerung ist mal wieder etwas eigen, gut betonnt geht es an Steinen – unter und über Wasser – vorbei. Wir liegen ganz am Rand des Stegs an einer Heckmooring und haben einen wunderschönen Blick ins Schilf – auch hier gespickt mit Steinen – .
Prangli
Prangli
Prangli
Blick von Bord
Prangli ist eine richtig schöne, kleine Insel, auf der wir – vielleicht auch weil wir nicht die ganze Insel erkundet haben – keine militärischen Hinterlassenschaften gesehen haben. Ganz im Gegenteil, die Häuschen sind meistens aus Holz, in großen gepflegten Gärten, nicht in Sicht- und Hörweite des nächsten Nachbarn. Die „Hauptstraße“ ist, wie so oft auf den Insel, nicht asphaltiert und gesäumt von schönen Häuschen. Eine komplett andere Welt als in Tallinn.
Holzhäuser auf Prangli
Holzhäuser
Der Hafen macht den Eindruck, als wenn hier vor vielen Jahren die Zeit stehen geblieben wäre. Es gibt noch richtig alte Fischerboote und eine Werft, die scheinbar nicht mehr arbeitet, aber noch viele Reste überall verstreut liegen hat.
Hafen Prangli
Prangli
Alter Wachturm
Hafen Prangli
Es gibt im Hafen Strom und super gutes Internet und als Sanitär zwei von der EU geförderte Plumps-Klos.
EU-geförderte Plumps-Klos
EU-geförderte Plumps-Klos
Nach einem schönen Rundgang zum „Hauptort“ und zum Strand lassen wir den Abend im Cockpit ausklingen. Untermalt wird die Idylle von Gezwitscher und Geschnatter der (Wasser)Vögel.
Schön ist es hier und das absolute Kontrastprogramm zum Hafen in Tallinn mit den Maritim Days.
Die beiden genießen bestimmt auch