Montag, 15.07.2013
38 sm, N 2 Bft, später NW 1Bft , später NW 3, später W 5 – 6 Bft, Ø 4,6 kn, 8h 10min, gesamt: 2.466 sm
Prangli – Vergi
Für die meisten Crews ist Tallinn der östlichste Punkt auf ihrer Ostsee-Runde. Wir möchten gerne noch etwas weiter an der Estnischen Küste entlang, bevor wir nach St. Petersburg – unseren östlichsten Punkt – segeln. Ca 70 km östlich von Tallinn beginnt der Lahemaa-Nationalpark. Der ist nicht nur von Landseite schön – was wir hoffentlich auch noch sehen werden – sondern auch von der Seeseite.
Wir starten nach einer etwas unruhigen Nacht – der Wind blies genau in den Hafen von Prangli und hat damit für Schwell gesorgt – schon ziemlich früh nach Vergi.
Vergi ist ein kleiner Hafen am östlichen Ende des Lahemaa-Nationalparks und für uns Ausgangspunkt, um den Nationalpark in den nächsten Tagen per Pedes, per Rad und per Auto zu erkunden. Unser Visum für St. Petersburg ist ab dem 24.07.2013 gültig. D.h., dass wir jetzt noch ein bisschen Zeit haben, um uns hier oder vielleicht auch noch in Narva umzusehen. Auf jeden Fall werden wir hier in Vergi am 22.07.2013 ausklarieren, um nach St. Petersburg zu segeln.
Wir segeln zunächst bei sehr wenig Wind und unangenehmer Restdünung. Irgendwann schlagen die Segel einfach zu viel und wir motoren mal für knapp zwei Stunden. Dann dreht der Wind auf West und nimmt zu, so dass wir richtig schön vor dem Wind – mal wieder als Schmetterling – segeln können. 15 sm vor Vergi haben wir 6 Bft platt von hinten, da geht die Post so richtig ab. Macht das Spaß!!
Die Landschaft besteht aus Wasser, Schilfufern mit Steinen und Wald dahinter. Ganz selten sehen wir mal ein einzelnes Haus. Sieht schön und einsam aus.
Auch heute ist die Hafeneinfahrt wieder eng und voller Steine, wenn man nicht den richtigen Weg nimmt. Große Richtmarken am Ufer weisen den Weg durch Flachs und Steine und das letzte Stück in den Hafen ist auch wieder betonnt. Womit wir nicht gerechnet haben, ist, dass der Hafen voll ist. Voller finnischer Motorboote. Wir gehen längsseits an ein Motorboot und werden sehr freundlich auf Deutsch vom Skipper begrüßt. Er hat in den 90-er Jahren mal für zwei Jahre in Lübeck gearbeitet.
Die Finnen sind hier, um Alkohol und Lebensmittel zu bunkern. Im Hafenprospekt lesen wir später, dass man online beim „superalko“ alles ordern kann und im Hafen beliefert wird. Das ist ja mal ein Service!! Wir versuchen gerade unsere restlichen Bier- und Weinvorräte zu reduzieren, da wir nur sehr begrenzte Mengen (3 Liter pro Person) an Alkohol nach St. Petersburg einführen dürfen. Vielleicht sollten wir auf dem Rückweg hier noch mal vorbeifahren, um unsere Vorräte aufzustocken.
Abendstimmung in Vergi
Abendstimmung in Vergi