Kuressaare – Insel Ruhnu

Freitag, 21.06.2013

63 sm, E – SE 4-5 Bft, Ø 5,9 kn, 10h 43min, gesamt: 1.985 sm

Kuressaare - Ruhnu

Kuressaare – Ruhnu

Wir verbringen einen weiteren Hafentag in Kuressaare. Es regnet zur Abwechslung immer mal wieder, ist ungemütlich frisch und alles ist grau. Erst nachmittags läßt sich die Sonne mal blicken.

Heute scheint dann aber doch wieder die Sonne, es ist warm und der Wind weht gegenan. Wir wollen nach SE zur Insel Runhu und genau daher kommt der Wind. So werden nach einem schönen Segeltag aus eigentlich 30 sm dann 63 sm. Wir haben einige sehr lange Kreuzschläge gebraucht, um die Insel zu erreichen. Das Segeln war entspannt, wir haben gelesen und relaxt. Schiffe haben wir unterwegs nicht gesehen, der Hafen von Ruhnu ist bis auf drei Schiffe leer.

Auch hier ist die Hafeneinfahrt rechts und links von Steinen gespickt, diesmal allerdings unter Wasser. Wir halten uns genau auf der Kurslinie und sehen und treffen auch keine Steine 🙂 . Im Hafenbecken soll lt. Karte genau in der Mitte einer kleinen Durchfahrt auf 1,2 m Wassertiefe ein Stein liegen. Wir schleichen vorsichtig ganz links daran vorbei und treffen auch diesen Stein nicht.

Später fragen wir den Hafenmeister danach, der nur grinsend fragte, ob wir den einen Stein gesehen hätten. Spaßvogel.

Ruhnu

Ruhnu

Ruhnu ist eine kleine bewaldete Insel, nicht mehr als 6 km lang, 4 km breit, mit einem kleinen, sehr netten Dorf in der Inselmitte, in dem ca. 60 Esten leben und Millarden von Mücken. Auf unserem ersten Rundgang laufen wir am Strand, der so fein ist, dass wir fast im Sand versinken, zur Strandsauna. Da ist die Welt noch in Ordnung. Schönes Wetter, frische Brise. Alles klar. Dann gehen wir in den Wald zum Leuchtturm und werden von blutrünstigen Mücken überfallen. Aber wir geben nicht auf und laufen bis zum Leuchtturm, der inzwischen aus Eisen ist. Das erste Modell war noch ein Holzleuchtturm, in dem das Leuchtfeuer tatsächlich ein Feuer war. Ein schönes Stückchen Erde mitten im Wald auf einem Hügel, wenn da nicht die ….

Leuchtturm von Ruhnu

Leuchtturm von Ruhnu

Weiter geht`s durch den Wald zum Dorf. Hier liegen überall verteilt auf großen Grundstücken in großen Gärten kleine oder größere Holzhäuser. Sieht irgendwie aus, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Zum Dorf gehört auch die älteste Holzkirche von Estland, die wirklich beeindruckend alt und auch schon etwas schief ist. Daneben steht die neue Kirche, sehr hell von innen und mit echten Kerzen dekoriert.

Ruhnu

Ruhnu

Alt und Neu

Alt und Neu

Später fahre ich noch mal mit dem Rad zum Dorf und bis an`s nördliche Ende der Insel. Da bin ich wohl schneller als die Mücken, denn diesmal lassen sie mich in Ruhe.

Ruhnu ist wirklich ein schöne Insel mit einem ganz niedlichen Hafen mit neuem Sanitär, Waschmaschine und Sauna. Der Hafen füllt sich immer mehr und bald herrscht hier betriebsame Enge und internationales Stimmengewirr. Aber der nette Hafenmeister findet für jedes einlaufende Schiff noch einen passenden Liegeplatz.

Was uns ein bisschen irritiert, ist das Verhalten der Segler am Steg. Obwohl es nur ein kleiner Hafen ist, laufen die Segler ohne Gruß aneinander vorbei oder man wir nicht zurück gegrüßt und ein Danke oder einen freundlichen Blick für eine helfende Hand beim Anlegen gibt es nicht. Das haben wir bisher so noch nirgends erlebt. Die Segler aus Estland, Lettland oder Litauen bleiben unter sich, ebenso die Dänen, Schweden, Holländer und Deutschen.

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