Rund Saaremaa – mit dem Auto

Mittwoch, 19.06.2013

Heute machen wir mal eine Tour mit dem Auto. Wir wollen einige Highlights der Insel ansehen.

Unser erstes Ziel ist der Meteoritenkrater von Kaali. Durch einen Meteoriteneinschlag vor tausenden von Jahren entstand ein Krater mit einem Durchmesser von ca. 110 Metern und einer Wassertiefe von ca. 15 Metern. Durchmesser und Wassertiefe schwanken, je nach Niederschlagsmenge. Der Krater wird nur durch Niederschlag gefüllt. Heute ist wohl eher Niedrigwasser. Man kann in dem grünen Wasser Fischschwärme sehen, die Bäume spiegeln sich und Seerosen wachsen auch. In der näheren Umgebung gibt es noch acht weitere Krater, die aber wesentlich kleiner sind.

Krater von Kaali

Krater von Kaali

Nach Kaali geht es weiter zur Marien-Wehrkirche von Pöide. Vorher machen wir aber noch einen ungeplanten Abstecher in eine Bucht an`s Wasser. Über eine Schotterstraße erreichen wir eine kleine Halbinsel und finden uns wieder in schönster, unberührter Natur. Hier fühlen wir uns wohl, irgendwie zieht uns Wasser immer wieder an.

Saaremaa

Saaremaa

Die Wehrkirche aus dem 13. Jahrhundert ist sehr imposant, verfällt aber leider so langsam. Trotz aller Bemühungen, das Gebäude zu erhalten, dringt überall Feuchtigkeit ein. Die starken Mauern stehen wohl noch, aber der Innenraum ist leer. Gut gefällt uns, dass ein deutschsprachiger Flyer mit Informationen über die Kirche ausgelegt ist. So erfahren wir doch noch ein bisschen mehr.

Anschließend fahren wir zu den Windmühlen von Angla. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Kirche von Karja vorbei. Die ist geöffnet und so werfen wir einen Blick hinein. Am Deckengewölbe gibt es Zeichnungen vom Teufel, der durch seine Beine schaut, Pentagramme und ein Dreibein. Schon eigenartige Gemälde für eine Kirche.

Kirche von Karja

Kirche von Karja

Die Windmühlen stehen auf einem Hügel, auf dem der Wind so richtig wehen kann. Von ehemals mehr als 800 Windmühlen auf Saaremaa gibt es heute nur noch einige. Hier stehen 4-eckige Bockmühlen und eine runde Hollandmühle. Alle aus Holz. Wir kommen uns fast vor wie in Holland.

Fast wie in Holland

Fast wie in Holland

Weiter geht`s zur Steilküste von Saaremaa in Panga. Hier fällt die Küste bis zu mehr als 20 Metern steil zum Wasser ab. Nichts ist eingezäunt, überall darf man sich auch hier frei bewegen.

Steilküste in Panga

Steilküste in Panga

Dann aber kommt der Höhepunkt unseres Ausflugs. Wir fahren weiter zu den Quellen von Odalätsi. Ein ganz idyllischer Ort. Keine anderen Touristen, aber jede Menge Atmosphäre. Die Quellen liegen in einem Sumpfgebiet, umgeben von Wald, Farnkraut und Blaubeerbüschen. Das Quellwasser tritt an mehreren Stellen, die in einem kleinen Fluss sind, aus dem Boden. Erkennen kann man sie nur an dem hellen Sand im dunklen Flussbett, aus dem das Wasser blubbernd hochsteigt. Der Volksmund auf Saaremaa sagt, dass derjenige, der sich mit dem Quellwasser das Gesicht wäscht, auf ewig jung bleibt. Haben wir natürlich ausgiebigst getan!!!

Wir lassen unseren Ausflug in Kuressaare in einer alten Windmühle, die als Restaurant umgebaut wurde, ausklingen und genießen dort die original estnische Küche. Seeeehr lecker!!

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