Auf zu neuen Ufern …oder so ähnlich

Mittwoch, 10.10.2012

Mit einem lachenden und einem weinenden Augen legen wir heute Morgen um 09:10 Uhr ab. Kirsten und Torsten verabschieden uns und winken, als wir aus dem Hafen fahren. Es waren einfach richtig tolle Jahre mit den beiden auf dem Ijsselmeer. Ankern vor Lemmer oder Andijk, Grillen, schwimmen, nette Besuche beim Chinesen in Enkhuizen oder Medemblick oder gemeinsames Kochen und Essen an Bord. Vielen Dank für die schöne, unkomplizierte Zeit mit euch! Ihr werdet uns fehlen!

Überhaupt haben uns die 12 Jahre segeln in Holland gut gefallen. Das Ijsselmeer bietet fürs Wochenende immer einen passenden Hafen mit guten Liegemöglichkeiten und netten Städtchen. Wenn man etwas mehr Zeit hat, sind die Inseln auch nicht weit weg und für den Sommertörn nach Norwegen, Schottland oder Westen Richtung englischer Kanal war das Ijsselmeer auch ein guter Ausgangspunkt.

Ein bisschen wehmütig, aber auch voller Erwartungen verlassen wir Vlieland und machen uns auf den Weg zum Seegatt und weiter Richtung Bremerhaven. Der Strom nimmt uns gut mit aus dem Seegatt heraus, aber die Welle von den recht windigen vorherigen Tagen ist noch ganz schön hoch. Ziemlich unangenehm, da es dafür nicht windig genug ist.

Wir setzen die Segel und los geht es. Das Wetter ist gut, die Sonne scheint, aber es ist ziemlich frisch. Wir haben Wind aus NNW zwischen 3 und 4 Bft. Damit kommen wir gut voran. Leider nimmt der Wind in der Nacht ab und dreht auch noch auf WSW, später auf SW. Wir lassen immer mal wieder den Motor laufen, damit wir nicht stehen bleiben. Wenn der Wind kräftig genug ist, segeln wir.

Viel Betrieb ist nicht, nur einige Fischer ärgern uns ein wenig. Um 08:30 Uhr fahren wir in die Weser ein und um 13:00 Uhr sind wir in Bremerhaven fest. Auf dem Weg dorthin passieren wir viele aus dem BR-Schein bekannte Leuchttürme: Alte Weser, Mellum Plate, Tegeler Plate, Hoher Weg. Sehr schön ist der Leuchtturm Hoher Weg. Rot, mit einer grünen Kuppel und einem richtigen Anlegesteg.

Bremerhaven empfängt uns mit Sonne und relativ warmen Temperaturen. Wir machen hinter einer Schleuse im Neuen Hafen fest. Sieht auf den ersten Blick alles sehr schön aus. Ein bisschen fremd fühlen wir uns so in einem Deutschen Hafen ja doch. Das hatten wir lange nicht. Die Steuerbord-Saling ist ohne Gastlandflagge ganz nackt. Und bei der Frage im Hafenmeisterbüro nach dem Heimathafen unseres Schiffes, musste ich erst mal stutzen. Hamburg, gleich um die Ecke, ist doch tatsächlich unser Heimathafen. Steht zumindest hinten auf unserem Schiff.

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