Donnerstag 26.07.2012 –
Die Scillys gefallen uns auch dieses Jahr wieder super gut. Einfach phantastisch sind der blaue Himmel, die Sonne, das Licht und die Vielfalt der Vegetation, besonders der Blumen. Überall am Wegesrand oder an den Klippenpfaden findet man ganz unterschiedliche Blumen und Pflanzen, die so üppig wachsen, wie wir es von zu Hause nicht kennen.
Auch an den verschiedenen Blau- und Türkistönen des Wassers können wir uns nicht sattsehen.
Wir verbringen zwei schöne Tage auf St. Mary‘s und laufen viel über die Insel. Vieles kennen wir schon, da wir ja im letzten Jahr hier vier Tage Zwangsaufenthalt wegen unseres „verlorenen“ Propellerblattes hatten, aber wir finden trotzdem noch Wege, die wir noch nicht gelaufen sind.
Am Samstag verlegen wir uns in den New Grimsby Sound, zwischen Tresco und Bryher. Dort sind auch Moorings ausgelegt und entgegen der Ansage des Hafenmeisters ist es dort überhaupt nicht voll. Wir machen eine lange Wanderung über Bryher und gehen bis zur Hell Bay. Die Hell Bay liegt offen nach Westen und die Wellen, die dort ankommen, haben 3.000 sm Atlantik hinter sich. Bei Sturm muss es hier unbeschreiblich zugehen. Auf St. Marys habe ich das Buch „The Hell Bay“ gekauft, das von den Scilly um 1870 handelt. Spannend, wenn man gerade an den Orten war, die auch in dem Buch beschrieben werden.
Die Inseln bieten unendlich viele Buchten und Ankerplätze, die je nach Windrichtung angelaufen werden können. Nicht überallhin kommt man auf direktem Weg. So mussten wir heute auf Hochwasser warten, um über die Tresco Flats, die bei Niedrigwasser trockenfallen, segeln zu können.
Auch in andere Buchten kommt man entweder nur bei Hochwasser oder mit einem großen Umweg außen um die Inseln herum. Aber gerade das macht auch den Reiz dieses Segelreviers aus.
Wir verlegen uns in den St. Helen’s Pool zwischen Tresco und St. Martin’s und bleiben dort vier Tage. Dort liegen wir geschützt bei Wind aus allen Richtungen. Wir machen Ausflüge nach St. Helen’s, einer unbewohnten Insel mit einem Quarantänehaus aus alten Zeiten und Resten einer Kirche, nach Teän, ebenfalls einer unbewohnten Insel. Nach Tresco fahren wir mit dem Dinghy und wandern rund um die Insel, steigen in Piper’s Hole, diesmal mit Taschenlampe, und füllen unsere Vorräte auf. Auch St. Martin’s umrunden wir zu Fuß.
Das Wetter ist gut hier, die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Zum Wandern sind die Temperaturen angenehm, zum Sitzen im Cockpit nach Sonnenuntergang für uns zu kalt, schwimmen geht gar nicht. Dieses Jahr ist es windig hier. Eine Sturmwarnung kommt nach der nächsten. Wir liegen in St. Helen’s Pool wie in Abraham’s Schoß und schlafen auch bei 6 Bft, bei 7 Bft gehen wir wohl dann doch für zwei Stunden am frühen Morgen Ankerwache. Das Barometer ist in freiem Fall, dann läßt der Wind wieder etwas nach und alles entspannt sich. Der Wetterbericht ist jeden Tag identisch: SW 4 – 5 Bft oc. 6 – 7 for a time, moderate or rough, very rough in the far west, showers, fair. Morgens regnet es schon mal ein bisschen, dann reißt der Himmel wieder auf und die Sonne scheint den ganzen Tag. So windig wie angesagt wird es auch nicht, außer in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Da immer sehr viel Wind angesagt ist, bleiben wir in St. Helen’s Pool.
Erst am Donnerstag segeln wir rund um die Eastern Isles zurück nach St. Mary’s. Die Zeit hier ist fast zu Ende und wir brauchen Wasser, Internet und eine mehrtägige Wettervorhersage. Nach einer Woche ankern und wandern tut uns der Segeltag richtig gut. Am Samstag geht es wieder Richtung Festland.
Jede Insel hat ihren eigenen Charme, allen gleich ist, dass sie kaum besiedelt sind und auch wenige Touristen dort sind. Es ist dieses Jahr viel weniger los, als im letzten. In St. Mary’s sind auch jetzt wieder viele Moorings frei, was sicher auch an der Wettervorhersage liegen mag.
Isles of Scilly
Für uns war es hier super schön. Alles was im letzten Jahr nicht geklappt hat, konnten wir dieses Jahr umsetzten. Die erste anstrengende Urlaubswoche, um hier her zu kommen, hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Wanderungen über die Scillys und Track um die Eastern Isles zurück nach St. Mary’s
