Alderney

Sonntag, 15.07.2012

Endlich scheint der Sommer zu kommen. Als wir heute Morgen aufstehen, scheint von einem strahlend blauen Himmel die Sonne. Es ist wohl ziemlich windig und daher auch noch kühl, aber das stört uns nicht. Schließlich wollen wir heute nicht segeln, sondern mal wieder die Wanderschuhe quälen.

Es ist schon fast Mittag, als wir uns auf den Weg nach St. Anne, der Haupt- und einzigen Stadt von Alderney machen. Alderney ist nur ca. 15 km² groß und es leben hier nicht mehr als rund 2000 Einwohner. Alderney ist die kleinste der drei Kanalinseln und unsere Lieblingsinsel. Die wilde Schönheit dieser Insel ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wenn man etwas für Naturschönheiten und ursprüngliche Landschaften übrig hat, ist man hier nicht falsch. Außerdem ist auf der Insel kaum Autoverkehr und der Tourismus hält sich in Grenzen. Es ist also ziemlich ruhig hier und damit Erholung pur.

Wir laufen den Berg nach St. Anne hoch und genießen die Aussicht über die Bray Bay, in der der Naturhafen von Alderney liegt. Alderney hat keine Stege, sondern nur Moorings und die Möglichkeit zu ankern. Aber gerade dies macht für uns auch den Reiz der Insel aus.

In St. Anne laufen wir durch die kopfsteingepflasterten Gassen mit den weiß und pastellfarben getünchten niedrigen Häuschen und drehen auch eine Runde über den Kirchhof der St. Anne’s Church. Dort herrscht, wie meistens auf Friedhöfen, eine ganz friedliche Atmosphäre. Alte, verwitterte Grabsteine im Gras und eine Kirche aus grauem Granit faszinieren uns. Wir setzen uns an der schönen alten Kirche auf eine Bank, genießen die Ruhe und machen erst mal Mittag. Wandern macht schließlich hungrig!

St. Anne

St. Anne

Kirche St. Anne

Kirche St. Anne

Danach laufen wir zur alten Dorfkirche, von der nur noch der Kirchturm steht, gehen auch dort über den alten Friedhof und stehen dann vor dem ehemaligen Schulgebäude, in dem heute das Alderney Museum untergebracht ist. Leider wie jedes Mal, wenn wir hier sind, geschlossen.

Alderney hat seine ganz eigene Geschichte. Im zweiten Weltkrieg wurden die Einwohner evakuiert und Hitler hat mit tausenden von Gefangenen die Insel mit unzähligen Bunkern befestigt. Die Gefangenen mussten Schwerstarbeit unter unmenschlichen Bedingungen leisten. Überall auf der Insel findet man die alten Festungsanlagen, die zum Teil nur noch Ruinen sind, zum Teil privat ausgebaut und genutzt werden.

Dann machen wir einen schönen Abstecher zum Flugplatz von Alderney. Ein ganz kleiner Flugplatz, sehr persönlich und absolut nicht zu vergleichen mit Düsseldorf oder anderen großen Flughäfen. Hier spielt sich alles in einem Raum – mit Bistro – ab. Süßigkeiten, Zeitschriften, Bücher, Check in, Pass-, Ticket- und Körperkontrolle und direkter Zugang zum Flugfeld. Auch um mit den Flugzeugen von Alderney Airlines zu fliegen, braucht man schon viel Vertrauen.

Alderney Airport

Alderney Airport

Wir setzen unseren Rundgang über den Klippenweg fort und genießen auch dort den herrlichen Ausblick über Felsen, Brandung und türkis-blauem Wasser. Und freuen uns, dass wir hier sind und mal nicht segeln.

Cabby Bay Alderney

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