Donnerstag, 07.06.2012
Die Wettervorhersage für das verlängerte Fronleichnamswochenende sieht leider gar nicht so gut aus. Der Wind soll aus Südwest wehen, am Donnerstag mit 3 – 4 Bft, am Freitag 6 – 7 in Böen 8 – 9 Bft und am Samstag immer noch mit 6 Bft.
Wir wollten eigentlich zu den holländischen Inseln, Vlieland, oder Terschelling, am Freitag vielleicht über die Nordsee nach Texel oder nach Harlingen oder, oder, oder ….Bei dieser Wettervorhersage wird das aber wohl nichts. Inseln hin oder her, wir wollen uns auch ein bisschen entspannen. Auch für das Ijsselmeer und das Markermeer ist viel Wind vorhergesagt, aber nicht so viel.
Die Fahrt am Mittwoch nach Urk verlief im Gegensatz zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten problemlos. Wir waren nach zwei Stunden am Schiff und haben den Abend im Cockpit bei Sonnenschein und wesentlich höheren Temperaturen als in Deutschland genossen.
Heute Morgen haben wir noch den Heißwasserboiler und eine Relingsstütze abgedichtet, dann sind wir gegen 13:00 Uhr gestartet. Da das ganze Wochenende SW angesagt ist und nur heute moderate 3 – 4 Bft entschließen wir uns, möglichst weit nach Süden zu fahren. Angedacht haben wir Marken, Amsterdam oder vielleicht auch mal wieder Durgerdam.
Als wir abgelegt haben mussten wir erst mal bei 1 Bft eine gute Stunde motoren, bis dann der Wind drehte und mit 4 Bft blies. Bis zur Schleuse von Lelystad konnten wir prima segeln. Durch die Schleuse ging es ohne Verzögerung und nach der Schleuse blies der Wind aus SE, später aus ESE, so dass wir nicht kreuzen mussten, sondern mit 60° am Wind in einem Rutsch bis Durgerdam durchgesegelt sind. Dort haben wir in der Bucht vor‘m Hafen den Anker geworfen und haben einen schönen Blick auf Durgerdam.
Durgerdam ist ein relativ kleines Straßendorf kurz vor Amsterdam. Die Häuser sind in schönen Pastellfarben gestrichen, die Kirche ist ähnlich schief wie der Turm von Pisa und auch der Hafen ist sehr schön. Es gibt im Dorf allerdings keine Versorgung und da wir den Ort und den Hafen schon öfter angelaufen sich, ankern wir mal wieder vor‘m Hafen.
Abendstimmung mit Blick auf Durgerdam
Beim Abendessen sehen wir ein relativ großes Segelschiff aus dem Hafen kommen, das sofort nach der Hafenausfahrt nach steuerbord abbiegt. Peter hat den Satz „Der kennt wohl `ne Abkürzung“ noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da sitzt das Schiff auch schon fest. Der Skipper versucht mit viel Gas vorwärts und dann auch rückwärst frei zu kommen, aber das gelingt nicht. Nach einer ganzen Zeit kommt einer der Zuschauer, die an der Mole gestanden haben, und hilft dem Skipper mit seiner Motoryacht aus dem Schiet.
Wir sind gespannt, wie die Nacht vor Anker so wird. VHF 1 hat für heute Nacht 5 – 6 Bft, in Böen 7 Bft aus SW vorhergesagt. Aber unser Anker ist gut eingefahren, der Ankeralarm ist an, so dass wir hoffentlich ruhig schlafen können.