Donnerstag, den 16.06.2016
Kaum Wind und Sonnenschein – wir bleiben noch einen Tag in Raufarhöfen. Das ist ein kleiner Ort mit nur ca. 170 Einwohnern. Früher war es einer der aktivsten Häfen der Heringsfischerei, heute sind hier nur noch einige kleine Fischer. Man sieht es dem kleinen Ort an, dass es nicht gerade bergauf geht. Viele Häuser sind sehr vernachlässigt, wenige neue und gepflegte Häuser gibt es. Trotzdem versuchen die Einwohner, dem Ort eine nette Atmosphäre zu verleihen – mehrere witzige Skulpturen sind über den Ort verteilt. Es gibt ein Schwimmbad, dass aber nur montags, mittwochs und freitags ab 17:00 Uhr geöffnet hat.
Auf dem Campingplatz treffen wir eine deutsches Paar in ihrem hochlandtauglichen Wohnmobil. Ein echt scharfes Geschoss – nach eigenen Plänen gefertigt.
2014 sind die beiden Rentner damit 35.000km über Russland nach China gefahren und über Afghanistan, Iran, Irak und Türkei wieder zurück. Mit nur positiven Erfahrungen sind die beiden wieder zu Hause angekommen. In Island sind sie jetzt zum zweiten mal und bleiben bis Ende September hier.
Wir laufen weiter zum „Arctic-Henge“ auf einem nahen Hügel.
Das ist ein Polarsonnenkreis an einem Ort, an dem ringsum nichts den Horizont und die Mitternachtssonne beeinträchtigt, denn die kann man durch die Tore, die nach allen vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind, sehen. Der Polarsonnenkreis hat einen Durchmesser von ca. 50 Metern, die vier Tore sind ca. 6 Meter hoch und in der Mitte steht eine ca. 11 Meter hohe Säule.
Fertig ist er noch nicht, denn wir können auf einem Hinweisschild lesen, was noch alles gebaut werden soll. Ein LKW-Fahrer erzählt uns, dass sie seit 2009 an dem Polarsonnenkreis bauen – immer dann, wenn die Isländische Regierung dafür Geld zur Verfügung stellt. Für dieses Jahr sind schon wieder alle Mittel verbraucht – wann dass Projekt beendet sein wird, weiß keiner.
Als wir in den Hafen zurückkommen, ist auch das Schweizer Segelschiff Smiling Swiss angekommen. Zuletzt lag es längsseits an unserer Ruby Tuesday in Vopnafjörður. Gesehen haben wir uns schon öfter, allerdings immer mit wechselnder Crew.
Auch der Hafenmeister ist ganz begeistert von so vielen Segelbooten. Er kommt
extra mit seiner Kamera raus zum Anleger. Vielleicht sind wir demnächst auf der Internetseite des Hafens zu sehen 😉 .