Raufarhöfen – Kópasker

Samstag, den 18.06.2016
SE 4-6 Bft – 40sm – 07h 19min – Ø 5,5kn – gesamt: 1.660sm

2016-06-18 Raufarhoefn-Kopasker

Raufarhöfen – Kópasker

Am Freitag ist immer noch kein Wind und immer noch Sonnenschein. Wir legen dann mal einen Putz-, Wasch- und Gammeltag ein. Durch Zufall lernen wir den Koch des nahen Hotels kennen, der es uns ermöglicht, mal eine Maschine Wäsche zu waschen. Waschmaschinen oder sanitäre Anlagen gibt es hier in den Fischerhäfen nicht. Wir nutzen in jedem Ort das Schwimmbad mit den tollen Hot Pots – stinken tun wir wohl nicht 😉 .

Isr nicht in der Karte eingezeichnet - Felsen in 1,2m Wassertiefe

Ist nicht in der Karte eingezeichnet – Felsen in 1,2m Wassertiefe

Abends laufen wir bei dem schönen, warmen Licht der Mitternachtssonne noch zum Leuchtturm. Je näher Mitternacht kommt, um so mehr versteckt sich die Sonne hinter Wolken – schade.

Kopasker in der Mitternachtssonne

Kópasker in der Mitternachtssonne

Mitternachtssonne

Mitternachtssonne

Wir starten früh am Samstag, um mal wieder ein Stückchen weiter zu segeln. Endlich weht es kräftig – los geht´s in diesigem Wetter mit Wind aus SE und 4 Bft. Wir umrunden mit unserer Ruby Tuesday die Halbinsel Melrakkaslétta. Die Insel ist flach, hier kann der Nordostwind ungebremst drüber brausen. Im Winter staut sich vor der Halbinsel auch schon mal das Packeis. Die Sonne lässt sich für einige Zeit sehen, dann kommt Seenebel auf und wir sehen nichts mehr. Aber unser GPS sagt uns, dass wir auf dem Polarkreis segeln 🙂 . In Norwegen haben wir im letzten Jahr den Polarkreis überquert, hier segeln wir tatsächlich auf dem Polarkreis. Nach ca. einer Stunde verzieht sich der Nebel, und wir haben wieder klare Sicht. Der Wind frischt zwischenzeitlich auch auf – erst 5 Bft, dann 6 Bft. Mit raumem Wind und nur mit der Genua segeln – was für ein Segelspaß. Und das Panorama – wieder mal atemberaubend. Schneebedeckte Berge säumen den Horizont. Tolle Motive, die auch euphorisch fotografiert werden – abends stellt Peter fest, dass keine Speicherkarte im Fotoapparat war 🙁 .

Unterwegs sehen wir dann auch zwei Wale, erst den Blas, dann die Körper – weit entfernt und auch nur ganz kurz. Aber es sind Wale! Es sind auch nicht die ersten Wale, die wir sehen, ich hab nur vergessen, darüber zu schreiben. Auf dem Weg nach Vopnafjörður tauchte neben uns – vielleicht in 20 Metern Entfernung – ein Wal auf. Erst sahen wir nur die spitze Rückenflosse, dann drehte sich der Wal und wir konnten den weißen Bauch sehen. Wir glauben, dass es ein Orca war, denn die anderen Wale haben nicht so eine ausgeprägte Rückenflossen 🙂 . Auch davon haben wir keine Fotos, weil alles so schnell ging 🙁

Bei der Ansteuerung von Kópasker haben wir inzwischen 22kn auflandigen Wind – in den Hafen und in die kleine Bucht direkt rein. Das stand nun so nicht auf unsere Wunschliste 🙂 . Zu allem Überfluss liegt im kleinen Fischerhafen ein Bagger und alle kleinen Fischer an der großen Quaimauer, die eigentlich für größere Schiffe gedacht ist. Wir machen längsseits an einem Fischerboot fest und dürfen hier auch liegen bleiben. Den Platz unter dem Kran an der Fischannahmestelle lassen wir für die SY Smiling Swiss frei, die auch auf dem Weg hierhin ist. Mit der Crew verbringen wir dann auch noch ein paar schöne, unterhaltsame Stunden bei uns im Cockpit 🙂 .

Gedränge in Kópasker

Gedränge in Kópasker

Einen Rundgang durch den Ort machen wir natürlich auch noch – wir wollen doch wissen, wo wir gelandet sind 😉 . Hier leben ca. 170 Menschen, es gibt ein Erdbebenmuseum, das aber schon geschlossen ist. In den 70er Jahren gab es ein Erdbeben in Kópasker, an manchen Häusern kann man die Schäden noch sehen. An einem See liegt der Campingplatz und etwas weiter im Hinterland die Kirche.

Kirche von Kópasker

Kirche von Kópasker

Auffallend ist eine riesige Wiese, die mit mehr oder weniger schönen Vogelscheuchen dekoriert ist.

Das Café an der Tankstelle ist gut gefüllt – hier gucken die Isländer das Fußballspiel Island – Ungarn. Kaum ein Isländer ist draußen zu sehen 😉 .

Die Nacht ist dann ziemlich unruhig, die Wellen klatschen so fest gegen unser Heck, dass manchmal das ganze Rigg rappelt 🙁 .

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