Dienstag, 05.08.2014
SE 3 – 4 Bft – 5,0 sm – 1h 06min – Ø 4,7 kn – gesamt: 2.350 sm
Um 06:00 Uhr sind wir schon wach, gehen eine Runde schwimmen und sind um 08:00 Uhr mit unserem Dinghi und gepackten Rucksäcken an Land. Es wird heute wieder ein warmer Tag und je eher wir unterwegs sind, um so höher sind wir auf den Bergen, wenn es heiß wird. Und die Natur hat ja keine Öffnungszeiten 🙂 Ein bisschen komisch ist uns schon, unsere Ruby Tuesday so alleine in der Bucht zu lassen und unser Dinghi liegt ebenso alleine auf dem Trockenen, gut angebunden an einer Birke. Wenn wir sonst unser Schiff verlassen, sind doch immer noch andere Segler in der Nähe oder wir sind in einem Hafen. Hoffen wir, dass alles gut geht.
Der Wanderweg, der, wie hier eigentlich immer, kein ausgebauter Weg ist, sondern ein Nature-Trail, führt uns erst mal leicht bergan durch schönen Wald bis zu einem Hochmoor. Dadurch sind Holzbohlen gelegt, so dass wir trockenen Fußes durch das Moor kommen.
Dann geht es ziemlich steil bergauf, der Weg ist „gepflastert“ mit Wurzeln und Steinen. Rechts ist ein ausgetrocknetes Bachbett, links liegen riesige Klappersteinfelder.
Um zur Slattdalskrevan – Schlucht zu kommen, gibt es zwei Wege. Der eine Weg führt am Fuße des Slattdalsbergets entlang, der andere Weg geht über den Berg und dann zur Schlucht wieder runter. Wir wollen die Aussicht genießen und steigen den Slattdalsberget rauf. Auch hier geht es nur über Stock und Stein, aber es macht Spaß, auch wenn es schon ziemlich warm und anstrengend ist.
Oben angekommen öffnet sich ein toller Blick auf die umliegenden Inseln und auf den Tärnettvattnen, ein kleiner Gebirgssee, zu dem wir wieder absteigen müssen.
Der Wanderweg bringt uns zur oberen Kante der Schlucht und der Abstieg ist abenteuerlich. Wir suchen Halt mit beiden Händen und rutschen auch schon mal ein Stück über den Po ab. Damit hatten wir nicht gerechnet, war auch nirgends angekündigt.
Wir kommen gut an der Slattdalsskrevan – Schlucht an und der Blick wird immer spektakulärer. Wir steigen durch die Schlucht ab, auch hier wieder nur große Felsbrocken, Steine und Wurzeln und erholen uns ein bisschen am Tärnettvattnen – See. Auch das ein ganz idyllisches Plätzchen mit Rast- und Campingmöglichkeiten für die Wanderer des Höga-Kusten-Trails.
Weiter geht`s Richtung Tal. Die schwierigsten Stellen sind geschafft, jetzt geht es sachte über endlos weite rote Felsen, schön bewachsen mit schon blühender Heide, bis wir wieder im Wald ankommen. Die letzten Kilometer wandern wir über einen fast geebneten Waldweg, müssen wohl ab und an über umgestürzte Bäume steigen.
Nach 5 Stunden nicht ganz anspruchslosen Wanderns sind wir wieder in der Kälsviken und sehen, dass es auch unserer Ruby Tuesday und unserem Dinghi gut geht. War das eine tolle Wanderung mit wirklich spektakulären Ausblicken, anspruchsvollen Auf- und Abstiegen und wieder mal ganz abwechslungsreicher Landschaft.
Zurück auf unserem Schiff springen wir zur Abkühlung erst mal ins Wasser. Am späten Nachmittag verlegen wir uns in die kreisrunde Lagune Baggviken auf der Insel Mjältön, um auch hier morgen wieder zu wandern.