Montag, 05.05.2014
SE 1 Bft – 17,7 sm – 3h 51min – Ø 4,6 kn – gesamt: 628,1 sm
Pünktlich um 07:30 Uhr bringen wir unser Großsegel zum Segelmacher. Die Tür zu seiner Werkstatt ist noch verschlossen. Das bleibt auch so bis um 08:15 Uhr, bis ich mich telefonisch bei ihm melde. Innerhalb einer halben Stunde tauscht er unsere gebrochenen Mastrutscher gegen neue aus. Eine Nähmaschine ist nicht erforderlich, hier ist Handarbeit gefragt. Ich schaue genau zu, damit ich demnächst solche Arbeiten selbst ausführen kann.
Segeln fällt heute mangels Wind in`s Wasser. Bei 1 Bft kommen wir nicht von der Stelle und so fahren wir unter Motor nach Borgholm auf Öland. Sind nur 17 sm und wir sind zur Abwechslung mal früh im Hafen – mit einem anderen deutschen Schiff.
Der Hafen gehört zu einem Hotel und die Segler dürfen dort den Pool und die Sauna mitbenutzen.
Die Gelegenheit nicht bis zum Abendessen zu segeln kann natürlich nicht ungenutzt bleiben und so ziehen wir unsere Wanderschuhe an, machen einen kurzen Stadtrundgang und wandern dann zur alten Burgruine von Schloss Borgholm und im großen Bogen durch ein Naturschutzgebiet wieder zurück zum Hafen.
Borgholm ist ein nettes kleines Städchen mit einigen sehr schönen Holzhäusern, einer schönen Fußgängerzone mit Cafe´s und Restaurants, der Burgruine, Schloss Solliden, dem Sommersitz der schwedischen Königsfamilie und einem „Kaltbadehaus“ mit sehr wechselvoller Geschichte. Das „Kaltbadehaus“ ist mehrfach von Stürmen weggerissen worden und erst vor einigen Jahren wieder neu gebaut worden. Es ist nicht mehr und nicht weniger als eine Seebrücke mit Holzhaus, Umkleiden, Sonnenterrasse und einer Leiter in`s Wasser.
Die schwedische Königsfamilie haben wir nicht gefunden, aber auch nicht gesucht und bis zum Schloss Solliden mit einem lt. Reiseführer sehr schönen Garten sind wir nicht mehr gekommen.
Wir haben viel Zeit in der alten Burgruine verbracht – ein wuchtiges und zum Teil noch sehr gut erhaltenes Bauwerk. Wirklich viel sehen kann man nicht mehr – hier ist mehr die Phantasie gefragt, wie es wohl in den verschiedenen Jahrhunderten ausgesehen hat. Die Burg hatte in der Vergangenheit durchaus verschieden Funktionen. Mal wurde sie zur Verteidigung genutzt, sie wurde aber auch im Renaissance- und Barockstil umgebaut. Von dem Jungfrauenturm haben wir einen sehr schönen Blick über Borgholm.
Nach der Besichtigung unterhalten wir uns noch lange mit dem Kassierer. Er erzählt uns mit Begeisterung, dass er schon über 40 Jahre hier arbeite und viele Veränderungen im Rahmen der Restaurierungen mitbekommen habe.
Auf dem Rückweg zum Hafen laufen wir durch einen Wald, der unter Naturschutz steht. Im Frühjahr, kurz bevor die Blätter sprießen, ist der Waldboden bedeckt von weißen, lila und gelben Anemonen. Ein paar Blätter sind wohl schon an den Bäumen, aber der Waldboden sieht immer noch wie eine Blumenwiese aus.
- Im Naturschutzgebiet fotografiert ….
- …. mit vollem körperlichen Einsatz