Sonntag, 09.08.2015
SW – SE 4 Bft – 27,9 sm – 6h 10min – Ø 4,5 kn – gesamt: 2.660,1 sm
Und es regnet schon wieder – nicht nur Nieselregen, nein es schüttet wieder. Ist nicht ganz einfach, dem noch etwas Positives abzugewinnen . Da hilft auch fast nicht mehr, dass wir den Regen in einer traumhaft schönen Landschaft haben 😉 . Aber der Wetterbericht sagt uns ab 12:00 Uhr nur noch bedeckten Himmel voraus, ab 15:00 Uhr soll die Sonne wieder scheinen, aber nur bis 18:00 Uhr, dann regnet es wieder. Und genau so entwickelt sich heute das Wetter!
Wieder in kompletter Regenmontur legen wir von Selsøyvik ab und kreuzen bei 4 Bft aus Süd Richtung Donna.
Wetter am Hestemannen:
Das geht auch heute wieder richtig gut – und macht tatsächlich auch ein bisschen Spaß. Wir navigieren und kreuzen uns um die Schären, queren den Polarkreis um 11:06 Uhr und sind damit nicht mehr in der Arktis.
Jetzt sollte es ja eigentlich wieder wärmer werden 😉 . Ist aber leider nicht so – ganz im Gegenteil. Hatten wir bis jetzt noch 12,8°C Außentemperatur, sinkt sie jetzt auf 11,6°C. Sommer in Norwegen – ein Kapitel für sich. Bei all der Kälte und dem Regen der letzten Tage haben wir zumindest mit dem Wind bisher Glück gehabt. Meistens aus der richtigen Richtung und eher zu schwach als zu stürmisch. Hoffen wir, dass es so bleibt. Ein paar Seemeilen haben wir ja noch bis nach Hause. Von befreundeten Seglern und aus einigen Blogs wissen wir, dass es mit dem Wind hier auch ganz anders sein kann. Die meisten sind überwiegend bei viel Wind gegenan motort – nordwärts wie auch südwärts, oder haben den Törn abgebrochen, weil zu viel Wind aus der falschen Richtung blies. Also geht es uns doch noch ganz gut – das bisschen Regen stecken wir halt weg.
Unterwegs ändern wir mal wieder unser Ziel – ich möchte unbedingt raus nach Træna, einer Außenschäre, ca. 20 sm vom Festland. Ich lese den Wetterbericht noch mal hin und her, lese nur das Beste daraus und finde, dass es gehen wird. Wenn wir einen Hafentag in Træna einlegen, um die 2,5 Meter Wellen abzuwarten, gegen die wir ansegeln müssten, und erst Dienstag Abend nach Lovund, ebenfalls einem Außenposten, segeln, sollte es klappen. Also Kurswechsel und statt kreuzen, segeln wir bei Südsüdostwind mit raumen Wind nach Træna. Und tatsächlich wird das Wetter immer besser und unsere Laune damit natürlich auch. Die Kulisse von Lovund und Træna ist toll. Erst liegen die Berge noch im Dunst, nach und nach wird es immer sonniger.
In Træna legen wir dann auf Husøy bei 18°C und Sonnenschein in einem kleine rundum geschützten Hafen an einem Gästeschwimmsteg an.
Træna steht für mehrere Inseln und ganz viele Schären im Atlantik. Auf Sanna stehen die gigantischen Berge, auf Husøya, einer flachen Schäre, leben die meisten der 500 Einwohner. Wir liegen im immer noch sehr aktiven Fischerhafen, ein kleines Dorf mit Post, Landhandel, Frisör und Bank gibt es hier auch. Morgen sehen wir mehr davon – jetzt zieht es sich so wie vorhergesagt schon wieder zu.