Zurück an Bord nach einem halben Jahr Winterpause

Mittwoch, den 05.04.2022 – Dienstag, den 11.04.2023

Am Mittwoch Nachmittag geht unser Flieger fast pünktlich nach Faro – von -2°C am frühen Morgen bei uns zu Hause steigt das Thermometer auf 23°C in Faro – ein echter Temperaturschock 😉 . Die Sonne scheint, der Atlantik schimmert in allen Blau- und Grüntönen – es ist schön, wieder hier zu sein.

Bevor wir segeln können, müssen wir unsere Ruby Tuesday erst mal aus ihrem Winterschlaf wecken. Auf den ersten Blick sieht sie gut aus, ziemlich schmutzig an Deck, aber unter Deck ist alles trocken, kein muffiger Geruch, alles ok. Ein bisschen schwierig ist es, sich unter Deck zu bewegen – alles ist voll gepackt mit Segeln, Schoten, Fallen, Dinghi und anderen Sachen, die über Winter nicht an Deck bleiben sollten.

Stück für Stück verstauen wir unsere mitgebrachten Schätze – weniger Garderobe, die fast komplett an Bord geblieben ist, als mehr Ersatzteile und ein paar Lebensmittel 😉 .

Mit unserem Leihwagen, den wir am Flughafen gemietet haben, machen wir am Donnerstag den ersten Großeinkauf und besorgen uns auch eine SIM-Karte mit unbegrenztem Datenvolumen für´s Internet – denn ohne Inernet geht ja gar nichts 😉 .

In den nächsten Tagen arbeiten wir uns durch unsere To-Do-Liste, nehmen uns aber auch immer genügend Zeit für Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Wegen der Osterfeiertage haben wir für´s Kranen erst am 10.04.2023 einen Termin. Um die Zeit nicht nur auf der Werft zu verbringen und auch noch etwas von der Algarve zu sehen, haben wir uns den Leihwagen gemietet.

Wie es auf einem Segelboot immer so ist, bleibt es nicht nur beim Abarbeiten der To-Do-Liste 🙁 . Beim Schrubben des Decks stellen wir fest, dass das fest eingebaute Fenster der Achterkammer undicht ist. In Olhão besorgen wir uns Sikaflex, bummeln durch die engen Gassen der Altstadt und genießen den ersten Galão an den Markthallen mit Blick auf die Ria Formosa – immer noch unglaublich, dass wir Anfang April den Schatten suchen, weil es uns in der Sonne schon wieder zu heiß ist 😉 . Nach dem Eindichten des Fensters tropft dann glücklicherweise kein Wasser mehr auf unser Bett 🙂 .

Markthallen von Olhão

Unsere alte WLAN-Antenne muss ersetzt werden – die neue Antenne hat den Transport in der Reisetasche zum Glück unbeschadet überstanden. Leider passt sie nicht an die alte Heckhalterung – Peter hat schon eine neue Halterung angefertigt, die wir aber noch anpassen müssen. Nicht mal eben, sondern mit Sägen und Bohren, bis dann alles passt.

Am frühen Mittag fahren wir nach Loulé – wir wollen uns die maurisch geprägte Markthalle ansehen. Ein beeindruckender Bau mit viel Stimmung drinnen – ein Saxophonspieler unterhält gekonnt die Kunden 🙂 . Wir bummeln noch ein bisschen durch die Altstadt und essen sehr gut im schattigen Innenhof des Casino Antigo Convento do Espírito Santo.

Markthalle von Loulé

In der Markthalle

Sonntag Morgen testen wir die Ventile in Küche, Toilette und Bad auf Dichtigkeit – alles ok, die Ventile lassen sich schließen und öffen und sind dicht 🙂 . Nur das Ventil vom Fäkalientank, das wir über den Winter geschlosssen haben, läßt sich nicht öffen. Geschlossen hatten wir es, weil wir den Fäkalientank mit etwas Wasser aufgefüllt haben, damit die Sch…. in den 6 Monaten nicht aushärtet 😉 . Obwohl wir den Fäkalientank gereinigt haben, bleibt doch immer ein Rest zurück 🙁 . Weder mit Gewalt noch mit guten Worten, auch nicht mit WD40 läßt sich das Ventil bewegen. Heute finden wir keine wirkliche Lösung, morgen ist die Werft wieder geöffnet, vielleicht bekommen wir von Bruce ein neues Ventil.

Eigentlich wollten wir heute nach Fuseta und Tavira fahren, es bleibt dann bei Fuseta – beide Städtchen haben viel Charme. In Fuseta essen wir am Dorfplatz Chicken Piri Piri, eine Empfehlung aus den Algarve-Krimis „Lost in Fuseta“. Die Krimis sind besser, als die Empfehlung 😉 .

Straßenbelag in Fuseta – ein kleines Kunstwerk, glattgeschliffen von vielen Füßen

In der Altstadt von Fuseta

Am Montag verschieben wir den Krantermin von 16:00 Uhr erst mal auf morgen, Bruce hat ein neues Ventil für uns, den passenden Adapter können wir in Faro kaufen, nur den passenden Schlauch bekommen wir hier nicht. Den hole ich Dienstag mit dem Zug aus Portimao. Pünktlich um 16:00 Uhr sind wir fertig zum Kranen, das neue Ventil ist im zweiten Anlauf mit Hilfe von Bruce´s Teflon-Faden auch dicht 😉 .

Bahnhofscafé von Ferragudo/Portimao – leider geschlossen

Ob das gegen die Orcas hilft?

Zurück in´s Wasser

Reparaturarbeiten am Schiff sind immer mit viel Chaos verbunden, wir können uns kaum bewegen, weil überall etwas herumliegt. Um so erleichterter sind wir, als wir endlich wieder mit aufgeräumter Ruby Tuesday im Wasser sind. Wir genießen die kurze Fahrt durch das Fahrwasser nach Culatra und lassen dort mit Blick auf die Ausfahrt aus der Lagune den Anker fallen – soooo schön!

Bruce Boatyard – Culatra

Sonnenuntergang vor Anker in Culatra

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