Ilha da Culatra

Ilha da Culatra
Montag, den 18.07.2022 – Donnerstag, den 21.07.2022

Der viele Wind von gestern hat sich über Nacht verabschiedet, aber die Sonne brennt wieder gnadenlos vom blauen Himmel 😉 . Mit zwei Sonnensegeln sorgen wir für Schatten – nur so können wir es an Bord gut aushalten.

Eigentlich liegen wir sehr schön hier hinter der Landzunge, aber das Vergnügen währt nicht wirklich lange. Wir werden von offizieller Seite aufgefordert, uns zum Ankerfeld vor dem Dorf Culatra zu verlegen, hier dürften wir nicht ankern. Warum, ist dem sehr schlechten Englisch der Dame nicht zu entnehmen. Die gleiche Aufforderung erhalten auch die anderen Segler, aber nur ein weiteres Boot und wir verlegen uns an den Rand des großen Ankerfelds vor Culatra. In den nächsten Tagen sehen wir, dass immer wieder neue Ankerlieger hinter der Landzunge ankern und auch einige alte immer noch dort sind. Wir werden irgendwann in einem zweiten Anlauf noch mal versuchen dort zu ankern, dann etwas näher zum Land hin – vielleicht lagen wir einfach nur zu nah am Fahrwasser.

Die Nähe zum Dorf hat aber auch einen Vorteil – wir müssen nicht so weit mit unserem Dinghi fahren, um an Land zu kommen. Bei den Fischern dürfen wir am äußersten Steg unser Dinghi festmachen – das Angebot nehmen wir gerne wahr 🙂 .

Der kleine Fischerhafen von Culatra

Die Ilha da Culatra erinnert ein bisschen an die holländischen Inseln – lange Sandstrände, viele Dünen, stachelige Planzen, wenig Bebauung, aber anders als in Holland – glasklares, türkises bis leuchtend blaues Wasser 😉 .

 

Mit der Ilha Deserta ist sie dem Festland vorgelagert und bildet die Lagune von Culatra. Viele Stellen fallen hier trocken oder sind zu flach, um sie zu befahren. Die Lagune ist von Prielen und Kanälen durchzogen – ein Fahrwasser führt nach Faro, über ein weiteres Fahrwasser kommt man nach Olhão. Zu erreichen ist die Ilha da Caulatra nur mit der Fähre oder mit dem eigenen Boot 😉 .

Ilha da Culatra mit Blick auf Faro

Drei Dörfer gibt es hier – Culatra nicht ganz in der Mitte der Insel, Hangares und Farol ganz im Westen. Die ganze Insel besteht aus Sand – Autos fahren hier nicht, Trecker sind das Transportmittel der Wahl 😉 . Wir sehen auch noch Dreiräder, ein ziemlich altes Motorrad, Quads und Golfcaddys.

Auf Sand gebaut

Will man von A nach B, geht man zu Fuß – ganz komfortabel in den Dörfern auf Betonplatten oder Betonwegen, die im Sand angelegt sind, ist man auf der Insel unterwegs, geht’s über Trampelpfade oder durch aufgeworfene Sandstraßen der Trecker. Auf unseren Streifzügen über die Insel kommen wir auch schon mal an feuchten Wegen vorbei – bei Hochwasser muss man wohl durch’s Wasser waten. Salzwiesen gibt’s hier, viel trockenfallende Buchten und natürlich endlose Sandstrände – ein Bade- und Wanderparadies 🙂 .

Quer über die Insel

Der Trecker war vor mir hier 😉

Trotz der Hitze und des trockenen Sandbodens gedeihen hier herrliche Blumen. Die meisten Häuser sind gepflegt, große überdachte Veranden sind vor die Häuser gebaut, um Schatten zu spenden. Die Bewohner der Insel gehen überraschend unaufgeregt mit den Touisten um, die in der Hochsaison zumindest als Tagestouristen hier auflaufen. Hotels gibt’s hier nicht, nur einige Übernachtungsmöglichkeiten in kleinen Ferienhäusern.

Culatra

Culatra

 

Große, luftige Veranden sorgen für Schatten und ein angenehmes Klima

Plattenweg in Culatra – rechts und links Sand

Uns gefällt es hier ausgesprochen gut – wir streifen durch das kleine Fischerdorf Culatra, laufen nach Westen zu den Dörfern Hangares und Farol, die fast genauso aussehen, wie Culatra. In Farol steht der Leuchtturm, von hier können wir auch die Einfahrt in die Lagune sehen. Trotz des Warenlieferverkehrs per Boot und  den Transporten zu den Mini-Mercados geht es hier beschaulich zu.

Hangares

Farol

Warenanlieferung per Boot

Leuchtturm in Farol

Der endlos lange Sandstrand am Atlantik ist nur an den beiden Strandzugängen in Farol und Culatra ein bischen stärker besucht, zwischen den Dörfern und vor allem östlich von Culatra verlieren sich die wenigen Badegäste in der Weite des Strandes. Der Atlantik zeigt sich mangels Wind und Dünung von seiner ganz zahmen Seite – keine brechenden Wellen, sondern nur ein leichtes Plätschern 🙂 .

Östlich von Culatra stoßen wir bei einem der Spaziergänge auf die ehemalige Katamaran-Bucht – fast ganz trockengefallen wie im Moment ist das ein wunderschöner Anblick. Der Zugang zur Bucht ist mit Pfählen, zwischen denen Tampen gespannt sind und einem Schwimmponton, der gerade auf dem Trockenen liegt, gesperrt. Das war bestimmt mal ein sehr schöner Liegeplatz für die Katamarane hier.

Abgesperrte Bucht

Reste von Festmachern in der Bucht

Am Strand der Katamaran-Bucht treffen wir auf eine ganz urige Hütte, gut versteckt in den Dünen, zugewachsen und mit Strandgut und anderen Exponaten dekoriert – leider ist niemand zu Hause. Es soll ein Strandgutmuseum sein, dass von einem Deutschen aufgebaut wurde – ob es auch zum Wohnen dient – wir wissen es nicht.

Einsiedelei oder Museum?

Es ist wirklich sehr schön hier, aber morgen soll Segelwind kommen – wir wollen noch mal nach Portimao, um vielleicht doch noch ein paar Landausflüge mit unserem Auto zu machen 😉 . Nächste Woche sind wir wieder hier und können die schönen Lagune von Culara noch ein paar Tage genießen, denn Anfang August machen wir einen Monat Sommerpause – da steht unsere Ruby Tuesday dann hoch und trocken bei Nave Pegos in Faro.

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