Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Mittwoch, den 17.04.2019

Dachten wir gestern noch, dass wir in den Urlaubsmodus umschalten könnten, wissen wir heute mal wieder, dass man auf einem Schiff nie fertig ist 🙁 .

Schon gestern Abend hat Peter im Motorraum Öl gesehen, konnte aber nicht erkennen, woher das Öl kommt. Das ist gar nicht gut 🙁 . Da gehört Öl nun mal nicht hin und ist immer ein Zeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Wir vertagen die Fehlersuche erst mal auf Morgen früh.

Heute Morgen findet Peter den Übeltäter dann auch ganz schnell. Wenn der Motor läuft, läuft Öl aus dem Tankverschluss des Saildrives und tropft in den Motorraum. So was blödes, irgendwie raubt uns der Saildrive noch den letzten Nerv 🙁 . Der Tankverschluss lässt sich nicht öffnen, auch nicht mit Gewalt. Was tun? Peter sägt sich aus einer Teakleiste ein Werkzeug, mit dem er einen ordentlichen Hebel beim Aufdrehen des Verschlusses hat. Damit bekommt er den Tankverschluss mit viel Kraft dann tatsächlich auch geöffnet.

Peters Tankverschlussöffner

Man kann keine Beschädigung am Gewinde sehen, allerdings ist es an einer Seite ziemlich aufgerauht. Reindrehen lässt sich der Verschluss dann auch nur mit Hilfe des Werkzeugs. Der Verschluss ist jetzt wieder dicht – für die nächsten Tage könnte das Provisorium reichen, aber bleiben kann das so auf keinen Fall 🙁 .

Das ist der Übeltäter – sieht eigentlich ganz unschuldig aus 😉

Wir telefonieren mit der Flevo Marina, die uns spontan einen gebrauchten Verschluss anbietet. Ob sie auch einen neuen Tankverschluss vorrätig haben, müssen sie erst prüfen. Sie wollen sich telefonisch melden. Wir warten bis mittags auf den Anruf, dann versuchen wir die Flevo Marina zu erreichen – keine Verbindung. Nun denn, es gibt ja noch mehr Volvo Händler am Ijsselmeer. Aber auch die erreichen wir nicht. Komisch, kann ja eigentlich nicht nur an der Mittagszeit liegen 😉 . Schnell stellen wir fest, dass unsere Handys nicht funktionieren – beide nicht 🙁 . Irgendwie scheint das Mobilfunknetz von unserem Provider abgestürzt zu sein. Wie gut, dass wir im Hafen Internet und an Bord auf dem Laptop auch Skype haben 🙂 . Das gute, alte Skype, das wir nicht mehr genutzt haben, seit es WhatsApp gibt 😉 .

Wir erreichen über Skype die Flevo Marina, erhalten aber nur die Auskunft, dass der Mechaniker gerade in einem anderen Hafen sei und erst gegen 16:00 Uhr zurückerwartet wird. So haben wir uns das nicht vorgestellt – natürlich möchten wir lieber einen neuen Tankverschluss als einen gebrauchten kaufen. Aber dafür müssen wir ja wissen, ob es in Lelystad in der Flevo Marina auch einen neuen Tankverschluss gibt. Vorsichtshalber telefonieren wir mit vier anderen Volvo-Händlern – alles über Skype – die uns alle aber nur einen neuen Tankverschluss bestellen können. Wohl bis morgen, aber auch nur, wenn wir bis um 16:00 Uhr geordert haben. Vor 16:00 Uhr erreichen wir aber den Mechaniker der Flevo Marina nicht 🙁 . Das ist alles irgendwie verhext.

Ein letzter Versuch bei der Flevo Marina, um die Mobil-Nummer von dem Mechaniker zu bekommen und mit ihm zu klären, ob es vielleicht auch einen neuen Tankverschluss dort für uns gibt, führt uns dann doch noch zum Erfolg 🙂 . Eine freundliche Dame am anderen Ende der Leitung weiß, dass die gewünschten Teile für uns bereit liegen – neu und ungebraucht 🙂 .

Schnell sind wir mit dem Auto in Lelystad und ein neuer Tankverschluss wechselt den Besitzer 🙂 . Dabei erfahren wir dann auch, dass der Mechaniker uns heute Morgen drei mal versucht hat zu erreichen – erfolglos 🙁 . So ein Ärger, der nicht hätte sein müssen, wenn die Telefonverbindung funktioniert hätte. Zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten bekommt man Anrufe, die man gar nicht haben will, aber wenn es wichtig ist, funktioniert das Telefonnetz nicht 🙁 . Verschenkte Segelzeit ist das, denn eigentlich wollten wir heute nach Enkhuizen segeln und uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, wo wir auf die Schnelle einen neuen Tankverschluss herbekommen.

Wieder auf unserer Ruby Tuesday angekommen, findet der Verschluss seinen Platz am Öleinfüllstutzen des Saildrives – ganz smooth lässt er sich von Hand reindrehen 🙂  – so soll es sein! Und dicht ist er auch 😉 .

So, und jetzt machen wir Urlaub, treffen uns über Ostern mit Kirsten und Torsten und nach Ostern mit Michaela und Jörg, bekommen unseren neuen Lazy-Bag und die Firma Beilken wird noch eine letzte Reparatur am Großsegel vornehmen – das zweite und das dritte Reff lassen sich immer noch nicht einbinden 🙁 .

Und dann – dann geht´s auch bald Richtung Bretagne los 🙂 .

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