Derry/Londonderry

Dienstag, den 03.07.2018

Das hochsommerliche Wetter bleibt Irland und uns erhalten – es wird heiß heute.

River Foyle

Liegeplatz in der Port Foyle Marina

Peacebridge in Derry/Londonderry

Trotzdem machen wir uns auf den Weg nach Derry/Londonderry, um ein bisschen mehr über die Geschichte dieser Stadt zu erfahren. Mit Derry/Londonderry verbinden wir in erster Linie den Bloody Sunday, an dem im Nordirlandkonflikt 1972 auf einem friedlichen, unbewaffneten Marsch durch den katholischen Stadtteil Bogside 14 junge Menschen von britischen Soldaten erschossen wurden und die Gewalt in Nordirland einen neuen Höhepunkt erreichte.

Wir nehmen an einer sehr persönlich gehaltenen, emotionalen, aber auch einseitig informativen Führung durch Bogside teil – unser Guide lebt in Bogside, war 1972 auch auf dem Bürgerrechtsmarsch dabei und schildert den Bloody Sunday ausschließlich aus seiner persönlichen Sicht, stellt aber auch von Beginn der Führung an klar, dass er keine Rücksicht auf political correctness nimmt. Bedrückend sind die Bilder an den Hauswänden, die den Nordirlandkonflikt darstellen, fast schon beängstigend, dass überall die Irische Flagge weht. Obwohl offiziell der Konflikt scheinbar zur Ruhe gekommen ist, haben wir das Gefühl, dass es hier unterschwellig gärt und die katholischen Iren aus Bogside das ganz anders sehen.

Hauswand in Bogsite

So sieht die andere Seite aus

Die Altstadt von Derry/Londonderry ist von einer noch komplett erhaltenen Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert umgeben, die auf der ganzen Länge begehbar ist. Von der Stadtmauer können wir einen Blick in ein Stadtviertel mit wohl eher britisch orientierten Bewohnern werfen – hier weht neben dem Union Jack auch die „Red Hand Flag of Ulster“.

Wir bekommen immer mehr das Gefühl, dass wir hier schnell zwischen die Fronten geraten können und der Konflikt noch lange nicht gelöst ist. Wie sich die Lage durch den Brexit entwickeln wird, ist völlig offen. Es bleibt zu hoffen, dass die Gewalt nicht wieder eskaliert.

In Derry/Londonderry gibt´s aber auch ganz normale touristische Highlights 🙂 . Eines davon ist die alte Guildhall, das historische Rathaus. Hier sehen wir einen sehr schönen Saal mit einer großen Orgel und bleiverglasten Fenstern, die die Geschichte von Derry/Londonderry darstellen.

Guidehall

Die St. Columb´s Cathedral liegt imposant oberhalb der Altstadt, das Towermuseum ist mehrfach preisgekrönt für die Darstellung der Geschichte Derrys/Londonderrys und viele gemütlich Pubs und Restaurants liegen innerhalb und außerhalb der Stadtmauer.

St. Columbs Cathedral

Innenhof in Derry/Londonderry

Granny´s Pub – hier haben wir sehr gut gegessen

Weil es wieder so heiß ist, gehen wir zeitig zurück auf unsere Ruby Tuesday und verbringen dort den restlichen Tag . Ein leichter Windhauch sorgt für die nötige Abkühlung 🙂 .

Für die nächsten zwei Tage haben wir einen Leihwagen – die Causeway Costal Route soll eine der schönsten Küstenstraßen sein. Wir werden uns davon überzeugen 😉 .

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