Dienstag, den 12.09.2017
W 4-6 Bft – 55 sm – 9h 07min – Ø 6,0kn – gesamt: 2.329 sm
Fowey – Dartmouth
Das Wetterfenster zwischen den stürmischen Tagen ist wirklich nur sehr klein – schon ab 16:00 Uhr soll es heute wieder ziemlich windig werden 🙁 , für heute Nacht sagt Wetterwelt und auch die Coast Guard wieder bis zu 9 Bft voraus. Nicht nur der Wind muss passen, um gut weiter Richtung Heimat zu kommen, sondern auch die Strömung sollte möglichst mitlaufen, vor allem an den Kaps entstehen bei Wind gegen Strom schon mal üble Overfalls.
Aber heute passt alles – wir starten um 06:00 Uhr und segeln bei erst nur 4 Bft aus West noch gegen den Strom. Orangerot geht die Sonne auf und scheint den ganzen Tag 🙂 . Langsam nimmt der Wind auf 5 Bft zu und die Strömung setzt nach Osten – tolles, entspanntes Segeln nur mit unserer Genua 🙂 . Die Küste zieht ans uns vorbei, tief im Scheitel der großen Bucht liegt Plymouth mit den vielen Marinas und auch Militärbasen. Den River Yealm und auch Salcombe lassen wir diesmal links liegen – die auflandige Welle von fast 2 Metern macht die Ansteuerung und auch das Einlaufen unangenehm, im River Yealm auch gefährlich 🙁 . Das Kap Start Point mit seinem weißen Leuchtturm passieren wir mit 2 Seemeilen Abstand – die Strömung läuft gut mit und wir sind richtig schnell. Immer wieder zeigt unsere Logge mehr als 8 kn Fahrt an 🙂 – das ist für unsere dicke Ruby Tuesday schon ganz gut. Schließlich sind wir ein gut beladenes Fahrtenschiff und keine Regattaziege 😉 .
Gegen 15:00 Uhr nimmt der Wind dann auf 6 Bft zu und die Welle schiebt uns auf die Mündung vom River Dart zu.
Kurz vor der Hafeneinfahrt
Ansteuerung von Dartmouth
Raddampfer in der Hafeneinfahrt
Auch Dartmouth wurde früher gut bewacht
Wir brauchen Wasser und Diesel – das bekommen wir beides in Dartmouth. Wasser gibt´s am Townquay, dort können wir kurz festmachen und auch noch unsere Lebensmittelvorräte ergänzen, dann legen wir noch an der Dieseltankstelle auf einem Boot an. Und dann geht´s mit zunehmendem Wind flussaufwärts nach Dittisham, einem kleinen Ort gegenüber von Greenway, dort wo Agatha Christie ihren Sommerwohnsitz hatte. Hier liegen wir gut geschützt an einer Mooring und vor allem wesentlich ruhiger als in Dartmouth. Touristengewusel hatten wir in Fowey genug 😉 .
Moorings in Dittisham
So ganz ohne Touristen geht´s hier allerdings dann doch nicht – immer wieder legt die kleine Fähre von Dartmouth mit Besuchern des Sommerhauses von Agatha Christie am Greenway Quai an.
Greenway Quay
Und auch die noch kleinere Fähre, die das kurze Stück von Dittisham nach Greenway befährt, ist noch unterwegs. Die Fähre kann man mit Glockengeläut zur jeweiligen Flussseite anfordern 🙂 .
The Ferryman
Dittisham
Von dem Sturm, der durch den Englischen Kanal fegt, bekommen wir hier nicht viel mit – gelegentlich pfeift eine heftige Böe über uns weg, dann ist wieder Ruhe 🙂 .
Das Sturmtief zieht Morgen weiter durch den Englischen Kanal, zur Nordsee und zur Ostsee – glaubt man Windyty, können wir in den nächsten Tagen dann doch noch mit schönem Septemberwetter rechnen 🙂 . Noch ist kein weiteres Tief in Sicht 🙂 .
Trotzdem bleiben wir am Mittwoch noch in Dittisham. Hier ist es ruhig, die Sonne scheint, aber im Englischen Kanal ist noch viel Wind und Welle.
Ruby Tuesday in Dittisham
Nachmittags machen wir eine schöne Wanderung von Dittisham in´s Dart Valey und natürlich auch wieder zurück 😉 .
Unterwegs kommen wir an der alten Mühle von Dittisham vorbei – leider schon lange nicht mehr in Betrieb.
Dittisham Mill
Dittisham Mill
Ganz überraschend sehen wir auf einem Hügel oberhalb des River Dart ein Bootslager – wir können uns nicht erklären, wie die Boote dort mit stehendem Mast hinkommen. Die Straßen hier sind schmal, Bäume und Stromleitungen sind im Weg.
Segelboote hoch auf einem Hügel
Blick auf den River Dart vom Bootsplatz
Über den Public Footpath, der nur bei Niedrigwasser genutzt werden kann, da er direkt am Ufer des River Dart entlang führt, laufen wir zurück nach Dittisham.
Public Footpath
Public Footpath
Wanderung in Dittisham