Treshnish Isles – Oronsay

Montag, den 24.07.2017
NW 3-5 Bft – 42 sm – 8h 49min – Ø 4,8kn – gesamt: 1.437 sm

Treshnish Isles – Oronsay

Früh schellt heute der Wecker – wir wollen mit dem ablaufenden Wasser nach Colonsay, einer kleinen Insel kurz vor dem Sound of Islay segeln. Aber vorher steht noch ein kurzer Stopp vor der Insel Staffa auf dem Programm 🙂 .

Auch heute scheint die Sonne und es ist früh morgens schon ziemlich warm. Die Berge von Mull verschwinden in einem Hauch von Küstennebel – nur die Bergpitzen gucken noch ein bisschen aus dem Nebel hervor.

Wir können uns immer noch nicht vorstellen, dass das Wetter ab übermorgen schlecht wird – der Verdrängungsmechanismus funktioniert gut 😉 . Aber Wetterwelt und Windyty sprechen ein klare, unmissverständliche Sprache – ab Mittwoch gibt´s Sturm aus Südwest, bis Freitag wird´s auch nicht besser, erst ab Samstag wird´s hier draußen wieder etwas ruhiger. Also bleibt´s dabei, dass wir nicht mehr Bummeln, sondern heute „Strecke machen“. Ist ja auch nicht schlecht, bei schönem Segelwetter ausgiebig zu segeln 😉 .

Bis Staffa motoren wir die 6 sm, da der Wind noch nicht so richtig aufgewacht ist. Tut unseren Batterien auch ganz gut, denn seit wir Anfang Juli in Mallaig angekommen sind, waren wir nicht mehr am Ponton und an der Steckdose 😉 . Nur Windgenerator und Solarpaneele laden unsere Batterien. Und das geht eigentlich auch ganz gut, da wir entweder viel Wind oder viel Sonne oder beides zusammen haben 😉 .

Auf Staffa sehen wir wieder die besonderen 6-eckigen Basaltformationen. Sehr viel ausgeprägter als auf den Treshnis Isles sind sie hier. Entstanden sind sie vor mehr als 60 Millionen Jahren durch Vulkanausbrüche und Lavaflüsse. Langsam motoren wir an der Ostküste von Staffa entlang. Heute sind wir so früh, dass noch keine Ausflugsboote hier sind 🙂 . Ankern vor der Insel ist eher schwierig, das Wasser ist tief, außerdem ist hier viel Strömung und der Meeresboden ist unrein. Deshalb begnügen wir uns mit einem Blick von unserer Ruby Tuesday. Und der ist schon ziemlich beeindruckend. Als wir um die südliche Spitze von Staffa fahren, können wir in die Fingal´s Cave, eine tiefe Höhle gucken. Tiefes Dröhnen kommt aus einem Blowhole neben dem Höhleneingang, wenn sich der Schwell an den Felsen bricht.

Staffa

Basaltsäulen vor Staffa

Basaltsäulen

Fingulf´s Cave

Staffa

Nachdem wir genug gesehen haben, nehmen wir Kurs auf Colonsay. Bei schönem Wind segeln wir an der Westküste von Iona entlang. Die Küste ist schroff mit vielen vorgelagerten Felsen aber auch einigen schönen Sandstränden.

Vor allem im Süden von Iona sieht es auf der Karte aus, wie ein Flickenteppich aus trockenfallenden Felsen und Riffen, Felsen und Wasser dazwischen. In großem Abstand segeln wir daran vorbei. Schaut man nach Westen, kann man bis nach Neufundland gucken 😉  – keine Insel ist mehr im Weg. Wind und Wellen treffen nach 1.750sm ungebremst auf die Schottische Westküste. Heute ist hier alles ruhig, aber schon für Mittwoch und Donnerstag sollen hier Wellen von bis zu 3 Metern ankommen.

Ziemlich spontan entscheiden wir uns, Colonsay nicht westlich zu passieren und die kleine Insel Oronsay, die mit Colonsay bei Niedrigwasser verbunden ist, von Süden anzulaufen, sondern östlich an Colonsay vorbeizusegeln. Das passt vom Wind besser und im Schutz von Coronsay segelt es sich auch ruhiger 🙂 .

Wind und Welle sind heute schon mehr, als gestern und mehr, als Stornoway Coastguard heute morgen vorhergesagt hat. Erst im Wetterbericht um 13.00 Uhr wird die Vorhersage angepasst und für Dienstag Nachmittag dann Wind aus Süd mit 5-7 Bft vorhergesagt. Im 19:00 Uhr Wetterbericht heißt es dann, dass Mittwoch mit S 5-7 Bft und evt. mit Sturm 8 Bft zu rechnen ist. Für die Planung ist so eine zwei-Tages- Vorhersage nicht gut zu gebrauchen. Da sind Wetterwelt und Windyty aber auf jeden Fall besser drauf 🙂 . Wir wissen durch diese beiden Wetteranbieter schon seit Tagen, dass es ab Mittwoch ungemütlich werden soll!

In der Bucht von Oronsay liegen schon zwei Segelschiffe, abends liegen wir dann mit 10 Schiffen hier. Schön ist es hier! Die Bucht ist umsäumt von Sandstrand, unterbrochen von einigen felsigen Abschnitten. Das Wasser schimmert auch hier wieder türkisgrün. Eine Horde Seehunde begrüßt uns, als der Anker sitzt.

Ankerbucht auf Oronsay

An Land gehen wir heute nicht, wir genießen den schönen Sandstrand lieber von unserer Ruby Tuesday 😉 .

Sandstrand von Oronsay

Sonnenuntergang auf Oronsay

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