Donnerstag, den 15.06.2017
SSW 4-6 Bft – 38 sm – 6h 45min – Ø 5,6kn – gesamt: 944 sm
Wir haben in Stornoway und auf der Doppelinsel Harris und Lewis so ziemlich alles gesehen, was uns interessierte. Mehr geht natürlich immer, aber so langsam wollen wir zurück zu den inneren Hebriden. Die 14 Tage hier draußen haben uns sehr gut gefallen – meistens Natur pur, schöne Ankerbuchten, sehr freundliche Schotten und nette Segler, die wir immer mal wieder treffen, aber auch oft keine Telefonverbindung oder Internet und wenn Internet, dann nur mit 2G. Da fühlt man sich doch schon ein bisschen so wie „von allem Weltlichen ab“ 😉 . Gerne wäre ich noch nach St. Kilda und zu den Shiant Isles gesegelt, aber man kann sich Dinge ja noch so sehr wünschen, wenn das Wetter oder die See nicht mitspielen, bleibt´s eben beim Wunsch. Vielleicht klappt´s beim nächsten Mal 😉 .
Bevor es Richtung Festland geht, bunkern wir erst mal Diesel. Den bekommt man in Schottland fast ebenso schwierig, wie in Island 😉 . Nicht jeder Hafen hat eine Dieselzapfsäule, oft muss man den Diesel mit Kanistern von der Tankstelle holen. Aber in Stornoway können wir ganz normal an einer Bootstankstelle tanken und das nutzen wir, obwohl der Tank noch nicht leer ist. In aller Ruhe kommt der Marinamitarbeiter und versorgt uns mit Diesel und mit einem netten Schwätzchen. Beim Bezahlen im Marina Office komme ich mit den beiden Damen, die dort für die Reception zuständig sind, ins Gespräch. Den schottischen Dialekt verstehe ich mehr oder weniger gut – aber immer noch besser als Gälisch, der ersten Sprache hier 😉 . Beide leben schon von Geburt an auf den äußeren Hebriden und können sich auch nicht vorstellen, wo anders zu leben. Freundschaften schließt man im Pub, dort findet man auch den zukünftigen Lebensgefährten 😉 . Die Flüge zum Festland nach Inverness, Glasgow oder Edinburgh sind um 50 Prozent günstiger für die Inselbewohner und Kleidung wird i. d. R. im Internet bestellt. Außerdem findet das soziale Leben in den Community-Halls und in den Inselläden statt. Und ein Kino gibt´s auch. Die beiden machen einen ziemlich zufriedenen Eindruck 🙂 . Uns gefällt gut, dass die Menschen miteinander und auch mit uns reden. Man geht nicht aneinander vorbei, ohne sich zu grüßen und oft tauscht man auch noch ein paar Worte – das ist alles sehr viel persönlicher, als wir es von zu Hause kennen. Das ist typisch für Schottland, nicht nur für die Hebriden. Ausnahmen sind sicherlich die großen die Städte – da geht es ähnlich anonym und hektisch zu, wie bei uns.
Der Wind weht uns heftig um die Nase, als wir die Bucht von Stornoway verlassen – gratis dazu gibt´s Sonnenschein und anfangs immer mal wieder kurze Schauer. Wir segeln einen schönen Am- Wind-Kurs und erreichen damit Loch Ewe auf dem Festland.
Die Bucht schneidet tief in´s Land ein und ist gegen den Südwestwind gut geschützt. Besonders gemütlich ist die Bucht nun nicht gerade – dafür ist sie zu offen, aber wir können hier zumindest ohne Fischfarmen oder sonstige Hindernisse vor einem Wäldchen ankern 😉 . Leider bezieht sich der Himmel mehr und mehr, so dass die Gipfel der Berge in Wolken wie Sahnehäubchen verschwinden.
Hier sind wir wieder in den Highlands – den südlichen Highlands. Und damit sind die Berge auch wieder viel höher und beeindruckender, als auf den äußeren Hebriden 🙂 .