Es geht los – Schottland 2017

Dienstag, 26.04.2017 – Freitag, 28.04.2017

Bis vor ein paar Tagen steht unser Ziel für 2017 immer noch nicht fest – wir wollen entweder nach Schottland oder nach Irland, je nachdem wohin uns der Wind weht. Jetzt sieht es immer mehr danach aus, dass wir in diesem Jahr nach Schottland segeln werden. Von Vlieland wollen wir – wenn es das Wetter erlaubt – gerne in einem Rutsch bis nach Inverness. Durch den Kaledonischen Kanal soll es dann zu den inneren Hebriden gehen. Auf den Spuren des Segelkrimis „Der Keltische Ring“ geht´s dann weiter – wohin überall – mal schauen 🙂 . Wir werden berichten!

In diesem Jahr fällt uns der Abschied von unserer Familie noch schwerer, als in den letzten Jahren. Diesmal sehen wir nicht nur unsere Eltern und Kinder eine ganze Zeit nicht, sondern auch unsere kleine Enkeltochter werden wir sehr vermissen 🙁 . Aber wir möchten auch gerne wieder längere Zeit segeln – einige Ziele haben wir noch auf dem Plan 😉 . Wir werden in diesem Segelsommer unsere Reise deshalb unterbrechen und Ende Mai und Anfang Juli nach Hause fliegen, um unsere Lieben zu sehen. Und Mitte August kommen Marie-Luise und Annika für eine Woche zu uns an Bord 🙂 . So werden wir unseren Sommertörn dann doch genießen können 😉 .

Am Dienstag bringen uns Marie-Luise und Annika nach Urk – so kann unser Auto dann in der Garage auf unsere Rückkehr warten. Obwohl wir schon mehrere Wagenladungen Material, Garderobe und Lebensmittel zum Schiff gebracht haben, ist der Bulli gut beladen 😉 . Wie gut, dass der Kofferraum groß genug ist! Wir verstauen alles an Bord, kaufen noch „Grünzeug“ ein und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Urk – Makkum

NW-W 4-6 Bft – 46 sm – 8h 23min – Ø 5,6kn – gesamt: 46 sm

Makkum laufen wir am Mittwoch an – ein Kreuzkurs bei 4-6 Bft. Es ist sonnig, aber für diese Jahreszeit einfach viel zu kalt. Das Thermometer zeigt nicht mehr als 8,5°C an – kälter als in Norwegen und Island in den letzten beiden Jahren 😉 . Nach 8 Stunden segeln sind wir durchgefroren 🙁 .

Regenschauer unterwegs

Statt im Stadthafen legen wir diesmal in der Marina Makkum an – wir müssen noch tanken und wollen mal den Steg H mit den AGFS Booten besuchen. Vielleicht ist ja wider Erwarten jemand von der AGFS vor Ort 😉 . Tatsächlich treffen wir am nächsten Morgen Thomas, der gerade sein Schiff segelklar macht.

Makkum – Vlieland

NW-W 5-6 Bft – 27,8 sm – 5h 03min – Ø 5,5kn – gesamt: 73,8 sm

Weiter geht´s nach Vlieland. Es ist immer noch sonnig und immer noch eisig kalt. Mit dem letzten auflaufenden Wasser segeln wir nach Harlingen und weiter mit ablaufendem Strom nach Vlieland. Leider haben wir Wind aus W, mal NW zwischen 5 und 6 Bft. Bis auf wenige Seemeilen wieder ein Kreuzkurs. Wir nehmen´s so wie es ist und freuen uns über den einen oder anderen Seehund, den wir unterwegs sehen 🙂 . Weniger freuen wir uns über einen Riss in der PVC-Folie unserer Sprayhood – die Genuaschot hat bei einer Wende so stark geschlagen, dass die PVC-Folie eingerissen ist 🙁 . Na ja, nach 16 Jahren ist wohl auch der letzte Weichmacher verflogen. Provisorisch „verarzten“ wir den Riss bzw. das Loch erst mal mit viel Gaffa-Tape. Vielleicht gibt´s ja auf Vlieland einen Segelmacher, der uns den Schaden reparieren kann.

Der Hafen von Vlieland ist voll – heute ist Königtag und alles was Segel hat, ist unterwegs 😉 . Wir finden trotzdem einen guten Liegeplatz längsseits am Steg – mit mehr als 20kn ablandigem Wind klappt das Anlegemanöver dennoch gut. Dumm nur, dass wir an der äußersten Stelle liegen, um zum Havenkantoor zu kommen. Nichts für Lauffaule 😉 .

Vlieland

Wir bleiben jetzt erst mal auf Vlieland, bis der Wind auf SE dreht und nicht mehr als Starkwind über die Nordsee weht, sondern etwas moderater wird. Das könnte Sonntag im Laufe des Nachmittags soweit sein – bis dahin verbringen wir die Zeit mit Strandwanderungen, Kaffetrinken im neuen Badhuys und Eisessen im Dorf 🙂 .

Strandwanderung

Im Dorf

Große Auswahl beim Eis

Einen Ausflug in die Mastspitze mache ich dann auch noch – mir ist beim Austauschen der Fallen das Spinnaker-Fall ausgerauscht. Da hat unser gutes Gaffa-Tape leider nicht gehalten 🙁 . Wie gut, dass es auf Vlieland direkt am Hafen einen Fietsverhuur gibt. Der hat dann auch ein Stück alte Fahrradkette für mich. Bewaffnet mit einem langen Tampen, an dessen Ende auch die Fahrradkette als Gewicht befestigt ist, zieht Peter mich in den Mast. Ich fädele die Kette mit dem Tampen erst durch die Spinnaker-Rolle und von dort in die passende  Öffnung im Mast und pule mit einem Drahtkleiderbügel schon wieder fast auf festem Boden die Kette mit dem Tampen aus der unteren Mastöffnung. Statt Fahrradkette befestigen wir jetzt mit viel Gaffa-Tape das Spinnaker-Fall und können es ohne weitere Ausfälle wieder an seinen Platz ziehen 🙂 . Mit solchen Aktionen wird uns die Zeit bis zum Lossegeln zum Glück nicht langweilig 😉 .

Vlieland – nicht aus dem Masttop fotografiert, sondern vom Leuchtturm-Berg

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