Hesteyri – Flateyri

Dienstag, den 19.07.2016
N 1-4 Bft – 39sm – 08h 13min – Ø 4,7kn – gesamt: 2.263sm

Hesteyri - Flateyri

Hesteyri – Flateyri

Null Sicht – Null Wind! Hesteyri und die Westfjorde versinken im Nebel.

Unter Motor fahren wir die 16 sm nach Bolungarvik, um dort noch mal Diesel zu bunkern. Das geht hier gut, denn hier kann man mit der eigenen Kreditkarte an der Zapfsäule bezahlen. Bisher gab es so etwas nicht, die Zapfsäulen ließen sich nur mit einem speziellen Chip bedienen, der den Fischern vorbehalten ist.

Hafeneinfahrt von Bolungarvik

Hafeneinfahrt von Bolungarvik

Als wir aus Bolungarvik rausfahren, können wir immer noch nichts sehen, aber der Wind nimmt zu, kurz nachdem wir die inneren Westfjorde über den Ísafjarðardjúp verlassen haben. Wir segeln weiter. Nur auf unserem Kartenplotter können wir durch die AIS Signale gut erkennen, wo die Fischer unterwegs sind.

Auch der Önundarfjörður, an dessen Ende die flache Insel Flateyri liegt, versinkt im Nebel. Je weiter wir in den Fjord segeln, um so mehr lichtet er sich allerdings. Erst lugt ein Berg und ein bisschen blauer Himmel durch den Nebel, dann löst sich der Nebel mehr und mehr auf. Flateyri liegt in der Sonne 🙂 .

So langsam wird die Sicht besser

So langsam wird die Sicht besser

Flateyri in der Sonne

Flateyri in der Sonne

Wir liegen im hinteren Teil des Hafens, fast schon an der kleinen Feriensiedlung für die Seeangler. Das Hafenbecken ist voll mit kleinen Angelbooten. Seeangeln in den Westfjorden ist bei den Touristen sehr beliebt.

Ruby Tuesday in Flateyri

Ruby Tuesday in Flateyri

Der Ort ist mit ca. 200 Einwohnern klein – die meisten Orte in den Westfjorden verlieren mehr und mehr Einwohner. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen hier sind nicht einfach. Dennoch ist es gemütlich hier. Es gibt viele alte, sehr gut erhaltene Holzhäuser, ein paar Häuser, die mit dem hier auch üblichen Wellblech verkleidet sind und ein Schwimmbad mit Hot Pots 🙂 .

Kirche von Flateyri

Kirche von Flateyri

An besonderen Stellen im Ort sind Hinweistafeln aufgestellt, die über das Alter, die Eigentümer und die Geschichte der Häuser informieren. Ganz spannend sind die Reste eines Trockendocks im Garten eines Hauses. Hier hat der Skipper früher seine Schiffe trocken überwintert, in dem er einen Graben zum Hafen gegraben hat, das Dock voll lief, die Schiffe in das Dock gezogen wurden und der Graben wieder zugeschüttet wurde. Gewusst wie 😉 . Wie das Wasser dann wieder aus dem Trockendock kam, stand nicht auf der Hinweistafel 😉 .

Auffällig ist hier auch wieder die sehr hohe Hafenmole aus dicken Steinen. Wenn man die so sieht, kann man sich gut vorstellen, dass es hier nicht immer so ruhig und sonnig ist, wie jetzt. Wenn die Stürme in den Fjord jagen, geht es vermutlich ganz schön heftig zu.

Abends auf unserem Spaziergang

Abends auf unserem Spaziergang

Mehrere Dörfer in den Westfjorden haben schlimme Lawinenunglücke erlebt, bei denen viele Dorfbewohner um´s Leben gekommen sind. Auch hier in Flateyri starben 1995 20 Menschen, als eine Lawine 19 Häuser unter sich begrub. Man hat zum Schutz vor weiteren Lawinen inzwischen große Lawinenabweiser gebaut. Gesehen haben wir das auch in den Ostfjorden in Neskaupstaður.

Die Kirche von Flateyri in der immer noch scheinenden Mitternachtssonne

Die Kirche von Flateyri in der immer noch scheinenden Mitternachtssonne

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