Hesteyri

Montag, 18.07.2016

Die Nacht war ruhig, der Anker hat gut gehalten 🙂 . Und die Sonne scheint wieder von einem strahlend blauen Himmel. Warm ist es auch. Man spricht hier in Island inzwischen von einem Jahrhundertsommer 🙂 .

Cafe´im alten Doktorhaus in Hesteyri

Cafe´im alten Doktorhaus in Hesteyri

Wir bleiben bei dem schönen Wetter in Hesteyri. Ich möchte gerne hier im Naturschutzgebiet Hornstrandir wandern und kann mich gar nicht entscheiden, welche der drei möglichen Wanderrouten es denn sein soll 😉 . Auf jedem Fall bin ich hier nicht alleine, mehrere Wanderer verteilen sich auf den Routen. Ich entscheide mich für die Tour durch das Tal Hesteyrardalur hoch zur Hochebene Hesteyrarskard rüber zur Bucht Ádalvik, in der wir vor einigen Tagen schon mal geankert haben.

Der Weg führt stetig bergan an einem Bach entlang. Das Tal ist auch hier grün, überall sind Butterblumen, Löwenzahn, Wiesenschaumkraut und andere Blumen.

Im Hesteyrardalur

Im Hesteyrardalur

Unterwegs

Unterwegs

Fast oben

Fast oben

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Blick in die Ankerbucht

Markiert ist der Weg nicht, aber sehr gut zu erkennen. Das ändert sich erst, als ich die Hochebene erreiche. Hier geht´s weiter über Steine unterschiedlichster Größe, auch mal über ein Schneefeld, oder über einen Bach. Einen Weg gibt´s nicht wirklich, aber die Richtung ist durch große Steinpyramiden sehr gut gekennzeichnet.

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Auf der Hochebene

Ich laufe, bis ich in die Ádalvik reinschauen kann.

Ádalvik

Ádalvik

Dann drehe ich um, denn es zieht langsam Nebel auf. Der bleibt erst hinter mir, als ich das Hesteyrardalur wieder erreiche und nach Hesteyri runterlaufe. Die Bucht liegt in der Sonne, nur weiter draußen im Jökulfirði ziehen Wolken rein. Die liegen auf dem Wasser und sind gar nicht hoch – die Bergspitzen sind gut zu sehen. Ein tolles Bild.

Hesteyri

Hesteyri

Anlegesteg von Heseyri

Anlegesteg von Hesteyri

Nebel zieht in den Fjord - sieht aus wie wie Sahne

Nebel zieht in den Fjord – sieht aus wie wie Sahne

Auf den letzten Metern bis zum alten Doktorhaus in Hesteyri kommt mir eine Menschenschlange entgegen – 48 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes, die hier einen kurzen Rundgang durch das alte Dorf machen.

Einsames Hornstrandir ;-)

Einsames Hornstrandir 😉

Gerade als ich unsere Handfunke auspacke, um Peter mit dem Dinghi zum Abholen zu rufen, kommt mir Stigur, der Kapitän von gestern entgegen. Er hat mit seiner Fähre die Kreuzfahrer hierher gebracht. Da es am Steg für die Fähre zu flach ist, müssen alle Passagiere mit dem Dinghi zum Steg gebracht werden. Mit diesem Dinghi bringt mich Stigur dann auch zur  Ruby Tuesday. Er bleibt noch auf einen Kaffee, bevor er die Kreuzfahrer wieder einsammeln muss. Dabei erzählt er, dass er nur in den drei Sommermonaten als Kapitän auf der Fähre arbeitet, im Winter ist er Bordingenieur auf einem Fischtrawler. Ihm macht es viel Spaß, im Sommer die Wanderer oder andere Passagiere in die verschiedenen Buchten in den Westfjorden zu bringen.

Mit unserem Dinghi fahren wir dann auch noch mal zum Dorf rüber. Das Cafe´ im alten Doktorhaus ist bekannt für seine leckeren Pfannkuchen. Die lassen wir uns natürlich nicht entgehen 🙂 . Zusammen mit 5 jungen Wanderern, die von einer 4-tägigen Tour zurückkommen und schwer bepackt sind, sitzen wir auf der Terrasse und tauschen unsere Erlbnisse in Island aus. Die Wanderer sind ebenso interessiert an unserem Segeltörn, wie ich an deren mehrtägiger Wanderung 😉 . Irgendwann erfülle ich mir auch diesen Traum 😉

Im alten Doktorhaus gibt´s nicht nur leckere Pfannkuchen, sondern auch Polarfüchse streifen immer wieder außen am Haus herum. Die haben wir bis jetzt noch nicht gesehen, obwohl die Polarfüchste im Hornstrandir heimisch und auch gar nicht scheu sind. Aber hier auf der Terrasse bei Pfannkuchen und Kaffee kommt ein Polarfuchs um die Ecke und hält sich eine ganze Zeit bei uns auf. Braun ist er inzwischen, nur noch der Schwanz ist weiß. Und scheu ist er überhaupt nicht 🙂 .

Polarfuchs am Cafe´

Polarfuchs am Cafe´

Ob scheu oder nicht - sieht gefährlich aus

Ob scheu oder nicht – sieht gefährlich aus

Zur der alten Walfabrik laufen wir dann auch noch. Die verfällt Stück für Stück und die Natur erobert sich so langsam alles zurück.

Verfallene Walfabrik

Verfallene Walfabrik

Schweren Herzens nehmen wir Abschied von diesem wunderschönen Stückchen Islands. Hier passte einfach alles zusammen: Das Wetter war in den Tagen, in denen wir hier waren, super. An der Landschaft kann man sich nicht satt gucken. Die Menschen sind offen, freundlich und hilfsbereit und man kommt sehr leicht in´s Gespräch. Und ankern und wandern kann man hier – ohne Ende!

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