Scalloway – Torshavn/Färöer

Freitag, den 20.05.2016 – Samstag, den 21.05.2016
SW-S-SE 5-3 Bft – 202sm – 33h 33min – Ø 6,0kn – gesamt: 1.091sm

Scalloway - Torshavn

Scalloway – Torshavn

Wir bleiben zwei Tage in Scalloway und machen mal ….nichts! Mittwochs morgens regnet und stürmt es, ab mittags stürmt es nur noch. Donnerstag stürmt es nur. Dass es kalt ist, brauchen wir ja gar nicht mehr zu erwähnen 😉 .

Ungemütliches Wetter in Scalloway

Ungemütliches Wetter in Scalloway

Bevor wir am Freitagmorgen in aller Frühe – geplant ist 04:00 Uhr – starten, verstopft unsere Toilette. Ein dickes Bündel Seegras, gut versetzt mit einem Klumpen Teer, ziehen wir uns in die Toilette und weiter in den Fäkalientank. Dann kommt nur noch Seegras. Es hilft auch kein Pumpen mehr, es kommt kein Wasser mehr durch das Seegras. Da hilft nur eins – Pumpe abbauen und die Seegrasfäden aus dem Ansaugrohr ziehen. Das dauert dann so seine Zeit 🙁 . Aber wir sind erfolgreich. Ohne funktionierende Toilette hätten wir wohl erst mal nicht weiterfahren können – obwohl, einen Eimer haben wir ja auch an Bord 😉 .

Auch als wir den Motor anlassen, haben wir Bedenken, dass wir uns Seegras in das Kühlwasser ziehen. Aber das geht gut und so starten wir mit einer Stunde Verspätung zu den Färöern.

Los geht´s zu den Färöern

Los geht´s zu den Färöern

Die Wettervorhersagen sind für die nächsten beiden Tage gut – Wind aus SW, drehend auf SE, nicht mehr als 5 Bft, ab Samstagmorgen nur noch 3 Bft, Welle erst um 1,5 Meter zunehmend bis auf 2,3 Meter, dann wieder abnehmend auf 1,8 Meter. Wir hätten auch gestern schon los segeln können – die Windrichtung passte mit Wind aus Ost fast noch besser – aber uns waren Wind und Wellen zu stark. So segeln wir dem Sturm hinterher 🙂 . Die Entscheidung, wann wir fahren, haben wir uns mal wieder nicht leicht gemacht. Wir haben schon ganz schönen Respekt vor dem Nordatlantik. Seit Tagen beobachten wir die Wettervorhersagen, stellen aber immer wieder fest, dass die Wettervorhersage schnell wechselt. Was sich heute noch gut anhört, ist morgen schon wieder ganz anders. Nicht ganz so einfach 🙁 .

Aber – man glaubt es kaum – Wetterwelt hat mit seiner Wettervorhersage fast auf die Minute genau Recht behalten. Wir haben genau das Wetter bekommen, was Wetterwelt vorausgesagt hat. Skeptisch waren wir wohl schon ganz zu Beginn der Überfahrt, als Shetland Coastguard für das Seegebiet Färöer Gale Force 8 Bft aus Ost meldete. Umkehren? Nein, das muss der Sturm sein, dem wir auf den Fersen sind. Das bestätigt sich drei Stunden später, als Shetland Coastguard für das Seegebiet Färöer, Gale Force 8 Bft continuing meldet.  Also kein Sturm, der kommt, sondern Sturm, der sich ausgetobt hat, wenn wir die Färöer erreichen.

Mit Wind aus SW und 4 Bft segeln wir an der Westküste von Mainland entlang, passieren die Insel Foula und langsam verschwinden die Shetlands hinter uns. Ein großer Basstölpel umkreist majestätisch unsere Ruby Tuesday. Und Möwen lassen sich immer mal wieder sehen. Die Sonne scheint, die Sicht ist gut – nur sehen wir außer Wellen nichts. Uns begegnet kein Schiff auf dem ganzen Weg zu den Färöern. Im AIS sehen wir eine Ölplattform mit einigen Schiffen, ein Frachter kreuzt außer Sichtweite unseren Kurs.

Gegen Mittag werden die Wellen höher, der Wind nimmt auf 5 Bft zu. Wir segeln inzwischen mit halbem Wind – ein Kurs, den ich nicht so gerne mag. Die Wellen kommen breitseits, die Bewegungen an Bord sind anstrengend. Aber wir sind wieder richtig schnell. Durchs Wasser haben wir oft mehr als 8kn Fahrt. Über Grund sind das immer noch mehr als 7kn – durch den Golfstrom, der hier von SW nach NE fließt, werden wir ein bisschen ausgebremst. Ab 03:00 Uhr nehmen Wind und Wellen ab, der Wind dreht langsam über Süd auf Südost und wir segeln einen raumen Kurs. Leider ist dafür der Wind mit nur noch 3 Bft zu wenig. Dafür hätten wir schon gerne 5 Bft oder auch ein bisschen mehr 🙂 . 50sm sind es noch bis nach Torshavn. 20sm davon halten wir unter Segeln aus, wir dümpeln manchmal nur noch mit 3,5kn. Für die letzten 30sm muss der Motor dann ran – wir wollen dann doch gerne ankommen.

Ganz langsam schälen sich die Färöer aus einer Dunst- und Nebelschicht heraus. Die Bergspitzen sind in Nebelwolken verschwunden – der Nebel wabert wie auf den Lofoten über die Berge. Ein tolles Bild.

Färöer im Nebel

Färöer im Nebel

Färöer

Färöer

Ganz schön bunt

Ganz schön bunt – Leuchtturm auf Nolsoy

Sandoya

Sandoya

Zwischen den Inseln ist gute Sicht, die Sonne scheint immer noch. Um 14:00 Uhr machen wir in Torshavn auf der Insel Streymoy fest.

Ansteuerung Torshavn

Ansteuerung Torshavn

Halbinsel Tinganes mit Parlamentsgebäuden

Halbinsel Tinganes mit Parlamentsgebäuden

Marina in Torshavn

Marina in Torshavn

Etwas später sind wir schon in Torshaven unterwegs – bevor das Wochenende eingeläutet wird, gehen wir noch schnell in die Tourist-Info und versorgen uns mit Infomaterial über Highlights, Veranstaltungen, Aktivitäten etc.. In den nächsten Tagen soll schließlich keine Langeweile aufkommen 😉 .

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