Leirwick – Scalloway

Dienstag, den 17.05.2016
NE-E-SE 2-4 Bft – 44sm – 8h 55min – Ø 4,9kn – gesamt: 889sm

Leirwick - Scalloway

Leirwick – Scalloway

Unsere Berechnungen von Sonntag, um von Leirwick durch den Yell Sound zu den Färöern zu segeln,  werfen wir über den Haufen 🙁 . Das Wetter ändert sich hier so schnell, da müssen wir sofort, möglichst ohne auf eine passende Tide warten zu müssen, reagieren können, wenn sich ein passendes Wetterfenster abzeichnet. Um durch den Yell Sound zu segeln brauchen wir eigentlich zwei Tage, damit uns der Strom nicht an einer ungünstigen Stelle entgegen kommt. Außerdem haben wir Wind aus nördlichen Richtungen – das bedeutet im Yell Sound an den engen Stellen Wind gegen Strom und das geht gar nicht. Sonntag ist wieder Springzeit, d.h. die Strömung kann bis zu 7kn betragen. Und dann brauchen wir noch mal ca. 36 Stunden zu den Färöern. Also muss ein neuer Plan her!

Wir könnten zur nordöstlichsten Ecke der Shetlands nach Unst segeln, dort gibt es im Baltasound einen Hafen. Aber auch um von Unst wegzukommen, muss man unbedingt den richtigen Zeitpunkt erwischen, da sonst dort gefährliche Strömungsverhältnisse herrschen. Also wieder gezeitenabhängige Planung 🙁 .

Wir entscheiden uns stattdessen für Scalloway. Ein Segeltag im Regen, zum ersten mal auf dieser Tour. Wir schließen die Kuchenbude, da der achterliche Wind den Regen bis unter die Sprayhood treibt. Außerdem ist es nass-kalt und mit 7°C auch nicht gerade üppig. Ein Segelschiff mit Deckssalon und Steuerstand im Deckssalon – das wäre jetzt genau das Richtige!!

Wind und Strömung meinen es dafür sehr gut mit uns. Der Wind dreht passend zu unserem Kurs mit, so dass wir fast die ganze Strecke mit achterlichem Wind segeln können. Auch die Strömung ist auf unserer Seite – nur bis kurz vor der Insel Moussa haben wir den Strom gegenan. Als wir in den Sound of Moussa reinfahren, läuft die Strömung mit. Das bleibt auch so, bis wir im Hafen von Scalloway festmachen 🙂 .

Borch of Moussa - Sightseeing im Vorbeisegeln

Borch of Moussa – Sightseeing im Vorbeisegeln

ein sehr gut erhaltener Broch - ca. 2000 Jahre alt

Ein sehr gut erhaltener Broch – ca. 2000 Jahre alt

Gespannt sind wir, wie es uns am Sumburgh Head mit dem Race ergehen wird. Wir wollen nicht wie auf dem Hinweg weit außerhalb des Races segeln, sondern relativ dicht an den Klippen entlang.  Wir segeln mit Strömung und Wind. Erst ist das Wasser noch ruhig, aber dann kommt doch Bewegung in´s Schiff. Nicht bedenklich, aber wir merken es schon sehr deutlich.

Sumburgh Head

Sumburgh Head

In Scalloway machen wir am Gästesteg des Boating Clubs fest. Der Steg ist neu, es ist tief genug und wir haben Wasser und Strom. Beim Boating Club ist niemand, wäre schön wenn sich noch jemand sehen ließe, damit wir bezahlen können und den Schlüssel für die Duschen bekommen 😉 . Internet funktioniert zum Glück ohne Password. Wir brauchen das Internet dringend, um die aktuellen Wetterberichte abholen zu können. Aber hier funktioniert auch unsere eigene englische Internetkarte. Auf Fair Isle und außerhalb von Leirwick gab´s damit keinen Empfang 🙁 . Auch ein Grund, nicht in abgelegenen Ankerbuchten oder kleinen Häfen in the middle of nowhere festzumachen 😉 .

Hier machen wir es uns erst mal gemütlich warm in unserer Ruby Tuesday. Für morgen ist auch wieder Regen angesagt, dann aber mit Wind um 6 Bft aus Nordost. Passendes Wetter für einen Hafentag und Nichtstun 😉 .

 

 

 

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